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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Läuten in drei … «
    Ich rannte zur Tür …
    » Zwei … «
    … schlitterte über den Linoleumboden …
    » Eins … «
    … und landete auf dem Platz neben Pietr.
    Es läutete. Belden knallte einen rosafarbenen Zettel vor mir auf den Tisch.
    » Nachsitzen « , verkündete er.
    » Warum? Ich war doch rechtzeitig … «
    » Rennen im Gang. «
    »Das ist wirklich unfair«, murmelte Pietr.
    »Was meinen Sie, Mr Rusakova?«, fragte Belden.
    Pietr überlegte und kam zu einem Entschluss. »Das ist unfair. Es ist total beschissen.«
    Es kam ein weiterer rosa Zettel hinzu. »Für Sie auch einen.« Belden schien zufrieden.
    Pietr allerdings noch mehr.
    Wir steckten gerade in einem Labyrinth quadratischer Gleichungen, als der Tisch hinter mir einen Ruck machte und sich etwas Warmes, Nasses über meinen Rücken ergoss. »Oh. Gott.« Der Geruch war nicht zu verkennen.
    Kotze.
    Alles sprang auf und starrte Kylie Johansen an, die sich am Boden wand und aus der es sprudelte wie aus einem wild gewordenen Rasensprenger. Belden rief über die Sprechanlage nach der Schulkrankenschwester, während Pietr und ich die Tische beiseite zogen.
    Die Schwester rief, wir sollten den Raum verlassen. Die Rettungssanitäter waren so schnell da, dass ich mich fragte, ob Junction High ständig ein Team in Bereitschaft hatte. Die Klassenzimmertür ging zu, ganz im Gegenteil zu meinem Mundwerk. Ich sah mich unter den Klassenkameraden um und musste zu meiner Verblüffung feststellen, dass Stephen Marx seinen Kopf festhielt, als hätte er die Mutter aller Migräneanfälle, und Lynn Marretti war bleich und hielt sich zitternd den Bauch. Eigentlich sahen alle außer Pietr und mir ziemlich erbärmlich aus. Dabei war ich diejenige, die die Ladung abbekommen hatte.
    Als die Sanitäter Kylie auf der Krankentrage den Gang hinunterschoben, warf Mr Belden einen Blick auf mich. »Kein Nachsitzen«, murmelte er und rümpfte die Nase, als sei ich das Schlimmste, das es je in seinem Klassenzimmer zu riechen gegeben hätte. »Du bist genug gestraft.«
    Pietr saß seine Strafe ab, und Max bestand darauf, Amy und mich nach der Schule zum Kaffee einzuladen, weil ich das widerliche Sweatshirt weggeworfen hatte und nun mit meinem Sport-Shirt aussah wie ein glühender Fan der Junction Jackrabbits. Für ihn war das eine Ehrensache, und er ließ sich ganz bestimmt nicht lumpen: Statt einer Tasse vom Drive-Thru oder vom Grabbit-Supermarkt hielt er vor dem neu eröffneten und sehr europäisch wirkenden Café an der Main Street an. Als unser Smalltalk allmählich verebbt war, fasste er mich ins Auge.
    » Pietr, Alexi und ich gehen heute Abend noch aus. «
    » Oh. « Mir sank der Mut. » Heute Abend? « Das kam so plötzlich und schien mir mit einem Mal ein viel zu großes Wagnis. Natürlich lief uns die Zeit davon. Und die CIA hielt sich nicht an unsere Abmachungen. Natürlich hielten sie Tatiana fest, solange sie lebte und solange sie den Zugang zu den Rusakovas – und eine gewisse Kontrolle über sie – garantierte. Seit aber Wanda alles daran setzte, mich von den Rusakovas fernzuhalten, war den Wölfen klar, was sie zu tun hatten: Sie mussten ihre Mutter befreien und sich eine neue Strategie überlegen, verbunden vielleicht mit einem Ortswechsel.
    Verdammt. Nun war Cat zwar geheilt, aber es blieben nur zwei Werwölfe und ein Mensch gegen ein ganzes Nest voller Agenten. Und meine gelegentlich hundeartigen Bewacher hatten keinen Zweifel daran gelassen, dass ich bei der Aktion nicht dabei sein würde.
    Ich fuhr mit dem Strohhalm am Boden der Kaffeetasse im Kreis und saugte das letzte bisschen Mokka und Karamell auf, aber meine Vorahnungen verdarben mir den Geschmack.
    » Ist das denn so schlimm, Jessie? « Amy knuffte mich in die Schulter. » Einen Abend wollen sie ausgehen. In Junction. Und Pietr will ganz bestimmt nur mit dir zusammen sein – mit niemandem sonst. « Sie strich mit dem Finger die letzten Reste der Schlagsahne von der Innenseite ihrer Tasse.
    Max starrte sie an. Ich musste unwillkürlich wieder an den Songtitel Hungry like the Wolf denken.
    Amy leckte selbstvergessen den Finger ab. » Was soll ihnen schon groß passieren, hier in Junction? «
    » Genau « , sagte Max, im Ton plötzlich eine Oktave tiefer. » Was soll mir – uns – also was soll uns schon groß passieren in so einer kleinen Stadt? «
    » Viel zu viel, wenn du am Steuer sitzt. « Ich versetzte ihm zum Nachdruck unter dem Tisch einen Tritt.
    Dann hielten wir noch kurz bei einer von einem

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