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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Augen. Und streckte mir die Zunge heraus. Was für eine Freundin.
    Ich ruderte mit den Armen in der Luft. » Also schön! Von mir aus. «
    Amy packte mich am Arm. » Sogar ich weiß, dass man dieses Gespräch nicht so beenden kann « , wobei sie süffisant grinste. » Wie sagt man? « drängte sie mich im Singsang einer Mutter mit einem kleinen Kind.
    » Danke, Pietr. « Ich war knallrot angelaufen, und er lachte so tief und vergnügt, dass es mir heiß und kalt den Rücken hinunterlief.
    Er blickte wieder zur Uhr.
    Noch ein paar Stunden, dann wären wir wieder zusammen – zumindest für eine Weile.
    » Hast du den Film gesehen? « , fragte ich am Telefon.
    » Die Braut des Prinzen? « , fragt er. » Njet. «
    » Na ja. Ich dachte … weil ich meinen Geburtstag doch auf eurer Halloweenparty feiere und hoffe … äh … « Himmel. Warum musste ich bei ihm immer stottern und stammeln? » Ich hoffe, das ganze Durcheinander mit Sarah ist dann Geschichte. Und dass … «
    » Wir beide offiziell zusammen sind « , beendete er meinen Satz. » Sollte nicht mehr lange dauern. Bis dahin hat sich sicherlich manches gebessert. «
    » Dann werden wir als Paar verkleidet gehen? «
    » Da. Mein Geschenk für dich. « Er schwieg und schien nachzudenken. » Dieser … Man in Black … Sehe ich ihm ähnlich? «
    Ich musste kichern. » Eigentlich nicht. Er ist einfach der Held in diesem Film. Bloß ist er blond. «
    » Wie Derek « , entgegnete er schroff.
    » Nein … Nicht wie Derek. Überhaupt nicht « , widersprach ich. » Begreifst du es immer noch nicht, Pietr? Ich mag dich. Ernsthaft. « Ich hatte entschieden, jedes Wort zu vermeiden, das mit Liebe zusammenhing. » Derek ist Schnee von gestern. Zwischen uns war nichts und wird nie etwas sein. «
    Meine Worte prallten gegen eine Mauer von Schweigen.
    » Ich kann mir nicht vorstellen, was passieren muss, um mich von dir weg in Dereks Arme zu treiben. Ich will mir das gar nicht vorstellen. «
    Er seufzte. » Dann verkleide ich mich also als der Schwarze Mann und du gehst als diese – Prinzessin Buttercup? «
    » Genau. Da « , verbesserte ich mich.
    » Sag das noch mal. «
    » Was? «
    Mit belegter Stimme wiederholte er seine Aufforderung. » Sag nochmal Ja – auf Russisch. «
    Ich errötete. » Da « , flüsterte ich. » Wirst du mir noch mehr Russisch beibringen, Pietr? «
    » Mhm. Nur die wichtigen Wörter « , versprach er.
    Ich verkniff mir die Bitte nach den drei Wörtern, die mir am meisten bedeuteten. » Welche würdest du mir denn beibringen? «
    » Poziluj minja. «
    » Und was heißt das? «
    Er stöhnte. » Sag es mir heute Abend, dann werd ich es dir vielleicht verraten. Jetzt muss ich allerdings erst mal einen Film ausleihen gehen. «
    » So was tust du? «
    » Na klar. Ich bin vielleicht ein Werwolf, aber noch lange kein Hinterwäldler. Wir haben Blockbuster-Ausweise. «
    Ich war von den Socken. Werwölfe liehen sich DVD s aus. Bei der stinknormalen Videothek um die Ecke.
    » Dann bis heute Abend « , sagte er.
    » Da « , bestätigte ich.
    Ich jagte Rio an diesem Abend über die Koppel, übte den neuen russischen Satz, machte mir über Pietr und Sarah Gedanken, machte mir Sorgen, weil ich darauf bestanden hatte, bei einer Erkundungsmission dabei zu sein – als Einzige, die nicht über eine absolut sensationelle Wundheilung verfügte.
    Ich machte mich fertig fürs Bett – zumindest für eine vorgetäuschte Nachtruhe – in der Gewissheit, dass die Rusakovas mich beschützen würden. Und auch das macht mir zu schaffen. Dass jemand meinetwegen zu Schaden kam, das wollte ich schon gar nicht. Was glaubte Cat eigentlich, wobei ich helfen könnte?
    Ich war ja nur ein ganz normaler Mensch.
    Etwas schlug gegen mein Fenster. Ich sprang auf, rannte hinüber und riss es auf.
    Da stand er und die Dunkelheit hüllte seine Arme und Schultern in einen langen ebenholzfarbenen Mantel. Er trug schwarze Jeans, sonst nichts. Das Mondlicht streifte seinen nackten Oberkörper. Main Herzt pochte.
    Pietr. Umwerfend, so im Dunkeln. Er neigte wortlos den Kopf. Ich wusste, was er damit sagen wollte.
    Mit einem Quietschen schloss ich das Fenster. Ich schnappte mir einen Pulli, der aus einer Kommodenschublade heraushing, und schlüpfte hinein. Ich löschte das Licht und sperrte hinter mir meine Zimmertür ab. Dad wusste, dass ich das tat, damit Annabelle Lee nicht bei mir herumschnüffelte – wenn er spät heimkam, würde er sich nichts weiter dabei denken.
    Ich schlich die Stufen hinunter

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