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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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hatte und dann erfuhr, dass das Turnier abgeblasen war. Als wäre noch etwas zu tun.
    Cat blickte wütend auf Pietr, der sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Max saß am Steuer und blickte nach hinten zu mir. Auch seine Augen glühten unter den zerzausten schwarzen Locken. Er besaß eigentlich ein charmantes Lächeln – wenn er nicht gerade die Mädchen, die sich ihm an den Hals warfen, aufs Anzüglichste anstarrte. Maximilian Rusakova war Werwolf Nummer drei. Er überragte Pietr um ein Handbreit und seine Schultern und Brust waren breiter gebaut – eine eindrucksvolle Gestalt, ob er nun die schummrigen Gänge von Junction High durchstreifte oder das kirschrote Cabrio der Familie steuerte. Als Football-Spieler hätte er die Junction Jackrabbits unschlagbar gemacht.
    Aber Max interessierte sich nur für eines:
    Mädchen.
    Und die Mädchen erwiderten sein Interesse. Mit Inbrunst (zumindest wenn er nicht seine speziell angefertigte Halskette trug, die eigentlich nach einer besseren, magischeren Erklärung verlangte – mochte mich Cat noch so oft daran erinnern, dass sie Geschöpfe der Wissenschaft waren).
    Blödsinn. Ich war nervös. Ich brabbelte mir Unfug in meinem Hirn zusammen.
    Mit seinen fast achtzehn Jahren war Max vielleicht der gefragteste Typ des Abschlussjahrgangs der Junction High. Für mich war er zu viel des Guten – zu aufdringlich, auf vielerlei Art.
    Er kugelte sich vor Lachen. » Ihr beide seid ja so was von verstockt « , brachte er mühsam heraus und wischte sich mit der Hand über die Augen. » Jetzt stellt euch nicht so an, tut’s einfach, dann habt ihr’s hinter euch! «
    » Was? « , rief ich mit hochrotem Kopf. Tut’s einfach? Okay, Max war offensichtlich viel zu aufdringlich.
    » Wenn ich weiter mit ansehen muss, wie ihr euch gegenseitig zur Verzweiflung treibt, brech ich vollends zusammen « , prustete er und legte den Gang ein. » Also gut, lasst es bleiben, umso mehr habe ich zu lachen! Ist doch verrückt: ein Werwolf auf vollen Touren, und die Frau, die ihn haben will, sieht zu, wie er mit ihrer Freundin geht! « Der Fahrersitz ächzte unter seinen Heiterkeitsausbrüchen.
    Plötzlich war Pietrs Gesicht direkt neben Max’ Ohr, mit gebleckten Zähnen, die immer länger wurden, als er » Fahrrr los « schnarrte.
    Ich verschränkte demonstrativ die Arme und sandte Max über den Rückspiegel finstere Blicke zu.
    Normal, normal, normal! Warum klappte das nicht bei mir? Aber so wütend ich auf Max und so frustriert ich von Pietr sein mochte – als der Wagen dann losfuhr, wäre ich nirgends lieber gewesen als bei den Rusakovas.
    Verdammt.
    Auf der Fahrt riss ich mich allmählich wieder zusammen. » Also, jetzt verratet mal, wozu ihr mich braucht. Ich meine, ich helfe natürlich gern – das wisst ihr. Aber wozu braucht ihr mich überhaupt? «
    Max gackerte mehr wie eine Hyäne als ein Wolf. » Fragst du nun Cat oder Pietr? «
    Cat versetzte der Lehne des Fahrersitzes einen Stoß. » Idiot! «
    Ich kniff die Augen zusammen und starrte doppelt böse in den Rückspiegel. » Cat. «
    Sie drehte sich mir zu. » Du bleibst beim Auto, solange wir auf Erkundungstour sind. Ich will nicht, dass der Wagen bei unserer Rückkehr verschwunden ist. Er lässt sich dort nicht gut verstecken. Du bleibst auf dem Beifahrersitz, und falls dich jemand fragt, dann sagst du … «
    » Die Karre ist verreckt und der Fahrer, mein Hirni von einem Freund, hat mich hier sitzen lassen, um Hilfe zu holen. Und die Handys haben wir vergessen mitzunehmen. «
    Cat lächelte voller Anerkennung » Harascho. «
    » Spasibo « , dankte ich ihr in gleicher Weise.
    Am Rand eines typischen Wohnviertels von Junction hielt Max an. Vor Jahren war ich das letzte Mal hier gewesen. Hier gab es ein Freibad und ganz in der Nähe lag die Kirche, in die Mom uns schleppte, bevor sie und Dad es mit der organisierten Religion aufgaben. Nur in den beiden Jahren, die wir dort eingeschrieben waren, brachte ich es auf ein einwandfreies Anwesenheitsprotokoll.
    Damals war das ein nettes kleines Viertel gewesen. Im dürftigen Licht der wenigen intakten Straßenlaternen zeigte sich, dass die Gehsteige, auf denen ich damals, wie Mom sagte, im Sonntagsstaat unterwegs war, bucklig und rissig geworden waren.
    » Neulich sind wir hier an einer alte Kirche vorbeigerannt. Der Geruch kam uns bekannt vor « , erläuterte Cat.
    » Eine Kirche halb weiß, halb Backstein? «
    In Max’ Augen blitzte es auf. » Da, Jessie. Du kennst sie? «
    » Ich war oft

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