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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Lächeln. » Wird nicht mehr lange dauern. «
    Pietr beobachtete mich und kühlte langsam wieder herunter, als er meine Andeutung – unsere Umgebung sorgsam zu überwachen – verstand.
    » Sind dann alle zur Probenentnahme bereit? « Der Kleine sah statt der Rusakovas nun mich an.
    Ich fragte mich, ob er sich an meine Geschicklichkeit mit der Maglite-Taschenlampe erinnerte. Ich nickte, lächelte und antwortete so entschlossen wie möglich: » Ja, so haben wir das vereinbart. «
    » Also los « , drängte Max. » Lassen wir uns abschaben und anzapfen. «
    Die Agenten gingen den Hausflur hinunter und blickten mehrmals über die Schulter zurück, um sicherzustellen, dass wir auch folgten. Nun fiel mir auf, dass der Größere den Arm in einem dicken Gips trug. Ganz so geschwind würde er diesmal nicht die Waffe auf mich richten. Die Rusakovas heilten schnell, aber für uns Normalsterbliche galt das leider nicht. Wanda und Kent bildeten den Abschluss und verriegelten die Tür, sie blieben uns auf dem Weg von einem kleinen Zimmer ins nächste dicht auf den Fersen.
    Wir kamen in einen Teil des Hauses, in den ein zusätzliches Treppenhaus eingebaut worden war. Der Größere öffnete die Tür unter der Treppe und wies mit der Hand den Weg nach unten.
    Max packte Alexi und schob ihn vor. » Du zuerst, Bruder « , sagte er voller Bitterkeit.
    Alexi verzog das Gesicht, fügte sich aber klaglos in die Späherrolle und stieg die schwach beleuchteten Stufen hinunter, wobei er den Kopf aufmerksam hin- und her wandte. Catherine hielt sich dicht hinter ihm, eine Hand am Geländer, die andere auf Alexis Schulter gelegt. Dann folgten Max, ich selbst und Pietr.
    Ich zählte die Stufen. Die Treppe war länger als erwartet. Ich drehte mich um und wandte mich, an Pietr vorbei, an Wanda. » Ich hatte keine Ahnung, dass es in Junction solche Orte gibt. «
    » Früher war das mal eine der nördlichsten Stationen der Underground Railroad « , erklärte Wanda und ließ damit die gelehrte Bibliothekarin durchschimmern. Die mochte ich zwar lieber als die schwer bewaffnete CIA -Agentin, aber als Bibliothekarin mochte ich sie auch nicht besonders.
    » Statt der Treppe war hier früher eine einfache Falltür und darunter eine mit Brettern und Feldsteinen verschalte Grube. Sonderlich bequem hatten es die entlaufenen Sklaven nicht auf ihrer Flucht in den Norden. «
    » Vor einer ungerechten Regierung zu fliehen, war noch nie bequem « , sagte Alexi. Laut.
    Ich hätte schwören können, dass ich Wanda zehn Stufen weiter oben mit den Zähnen hatte knirschen hören.
    Pietr zwischen uns blieb spröde und unnahbar. An der Geschichte des Hauses hatte er höchstwahrscheinlich wenig Interesse. Er wollte nur wissen, was es für seine Gegenwart und für die Zukunft seiner Mutter bedeutete.
    Ich konnte weder Spinnweben noch Schimmel entdecken. Auch moderig roch es zu meiner Überraschung nicht – eher schon wie unser Garten im Frühling. Nach feuchter, frisch umgegrabener Erde.
    Ich streckte die linke Hand aus und fühlte, wie die Beschaffenheit der Wand wechselte. Jetzt bestand der Gang aus frischem, glattem Beton. Dreizehn Stufen. Vierzehn. Fünfzehn …
    » Lang können Sie hier noch nicht sein «, sagte Pietr mit kaum verhohlener Verblüffung.
    Ich brauchte Kents zufriedenes Grinsen gar nicht zu sehen, als er meinte: » Wann bist du siebzehn geworden, Pietr? Vor einem guten Monat vielleicht? «
    » Wenn Sie unser Haus schon abhören und die Telefone anzapfen « , warf Alexi ein, drehte sich um und sah uns allen ins Gesicht, » dann sollten sie auch unsere Geburtstage kennen, Officer Kent. « Cat drückte seine Schulter fester. » Und wenn Sie schon über alles Bescheid wissen, dann könnten Sie zumindest dafür sorgen, dass wir Kriminellen keine Verabredungen mehr versäumen. «
    Alexi mochte den Alpha-Rang bei den Rusakovas verloren haben, aber Kent hatte er eben ziemlich deutlich angepinkelt.
    » Keiner wirft euch vor, kriminell zu sein « , zischte Wanda.
    » Dann lassen Sie unsere Mutter frei « , entgegnete Catherine so beiläufig, dass die Drohung nicht zu überhören war.
    Ich verfolgte dieses Pingpong bissiger Bemerkungen von Stufe siebzehn, wo ich mit dem Rücken an der kühlen Wand stand.
    Kent wies uns an weiterzugehen, sein Lächeln war verschwunden. » Vor knapp einem Monat haben wir mit dem Umbau begonnen. Wenn es nötig ist, können wir sehr schnell sein. Den Keller haben wir stark vergrößert … «
    Wie auf Stichwort kamen wir ans Ende

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