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Die Namen der Toten

Die Namen der Toten

Titel: Die Namen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Cooper
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haben gesagt, Sie möchten bar bezahlen?«
    »Ganz recht.«
    »Tja, Sie beide machen es völlig richtig!«, rief die Maklerin. »Zu mir kommen genügend Leute von auswärts, die sich ausschließlich in Beverly Hills, Bel Air oder Brentwood umsehen wollen – den drei Bs –, aber Sie beide sind cleverer. Die Hollywood Hills sind nämlich, was Ihre Preisvorstellung und Ihren feststehenden Kaufentschluss angeht, in Sachen Wert und Luxus das Beste, was es in ganz L.A. gibt. Wir haben einen großartigen Nachmittag vor uns!«
    Er antwortete nicht, worauf die beiden Frauen ihr Gespräch wieder aufnahmen und ihn in Ruhe ließen. Als das Auto in die Berge fuhr, spürte er, wie sein Rücken an den Sitz gedrückt wurde. Er schloss die Augen, und mit einem Mal saß er wieder hinten im Wagen seiner Eltern, und sie fuhren zu der gemieteten Hütte in Pinkham Notch in den White Mountains. Sein Vater und seine Mutter unterhielten sich über dies und jenes, und er war allein mit den Zahlen in seinem Kopf und versuchte, den Beweis eines Theorems zu finden. Als die Aufgabe geknackt war und das QED für quod erat demonstrandum vor seinem inneren Auge aufblinkte, erfüllte ihn eine unbändige Freude. Diese Freude wünschte er sich jetzt zurück.
    Der Mercedes kroch die kurvigen Straßen hinauf, vorbei an Häusern, die hinter hohen Toren und Hecken verborgen lagen. Schließlich hielt der Wagen hinter einem der allgegenwärtigen Pick-ups, und als Mark die Tür öffnete, schlugen ihm die Gluthitze des Tages und das Röhren eines Laubpusters entgegen. Kerry, die mit einer Liste in der Hand zu einem Tor rannte, erinnerte ihn an ein Kind beim Seilhüpfen.
    »Sie ist wirklich reizend!«, sagte die Maklerin zu Mark. »Am besten fangen wir gleich mit der Besichtigung an. Ich möchte Ihnen nämlich noch eine ganze Reihe anderer Objekte zeigen.«
     
    Frazier lief auf schwarzem Kaffee und Adrenalin, und wenn er jemanden vom medizinischen Dienst dazu hätte überreden können, ihm Amphetamine zu geben, hätte er auch die eingeworfen. In der Anlage herrschte normaler Alltagsbetrieb, überall wimmelte es von Computer-Freaks, die ihre üblichen Aufgaben erfüllten. Er selbst dagegen machte alles andere als seinen Routinejob. Frazier leitete gleichzeitig eine interne Untersuchung und drei Außeneinsätze und lieferte außerdem seinen Vorgesetzten in Washington alle paar Minuten ein Info-Update.
    Eine seiner Einsatzgruppen verfolgte in New York Will Pipers Spuren, die zweite hielt sich in Los Angeles bereit, falls Mark Shackleton in Kalifornien auftauchen sollte, und die dritte kümmerte sich in Las Vegas um die Sache mit Nelson Elder. All seine Männer waren früher beim Militär gewesen, einige waren von der CIA im Nahen Osten eingesetzt worden. Es waren ziemlich abgebrühte Typen, die trotz der ohnmächtigen Panik, die im Pentagon herrschte, die Ruhe bewahrten.
    Inzwischen hatte Frazier in Bezug auf Rebecca Rosenberg ein etwas besseres Gefühl, auch wenn ihn ihre Essgewohnheiten anwiderten und auf einen Mangel an Disziplin hindeuteten. Sie schlang die ganze Nacht Berge von Nougat und Karamell in sich hinein, und er hatte den Eindruck, geradezu sehen zu können, wie sie vor seinen Augen immer dicker wurde. Ihr Papierkorb quoll von Schokoriegelverpackungen über, und sie war hässlich wie die Nacht, aber trotzdem musste Frazier widerwillig zugeben, dass sie nicht nur einen Haufen Computer-Freaks beaufsichtigte, sondern selbst ein verdammt guter Computer-Freak war. Stein für Stein hatte sie Shackletons Datenschutzwall abgebaut und war seinen Geheimnissen auf die Spur gekommen.
    »Sehen Sie sich das an«, sagte sie, als er bei ihr vorbeikam. »Noch mehr zu Peter Benedict. Er hatte unter diesem Namen einen Überziehungskredit im Constellation-Casino , und eine Visakarte auf Peter Benedict gibt es auch.«
    »Irgendwelche interessanten Abbuchungen?«
    »Er hat sie kaum benutzt. Hier haben wir zum Beispiel ein paar Überweisungen an den amerikanischen Schriftstellerverband WGA. Für Drehbuchregistrierungen oder so was Ähnliches.«
    »Scheiße, ein verfluchter Schriftsteller. Kommen Sie an diesen WGA ran?«
    »Sie meinen, ob ich mich in ihren Server hacken kann? Ja, vermutlich. Da ist übrigens noch was anderes.«
    »Ich höre.«
    »Vor einem Monat hat er ein Konto auf den Caymans eingerichtet. Die erste Überweisung über fünf Millionen Dollar stammte von einem gewissen Nelson G. Elder.«
    »Leck mich.« Er musste DeCorso anrufen, den Leiter der

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