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Die namenlose Schoene

Die namenlose Schoene

Titel: Die namenlose Schoene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose Smith
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hatte Kaffee ge macht und Plätzchen gebacken und hoffte, das würde niemand als Bestechung ansehen.
    Tucker öffnete die Tür, und eine dunkelhaarige Frau zwischen vierzig und fünfzig mit einer Aktentasche kam herein und reichte ihm die Hand. „Hallo, Sheriff Malone.”
    Tucker machte Emma mit Miss Brimswell bekannt. Danach gingen sie ins Wohnzimmer. Emma bot Kaffee an, doch die Fürsorgerin lehnte ab.
    Emma setzte sich und verschränkte die Hände ineinander. Noch nie war sie so nervös gewesen.
    Mary Brimswell betrachtete Emma und dann Tucker. „Wir haben es mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun. Erheben Sie daher bitte keine Einwände, wenn ich persönliche oder scheinbar unwichtige Fragen stelle.”
    „Von mir bekommen Sie alle gewünschten Antworten”, versicherte Emma.
    „Gut.” Mit einem leichten Lächeln öffnete die Sachbearbeiterin die Aktentasche und holte Stift und Schreibblock heraus. „Sie kamen ungefähr zur selben Zeit wie die Zwillinge nach Storkville, aber dann litten Sie unter Amnesie?”
    „Das stimmt”, bestätigte Emma.
    „Sheriff Malone hat mir versichert, Sie hätten sich völlig erholt.”
    „Ja, auch das ist richtig.”
    Die Fürsorgerin machte sich Notizen. „Wie heißt Ihr Arzt? Außerdem brauche ich von Ihnen die schriftliche Vollmacht, Einsicht in Ihre ärztlichen Unterlagen zu nehmen. Sind Sie einverstanden?”
    „Sicher. Miss Brimswell, mir ist klar, dass das alles für Sie nur einer vo n vielen Fällen ist. Für mich bedeuten die Zwillinge mein Leben.”
    „Ja, Sie behaupten, ihre Tante zu sein”, erwiderte Mary Brimswell.
    „Sheriff Malone meinte, Sie würden heute Geburtsurkunden vorlegen und sich ausweisen können.”
    Emma reichte ihr einen Aktenordner. „Meine Handtasche wurde gestohlen. Ich muss meinen Führerschein ersetzen lassen, aber meine Wählerkarte war noch daheim. Ich habe auch eine Kopie meines letzten Steuerbescheids beigelegt. In der Mappe liegt ein Foto von Josie, mir und den Zwillingen, auch ein Foto unseres Hauses. Sie finden ebenso den Namen meines Arztes, Leumundszeugnisse und andere Unterlagen.”
    Die Fürsorgerin ließ Emma die Vollmacht unterschreiben, während sie sich die Papiere ansah. „Sie sind sehr gründlich. Das spart Zeit. Schildern Sie mir jetzt Ihr Leben mit den Zwillingen und Josie Douglas.”
    Emma begann mit dem Tod des Vaters vor Josies Geburt und berichtete, wie sie sich um Josie gekümmert hatte, während die Mutter arbeitete. Sie erklärte, dass sie nach dem Tod der Mutter die Vormundschaft über ihre Schwester erhalten hatte und daheim arbeitete und Josie bei der Pflege der Kinder geholfen hatte.
    „Halfen Sie Ihrer Schwester, oder haben hauptsächlich Sie sich um die Kinder gekümmert.”
    „Für Josie waren die Zwillinge einfach zu viel”, erwiderte Emma wahrheitsgemäß. „Ich übernahm die meiste Arbeit. Aber sie liebt ihre Kinder. Sie ist nur sehr jung, unerfahren und impulsiv. “
    Mary Brimswell schrieb alles mit. „Verstehe. Nun, da Ihre Schwester verschwunden und der Vater unbekannt ist, sind Sie tatsächlich die nächste lebende Verwandte. Es war für Sammy und Steffie auch sicher gut, dass Sie sich in der Tagesstätte um sie kümmerten, ohne zu wissen, wer die beiden sind. Kehren Sie jetzt nach Cedarton zurück?”
    „Tucker … Sheriff Malone … hat mir angeboten, noch einige Wochen bei ihm zu bleiben. Er meint, in dieser Zeit könnte er Josie finden. Und es geht nicht nur darum”, fügte Emma hastig hinzu. „Sammy und Steffie haben sich an Tante Gertie und Hannah und die anderen in der Kinderkrippe gewöhnt.”
    Die Sachbearbeiterin wandte sich an Tucker. „Sie wären bereit, die Zwillinge in Ihrem Haus aufzunehmen?”
    „Ja”, versicherte er.
    Mary Brimswell betrachtete erneut beide. „Und in welcher Beziehung stehen Sie zueinander?”
    „Wir sind Freunde”, erwiderte Emma.
    „Ist das auch Ihre Einschätzung, Sheriff Malone?”
    „Ja, allerdings.”
    „Sie denken vermutlich, dass mich das nichts angeht, aber das Wohlbefinden der Kinder geht mich etwas an. Haben Sie eine intime Beziehung?”
    „Nein!” riefen Emma und Tucker gleichze itig.
    Mary Brimswell verstaute Emmas Unterlagen in der Aktentasche. „Wie gesagt, es handelt sich um einen ungewöhnlichen Fall. Zum Glück besitzt Sheriff Malone in dieser Stadt einen hervorragenden Ruf. Ich werde daher dem Richter empfehlen, die Vormundscha ft für Sammy und Steffie Douglas auf Sie zu übertragen, Emma. Eine Anhörung ist allerdings

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