Die namenlose Schoene
Steffie in den Armen stand sie auf, während Sammy sich an ihr Bein klammerte.
Hannah kam mühsam lächelnd zu ihr. „Kann ich Ihnen beim Anziehen der Kleinen helfen?”
„Ja, sicher”, erwiderte sie. „Gleich da draußen steht ein Sofa.”
Tucker, Jackson, Miss Brimswell und die Anwälte ließen Emma, Hannah und den Kindern den Vortritt.
„Ich weiß, wie schwer das für Sie ist.” Emma setzte Steffie in die Kissen, Hannah platzierte Sammy daneben.
Hannah nickte, während sie einen Schneeanzug öffnete. „Das ist es. Seit zwei Monaten träume ich davon, die Mutter dieser Kinder zu werden, aber
… Ich möchte Ihnen etwas verraten. Jackson und ich erwarten ein Kind. Das weiß ich seit etwa einem Monat, aber ich wollte sicher sein, dass alles in Ordnung ist, bevor ich darüber sprach. Und ich bin nicht einfach schwanger, sondern bekomme Zwillinge!”
Emma umarmte Hannah. „Das ist großartig. Ich freue mich ja so für Sie!
Bestimmt wird es dadurch einfacher.”
„Ja, schon, aber … Können wir die beiden besuchen? Wir können auch Babysitter spielen.”
„Aber natürlich. Sie können uns jederzeit besuchen. Ich weiß nicht, wie lange ich bei Tucker bleibe, aber selbst wenn ich nach Cedarton zurückkehre, sind Sie mir jederzeit willkommen.”
„Danke, vielen Dank. Und jetzt ziehen wir die beiden an. Sie werden bald nach Essen schreien.”
Weil für die Zwillinge Kindersitze nötig waren, fuhr Jackson mit ihnen zu Tuckers Haus. Danach zog er sich jedoch mit Hannah zurück, damit die Zwillinge sich eingewöhnen konnten. Während Emma das Mittagessen für die Kinder zubereitete - Babynahrung mit dem restlichen Kartoffelpüree
-brachte Tucker die Kindersitze in seinem Pick-up an.
Als er in die Küche zurückkehrte, hatte Sammy sich Kartoffelpüree ins Haar geschmiert, und Steffie hatte den Saft von Roter Bete auf ihrem Lätzchen, den Händen und dem Tablett des Kinderstuhls verschüttet.
Emma sah Tucker an, was er jetzt dachte. „Ich muss hinterher den Fußboden aufwischen. Wenn ich fortgehe, wirst du den saubersten Küchenboden von ganz Nebraska haben.”
Er antwortete nicht, sondern holte aus dem Kühlschrank gebratenes Fleisch und Käse. „Du hast bestimmt noch nichts ge gessen.”
„Ich nehme mir etwas, sobald ich mit den beiden fertig bin und ich sie zum Schlafen hinge legt habe.”
„Ich kann genauso gut drei anstatt zwei Sandwichs machen”, bot er an.
„Danke, sehr schön.”
„Danach fahre ich ins Büro. Um das Abendessen brauchst du dich heute nicht zu kümmern. Ich komme erst spät.”
In Tuckers Stimme schwang etwas mit, das Emmas Aufmerksamkeit erregte. Es war kein Ärger, auch keine Kälte, sondern … Sie konnte es nicht einordnen. Vielleicht lag es daran, dass die Kinder nun tatsächlich in seinem Haus waren.
„Tucker, hast du etwas dagegen, wenn ich das Haus kindersicher mache?”
„Kindersicher?”
„Ja. Ich möchte Sammy und Steffie nicht ständig einschränken. Darum möchte ich umräumen und sichere Dinge wie Töpfe, Pfannen und Plastikbehälter nach unten stellen.”
„Einverstanden. Wie du willst.”
„Ich habe ein Gittertürchen, das ich am unteren Ende der Treppe befestigen kann, aber ich müsste auch im Wohnzimmer umräumen. Sie sollen nicht an deine CDs und Bänder herankommen.”
„Ich bin mit allem einverstanden, Emma”, wiederholte er kurz angebunden.
Steffie klopfte auf das Tablett, und Sammy machte es ihr nach. Die beiden imitierten einander häufig, und das bedeutete für gewöhnlich doppelte Probleme und doppelten Lärm, aber auch doppelte Liebe.
„Schon gut, ich hole das Apfelmus”, erklärte Emma und bekam ein strahlendes Lächeln zu sehen.
„Hast du auch alles, was du brauchst?” fragte Tucker, machte schnell drei Sandwichs und aß seines an der Theke stehend.
„Ich glaube schon - Windeln, Essen, Milch. Tante Gertie hat angerufen, während du draußen warst. Ich soll mich bei ihr melden, falls ich etwas brauche. Hannah hat mir das gleiche Angebot gemacht.”
Emma teilte das Apfelmus auf und brachte es den Zwillingen. Steffie hielt sie am Haar fest.
„Heute muss ich auch baden, wenn ihr an der Reihe seid”, sagte Emma lachend, drückte Steffie einen KUSS auf die Nase und bot ihr auf dem Löffelchen Apfelmus an.
Hinter sich hörte sie, wie Tucker eine Schublade öffnete und Alufolie abriss. „Ich nehme das andere Sandwich ins Büro mit.” Er zog die Jacke an und setzte den Hut auf.
„Willst du nicht noch mehr?” fragte
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