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Die namenlose Schoene

Die namenlose Schoene

Titel: Die namenlose Schoene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose Smith
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Emma, weil sie wusste, dass Tucker einen großen Appetit entwickelte.
    „Das reicht. Warte heute Abend nicht auf mich. Ich muss viel Schreibarbeit erledigen.”
    „Also gut, bis irgendwann.”
    Er verschwand in der Garage. Etwas störte ihn, doch Emma ahnte, dass er es ihr nicht verraten würde.
    Im Haus war es still, als Tucker um elf Uhr abends die Küche betrat. Die beiden Kinderstühle standen nebeneinander am Tisch. Emma hatte den Stuhl, der sonst diesen Platz einnahm, in die Ecke geschoben. Alles war blitzblank, auch der Fußboden.
    Tucker holte sich eine Dose Limonade aus dem Kühlschrank, entdeckte Babyfläschchen, Gläser mit Babynahrung und etliche kleine Schalen, die mit Frischhaltefolie abgedeckt waren. Die Limonadendose stand in der Tür ganz unten.
    Er öffnete die Dose, löste die Krawatte und knöpfte den Kragen auf.
    Am Durchgang zum Wohnzimmer blieb er stehen. Das Unterhaltungszentrum war umgeräumt worden. In den beiden untersten Regalen befanden sich jetzt Spielsachen. Auch der Zeitungsständer war leer. Die Zeitschriften stapelten sich ganz oben auf dem Bücherregal. Ein bunter Quilt lag auf der Rückenlehne des Sofas. Eine Windeltasche stand neben dem Sessel. Die Fernsteuerung war nirgendwo zu sehen.
    Vermutlich hatte Emma sie vor Sammy und Steffie versteckt.
    Das spielte keine Rolle, weil er für die Nachrichten ohnedies zu müde war. Er ging nach oben, blieb jedoch stehen, als er ein schönes Wiegenlied hörte. Der sanfte Klang zog ihn an. Die Tür stand halb offen. Emma saß im Schaukelstuhl, schwang langsam vor und zur ück und sang, während sie die Kinder beobachtete.
    Tucker schnürte sich die Kehle zu. Er war so rasch zur Arbeit gefahren, weil Emmas reizender Umgang mit Steffie und Sammy zu viel Aufruhr in seinem Herzen erzeugte. Er hatte gedacht, über Chad und Denise und seine Vaterrolle hinweg zu sein. Der Anblick von Emma mit den Zwillingen hatte jedoch all die Sehnsüchte wieder erweckt, die er verbannt hatte.
    Als er sich zurückziehen wollte, knarrte der Fußboden. Emma blickte hoch. „Hi”, sagte sie leise.
    Er betrat den Raum, obwohl er sich eigentlich in sein Zimmer flüchten wollte - vor Erinnerungen, Gefühlen und Sehnsüchten.
    „Es dauerte eine Weile, bis sie einschliefen”, flüsterte sie. „Heute gab es viel Aufregung - ein neues Haus, das sie erforschen mussten, und ein neues Zimmer.”
    Er betrachtete die Zwillinge und dachte daran, wie Chad im Schlaf ausgesehen hatte. „Ich will sie nicht wecken”, sagte er leise und trat auf den Korridor.
    Emma folgte ihm, lehnte die Tür an und strich das Haar aus dem Gesicht zurück. Tucker wusste, dass er sich zurückziehen sollte, doch sie hatte ihm gefehlt. Und er wollte ihr etwas sagen, das er in der Aufregung der letzten Tage vergessen hatte.
    „Auf Bens Ranch … großartig, wie gut du mit Gwen umge gangen bist. Du bist ruhig geblieben und ha st genau gewusst, was zu tun ist.”
    „Ich und ruhig? Ich habe am ganzen Körper gezittert. Aber Gwen wollte einfach nicht ins Krankenhaus, und dann ging es eben los. Als Josie im Kreißsaal lag, meinte der Arzt, es wäre am besten, der Natur ihren Lauf zu lassen. Ich hoffte, das würde auch bei Gwen klappen.”
    Tucker entdeckte etwas in ihrem Haar, strich darüber und lächelte. „Ich glaube, du schmückst dich noch immer mit Roter Bete.”
    Sie lachte. „Ich habe die beiden gebadet, aber noch nicht geduscht. Sie sollten zuerst einschlafen.”
    Denise hatte sich darüber beklagt, dass ihr keine Freizeit blieb, wenn er ständig weg war. Er hatte angenommen, das würde besonders bei Zwillingen gelten, doch Emma schien sich nicht zu ärgern. „Ich lasse meine Tür offen und horche, während du duschst. Sag mir nur Bescheid, wenn du fertig bist.”
    „Sehr gut, Tucker. Ich weiß nicht, wie lange sie jetzt schlafen werden.
    Hannah sagte, dass sie meistens nachts durchschlafen, aber die Umgebung ist fremd. Vielleicht wachen sie auf. Ich möchte nicht, dass sie sich fürchten.”
    „Solange du in ihrer Nähe bist, fürchten sie sich bestimmt nicht. Du gehst wunderbar mit ihnen um.”
    „So oft hast du mich nicht mit ihnen gesehen.”
    „Ich habe genug gesehen, um es zu beurteilen.” Sie war ihm so nahe, dass er leicht den Arm um sie legen konnte, um sie zu küssen. Doch seit ihr Gedächtnis zurückgekehrt war, hatte sich alles noch schwieriger gestaltet. Emma war jetzt eine selbstständige Frau und noch dazu Ersatzmutter.
    Er zügelte sein Verlangen und wich zurück. „Ich

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