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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
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Untersuchung.
    »Herr Dornhelm, ich finde Ihre Ausführungen ja sehr interessant. Aber eine Frage: Warum sind Sie so ruhig? Ich meine … erschüttert Sie der Anblick nicht?«
    »Wissen Sie, das ist nicht Babe. Nicht mehr. Die Augen sind tot.«
    »He, normal ist das aber nicht, da muss ich ihr Recht geben. Eigentlich sollten Sie einen Schock haben.«
    »Es tut mir Leid, Herr Roth, dass ich Ihren Erwartungen nicht entspreche. Wenn Sie dachten, mich durch den Anblick der Leiche zu einem Geständnis bringen zu können« – genau das hatte Phillip sich gedacht, das wusste Maria, und normalerweise war das auch der erste Schritt, um Verdächtige weich zu klopfen –, »dann haben Sie zwei Dinge nicht bedacht: Erstens bin ich nicht der Mörder, und zweitens bin ich anders.«
    »An Ihrer Stelle wäre ich ein wenig weniger cool. Und dass Sie jetzt nicht zusammengebrochen sind, kann man auch damit erklären, dass Sie ja wussten, was Sie erwartet. Sie sind halt kein Schauspieler, der uns den Zusammenbruch vormachen kann.«
    »Wie Sie wissen, bin ich bereits zusammengebrochen, Sie Hobbypsychologe.«
    »Na, wunderbar, endlich kommen Sie aus der Reserve. Bei mir brauchen Sie kein Polster, mir können Sie zeigen, wenn Sie wütend sind. Je mehr, desto besser. Dann können wir Sie wenigstens gleich wegen tätlichen Angriffs auf einen Ermittlungsbeamten hier behalten. Je eher Sie sitzen, desto besser.«
    »Herr Roth, den Gefallen tue ich Ihnen nicht. Ich weiß mich zu beherrschen, im Gegensatz zu Ihnen.«
    »Kaltblütig, kann ich da nur sagen.«
    »Zivilisiert.«
    »Ich glaube, ich kann ein bisschen zur Aufklärung der Verwirrung beitragen. Hermann … Herr Dornhelm war zu Zeiten unserer Studienjahre oft mit mir in der Prosektur. Daher kennt er den Anblick von Leichen.«
    »Ich dachte, die Uni ist überrannt. Es gibt zu viele Mediziner!«
    »Das ist schon richtig, Maria, aber das war noch nicht so vor zwanzig Jahren.«
    »Wie dem auch sei. Tatsache ist, Herr Dornhelm, dass Sie sich bitte zu unserer Verfügung halten und nicht die Stadt verlassen, bis das Ergebnis Ihrer Sperma- und DNA-Untersuchung da ist.«
    »Und wann wird das sein?«
    »Morgen. Sie können jetzt gehen, Herr Dornhelm. Phillip, bringst du Herrn Dornhelm hinaus.«
    »Ich finde den Weg. Danke. Und glauben Sie mir, ich war es nicht. Gibt es denn sonst niemanden, der in Frage käme?«
    »Haben Sie einen Verdacht?«
    »Nun ja, ich könnte mir nur vorstellen, dass es einer ihrer … ehemaligen … Freunde war.«
    »Das hat die Hornschweig auch gemeint. Und dann hat sie noch gemeint, dass Ihre Traumfrau wahrscheinlich mit den anderen eh nicht Schluss gemacht hat, es also sinnlos war, sie umzubringen.«
    »Und Sie, Herr Roth, sind wahrscheinlich der Meinung von Doris? Trotzdem denke ich, Sie sollten sich in … den Kreisen, in denen Babe … verkehrte, umsehen. Nur leider kann ich Ihnen keine Adressen nennen. Wir haben kaum darüber gesprochen, wie Sie sich vielleicht denken können, Frau Kouba.«
    »Wir sind dran, Herr Dornhelm. Wir machen unsere Arbeit.«
    »Oh, das sollte keine Kritik sein. Ich dachte nur … egal. Danke. Auf Wiedersehen. Und Josef … ich würde mich freuen, wenn wir uns wieder einmal auf einen Gedankenaustausch treffen könnten, wenn wir uns schon nach so langer Zeit wieder gesehen haben … wenn auch unter so widrigen Umständen … wenn das alles vorbei ist.«
    »Die Freude wäre ganz auf meiner Seite.«
    Die beiden reichten einander die Hand und verbeugten sich mit leichtem Kopfnicken voreinander. Die ganze Situation hatte für Maria etwas unglaublich Skurriles. Wie der ganze Fall.

    Kaum hatte sich die Tür hinter Dornhelm geschlossen, fuhr Phillip auf Maria los.
    »Warum haben Sie ihn gehen lassen?«
    »Wir haben keine Beweise. Er ist nur verdächtig.«
    »Hauptverdächtig. Und die Beweise haben wir bald.«
    Josef schob die Leiche zurück in den Kühlraum und wusch sich die Hände.
    »Sag, Maria, warum willst du eigentlich die Proben von ihm?«
    »Der Dornhelm war am Vorabend bei der Stein. Und die Nachbarin glaubt auch, so etwas wie Stöhngeräusche gehört zu haben.«
    »Vergiss eines nicht, Chefin, er hat so ein Bild vor sich … von einem Geschlechtsakt!«
    »Verstehe. Und er hat kein Alibi. Es schaut also nicht gut für ihn aus. Die Proben haben übrigens ergeben, dass es ein weißer, männlicher Mensch war, der die Kratzspuren haben müsste.«
    »Na bitte, damit nageln wir ihn morgen fest.«
    Phillip machte das

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