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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
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nicht mehr so brennend wie eben noch. Irgendetwas muss in der Luft dieses Clubs gewesen sein. Irgendein Aphrodisiakum. Irgendein Eisbrecher. Dabei hatte sie nicht einmal Alkohol getrunken. Gott sei Dank hatte sie nicht mehr getan. Mit der Wrenk ins Bett zu gehen, bei einer laufenden Untersuchung! Das konnte sie Kopf und Kragen kosten. Maria wunderte sich über sich selbst. Sie dachte so selbstverständlich über eine Affäre mit dieser Frau nach, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht, als mit Frauen zu schlafen. Daran war nur ihr Notstand schuld. Und dieser verwirrende Fall.
    »Also … für mich klingt das von dem Moser wie schwere sexuelle Abhängigkeit. Die Stein hat ihm sozusagen ihre Orgasmen geschenkt, und er war glücklich wie ein … Phillip!«
    Phillip war bei einer blinkenden Ampel plötzlich aufs Gas gestiegen und noch in die Kreuzung eingefahren. Doch die Autos auf der anderen Seite mussten abrupt bremsen, weil ein Kind auf die Straße gelaufen war. Nur um Haaresbreite war Phillip nicht auf den Wagen vor ihm aufgefahren. Jetzt standen sie mit dem Auto mitten auf der Kreuzung. Ein Hupkonzert war die Folge.
    »Ein bissel unkonzentriert, hm?«
    Phillip wandte den Kopf langsam zu Maria. Offensichtlich konnte er sich nur mühsam beherrschen und ihr nicht sofort den Hals umdrehen. Mein Gott, Männer waren so empfindlich. Wenn ihr so etwas passiert wäre, könnte sie sich schon längst eine hämische Litanei anhören. Die kleine Spitze war doch harmlos gewesen. Mit einem Zucken wandte sie sich ab und sah, dass der Vordermann weg war. Sie sah Phillip aber nicht an.
    »Äh, ich denke …«
    Sie deutete mit dem Kopf nach vorn. Phillip drückte krachend den Gang hinein und fuhr endlich von der Kreuzung weg.
    »Vielleicht sollte ich Sie in einen Fahrtechnikkurs schicken.«
    Phillip bremste schlagartig. Maria sah ihn groß an. Ein Tadel lag ihr schon auf der Zunge. Sie musste Phillip eindeutig wieder einmal in seine Schranken weisen. Doch er deutete nur mit dem Kopf. Auf den Gehsteig.
    »Eine Trafik. Ich warte. Ich habe keine Scheine.«
    Maria stieg aus. Sie musste jetzt einmal ernsthaft mit Phillip reden. Das war kein Verhältnis, das sie da hatten. Es war weder kollegial noch freundschaftlich noch – erotisch. Und das sollte es auch nie werden. Und es musste ihm klar sein, dass sie der Chef war. – Und ihr musste das auch klar sein. Sie vergaß viel zu oft ihre Stellung. Aus. Schluss. Kommissar und Assistent. Mit der nötigen Distanz und mit dem nötigen Respekt. Diese amerikanischen Filme verdarben nur. Die coolen Partner, deren Freundschaft stärker war als selbst der Tod. Quatsch. Aus. Und Schluss. Um eine Stange Zigarette reicher, stieg sie wieder ins Auto.
    »Phillip …«
    »Es tut mir Leid. Das Ganze hat mich nur ein bissel verwirrt. Diese Stimmung. Dort. In dem Club. Und dann Sie … nur mit einem Handtuch … Sie wissen, dass ich Sie anziehend finde. Ich meine, immerhin besser als umgekehrt, aber … aber trotzdem … es tut mir Leid. Chef. Wir sollten uns auf den Fall konzentrieren.«
    In Maria stieg ein Lachen auf, das beinahe unbezwingbar war. Er hatte sie attraktiv gefunden und nicht die Rothaarige. Und das gestand er ihr ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem sie beschlossen hatte, diese ganze Spielerei ad acta zu legen. Sie hätte ihn haben können. Dort. An der Bar. Und seltsamerweise ließ Marias Verlangen nach Phillip gleichzeitig mit dieser Erkenntnis schlagartig nach. Eine Selbstzufriedenheit machte sich breit. Sie schenkte Phillip ein Lächeln wie eine Mutter dem reumütigen Sohn.
    »Finde ich auch. Sonst quartiert sich der Gottl am Ende noch bei uns im Büro ein. Vielleicht inspiriert uns der Chinese.«
    Phillip lächelte beinahe schüchtern und fuhr wieder los. Maria war erleichtert, auch wenn sie irgendwie fühlte, dass die Sache noch nicht endgültig abgehakt war. Was sie natürlich nicht zuließ.

    Pft. Pft. Pft. Alle drei Pfeile in das 20er-Feld. Maria war froh, in Phillip endlich einen Partner zu haben, der genauso gut und genauso leidenschaftlich Darts spielte wie sie. Es half ihr beim Nachdenken. Und beim Verdauen. Beim Chinesen hatte es Buffet gegeben, und da konnte sie sich nie beherrschen. Sie stellte sich in Position.
    »Also, ich resümiere. Wir haben eine hingeschlachtete Frau, die sexuell sehr umtriebig war, was aber anscheinend jeder gut gefunden hat … bis, ja, bis auf den Verlobten, der aber mit ihr einen Deal hatte und meint, dass zu Liebe

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