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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
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würde sofort nach diesem Fall auf Urlaub fahren. Maria nahm sich fest vor, gleich morgen – nein, Montag Gottl um Urlaub zu bitten. Maria ging Phillips Stimme nach und landete im Schlafzimmer. Kabinett! Dieser Moser war wirklich – unausstehlich. Das Schlafzimmer war so groß wie ihr Wohnzimmer plus Küche. Naja, für Orgien brauchte man wahrscheinlich Platz. Als Maria sich umdrehte, blieb ihr der Mund offen stehen. Die ganze Wand, die gegenüber dem Bett lag, war über und über mit Bildern von Barbara Stein tapeziert. Aber nicht nur mit Porträts, wie Franz angegeben hatte, nein, die Stein war auch in eindeutigen Stellungen zu sehen. Diese Fotos waren aber alle offensichtlich auf der Terrasse ihrer Wohnung gemacht worden. Phillip saß beinahe andächtig auf dem Bett.
    »Sie war wirklich eine schöne Frau. Nein, eigentlich nicht nur das. Sie ist … sie wirkt … also, ich weiß nicht, wie … naja, sie ist einfach … wunderschön. Überall.«
    »Danke für das Fachurteil.«
    »Na, finden Sie nicht?«
    Und Phillip sagte das in so einem – nicht schweinischen, sondern eben andächtigen Ton, dass sich Maria unwillkürlich neben ihn setzte und die Fotos ebenfalls eingehend studierte. Phillip hatte Recht. Die Stein war einfach schön. In jedem Körperbereich – soweit sie das als Frau beurteilen konnte. So eingehend hatte sie andere Frauen ja noch nicht studiert. Noch nicht. In Maria stieg ein Glucksen auf. Nicht schon wieder! Aber so sehr sie sich auch konzentrierte, sie konnte das Kichern nicht unterdrücken. Phillip sah sie verständnislos an. Lächelte beinahe mitleidig.
    »Sie wirken angespannt und müde. Haben Sie letzte Nacht schlecht geschlafen?«
    Maria gefror das Lachen. Wollte Phillip sie auf den Arm nehmen? Ihr Handy läutete. Maria hob ab.
    »Kouba? – Oh, hallo! Das ist aber fein, dass Sie gleich zurückrufen. – Ja, und Herr Moser meinte, Sie hätten später noch jemanden in der Wohnung der Stein gesehen? Und das würde ich gerne mit Ihnen besprechen, vielleicht können Sie uns … wirklich? Na, dann sind Sie ja nicht weit von Mosers Wohnung entfernt. Wir sind gerade da. – Gut, ja, dann also in fünf Minuten.«
    Maria legte auf.
    »Die Jasmin war um die Ecke bei der Schneiderin. Sie kommt rauf und bringt Kuchen mit.«
    »Nett. Na, dann machen wir es uns einmal bequem. – Wir könnten ja inzwischen das Bett testen?! Hat die richtige Härte.«
    »Ja, aber Sie haben sie sicher nicht so schnell.«
    Gerade noch rechtzeitig konnte sie dem Polster ausweichen, den Phillip nach ihr schoss.

    Das Erste, was von Jasmin sichtbar war, als Maria die Tür öffnete, war das sehr runde Hinterteil. Sie bückte sich offensichtlich nach ihrem Hund.
    »Pipsi, du bist ein ganz Schlimmer. Du weißt, dass Kuchen gar nicht gut sind für dich.«
    Jetzt erst sah Maria, dass das Päckchen aus der Konditorei kopfüber auf dem Boden lag. Sie bückte sich danach und sah in weiterer Folge – dass der Hund eine Katze war. Vielmehr, nach der Ansprache zu urteilen, ein Kater. An der Leine. Die beiden Frauen lächelten sich vornübergeneigt an.
    »Das ist ganz lieb von Ihnen, danke. Ich bin Jasmin.«
    »Hallo, ich bin Maria Kouba.«
    Sie richteten sich auf. Aus dem Augenwinkel sah Maria, dass Phillip die Szene amüsiert beobachtete.
    »Ich hoffe, man kann ihn noch essen. Pipsi ist ganz wild auf Erdbeerschnitten. Er hat mir das Packerl aus der Hand gerissen.«
    »Wird schon noch gehen, ist ja fest verpackt.«
    Maria machte die Tür frei, Jasmin kam mit Pipsi im Schlepptau herein. Phillip fixierte das Tier.
    »Und bellt er auch?«
    Jasmin ließ ein glockenhelles Lachen erschallen. Maria erschrak richtig, denn so gut war der Scherz von Phillip auch nicht gewesen.
    »Ja, das ist mein Kollege Roth.«
    »Freut mich. Ich bin Jasmin, und das ist Pipsi.«
    Phillip hockte sich zu dem Kater und ließ ihn an der Hand schnuppern, worauf der Kater gleich völlig begeistert Phillip um die Beine strich.
    »Ja, hallo Pipsi. Du bist aber ein Schöner. Und ein Braver!«
    »Nein, nein, er ist ganz ein Schlimmer. Gell, Pipsi, du bist ein Schlimmer.«
    »Nein, er ist ein Braver. Gell, Pipsi.«
    Sie buhlten weiter um die Gunst des Katers, und Maria kam sich ziemlich unnötig vor. Und außerdem wie in einem Kabarett.
    »Äh, ich glaube, wir setzen uns auf die Terrasse.«
    »Oh ja, ich liebe die Terrasse. Ich finde es furchtbar, dass Patrick die Wohnung aufgibt. Dieser Blick, der wird mir richtig abgehen. Ich werde Kaffee machen, ich bin

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