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Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
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hier ja quasi die Hausfrau.«
    Wieder das glockenhelle Lachen. Sie befreite Pipsi von der Leine und schwebte in die Küche. Der Kater stürmte auf die Terrasse, wo er sich gleich am Lattenrost die Krallen schärfte. Phillip setzte sich zu ihm auf den Boden und lockte ihn.
    »Ich habe immer geglaubt, Sie sind ein Hundemensch?«
    »Naja, eigentlich schon. Aber die Kombination ist natürlich super. Wenn die Katze an der Leine geht, kann man sie wie einen Hund überallhin mitnehmen.«
    »Ist das nicht ein bissel … artfremd?«
    »Pipsi mag es anscheinend. Also muss es auch andere Katzen geben, denen das nichts ausmacht. – Ich finde sie toll, sie sind so eigenständig.«
    »So, der Kaffee dampft schon. Die Teller und die Gabeln.«
    Während Jasmin aufdeckte, konnte Maria sie endlich eingehender studieren. Irgendwie war sie enttäuscht, denn sie hatte sich – insgeheim – einen weiteren Klon von der Stein erwartet. Aber Jasmin war oben sehr dünn, eigentlich zu dünn, hatte kaum Busen, eine große Nase und gefärbte rote Haare. Nur der Popo war sehr drall. Eine Mischung zwischen burschikos, italienischer Mamma und Primadonna.
    »Ja, also, lassen Sie uns zur Sache kommen. Sie waren wann das letzte Mal mit Herrn Moser zusammen?«
    »Letzten Mittwoch … was eigentlich außertourlich war, weil das sonst sein Clubabend war. Aber die Stein war daheim, deswegen. Gott sei Dank hab ich grad keinen anderen ghabt.«
    »Zahlt er gut?«
    »Super. Und meistens gibt er auf den Normalpreis was drauf. Und das Kraut bezahlt er auch. Gutes Kraut, nicht so eine verschnittene Shit-Scheiße, wie sie einem so andere Idioten anbieten. Glauben die, die können mich für blöd verkaufen?! Die Nutte, die merkt schon nichts. Ha, da haben sie sich aber geschnitten. So einen Scheiß rauch ich gar nicht, sonst bin ich am nächsten Tag völlig fertig, und das schlagt sich dann aufs Gschäft.«
    »Jasmin, so genau sollten wir das gar nicht wissen.«
    »Naja, wir sind ja eh unter uns. Auf jeden Fall will ich damit sagen, dass ich das Zeug vom Moschi wahnsinnig gut vertrag. Da kann ich nachher sogar noch arbeiten. Bei dem anderen Scheiß wird mir immer schlecht.«
    »Fein. Also waren Sie halbwegs klar im Kopf?«
    »Natürlich, ich bin ja kein Wimmerl. Ich vertrag schon was.«
    »Gut, also was haben Sie beobachtet?«
    »Naja, also ich bin ja kommen, wie die erste Runde bei der Stein schon vorbei war. Ich hab grad noch gesehen, wie sie kommen ist. Dann ist sie raus aus dem Schlafzimmer. Na, und nach der ersten Runde mit dem Moschi bin ich aufs Klo, weil er mich unbedingt …«
    »Sie sind also aufs Klo? Und was haben Sie gesehen?«
    »Naja, also der Vorhang war halb zu, aber die Stein ist auf dem Bett gelegen, und die Hände waren an den Rost gefesselt. Sie hat sehr geil ausgeschaut. Und sie dürft irgendwas gesagt haben, was den anderen aufgegeilt hat.«
    »Aus was schließen Sie das? Und warum ›den‹?«
    »Naja, also weil dann so ein Typ im Anzug ihr auch noch die Füße angebunden hat. Und die Stein dabei gelacht hat. Und mit der Fut herumgewackelt hat. War eine geile Nummer.«
    »Also Sie haben einen Mann gesehen?«
    »Naja, also … so genau nicht.«
    »He, Mädel, was war das für ein Typ? Groß? Klein? Alt? Jung? Dick? Dünn?«
    Jasmin strengte sich offensichtlich an, sich zu erinnern. Sie hob den Kater hoch und kraulte ihn, doch der wollte wieder zu Phillip, der ihn nicht beachtete, sondern gespannt auf Jasmins Antwort wartete.
    »Gell, Pipsi-Maus, der gefallt dir, der Herr Inspektor. Den täten wir uns beide ins Bett nehmen, gell? … Wenn’s einmal … was brauchen, gell, dann rufen S’ mich doch einfach an. Pipsi mag nicht einen jeden.«
    »Danke fürs Angebot, aber jetzt bräuchten wir einmal eine Beschreibung.«
    »Ja, eh, aber der Vorhang war eben halb zu und …«
    »Und das Kraut war stark?!«
    »Es war mir halt nicht so wichtig. Kann ich wissen, dass ich da gerade den Mörder seh?!«
    »Woher wollen Sie wissen, dass es der Mörder war?«
    »Naja, also weil sonst täten Sie ja nicht so nachfragen. Und außerdem … hab ich da ein Besteck liegen gesehen.«
    »Was für ein Besteck?«
    »Na, so eines für eine Sado-Nummer. Skalpell und so was. Normalerweise schreckt man mit so was nur. Und normalerweise sind die Dinger auch nicht wirklich scharf. Aber vielleicht waren’s die?«
    »Sie waren es.«
    »Scheiße.«
    Maria sah in Jasmins Blick ehrliche Betroffenheit. Wahrscheinlich hatte sie die Stein gemocht. Und wahrscheinlich

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