Die Nanokriege 4 - Die Flucht
Hängekrane für schwereres Material.
Das Problem war, dass alle Stromschienen exakt gleich aussahen. Und damit war es ein Ding der Unmöglichkeit, die fehlenden schnell aufzufinden.
Reyes ging an das nächste Gitter und studierte, wie die Schienen miteinander verbunden waren. Sie steckten in Klammern und wurden mit Hebelkraft festgedrückt, wenn ein Kontakt hergestellt werden sollte, und jede Schiene war mit einer Ersatzklammer ausgestattet. Wahrscheinlich hatte das feindliche Team die Schienen in dem Labyrinth von Leitungen versteckt, aber …
»Wie lange?«, überlegte Reyes laut. »Ihr habt etwa zwanzig Minuten gebraucht, um hierher zu kommen, ja?«
»Wir sind so schnell gegangen wie es möglich war, Großer«, antwortete Tur-uck.
»Davon bin ich überzeugt«, meinte Reyes. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zeit hatten, sie komplett einzuhaken. Sie haben sie wahrscheinlich bloß in eine Klammer geschoben. Schwärmt aus. Sucht nach losen Schienen. Du bist doch sicher, dass hier nichts unter Strom steht, oder?«, fragte er den Ingenieur.
»Das muss es, Großer«, sagte der Kobold mit einer Andeutung von Ironie. »Führt ja keiner hinein.«
»Ausschwärmen«, wiederholte Reyes und gab der Gruppe ein Zeichen. »Ein Durgar auf jeden Steg. Zieht jede Schiene raus. Findet diejenigen, die locker sind.«
Die Teams brauchten etwa eine Stunde, um die vier Tammen Generatoren zu entfernen und sie in die Lebenserhaltung zu bringen.
Der Lebenserhaltungsbereich bestand hauptsächlich aus Pumpen und Rohren mit einem recht beengten offenen Bereich in der Mitte. Herzer hatte beinahe damit gerechnet, dort Pflanzen vorzufinden, aber Luft und Wasser manuell aufzubereiten, war wesentlich effizienter.
Jeder Ingenieur hatte sich einen Tammen vorgenommen, um ihn zu modifizieren, Evan schätzte, dass sie dazu etwa eine Stunde brauchen würden. Sobald sie das geschafft hatten, konnten sie sie direkt an die Stromausgänge der Fusionsreaktoren anschließen und auf die Schienen verzichten.
»Wie läuft’s denn?«, fragte Herzer und schlenderte zu Geo hinüber, der mit beiden Armen in dem Kabelgewirr des Feldgenerators steckte.
»Recht gut«, erwiderte Geo vergnügt. »Das Replikatormodul habe ich bereits eingebaut. Wir werden eine neurale Verbindung für die Steuerung einrichten müssen, denke ich. Ich
hatte gedacht, dass für die Bedienung logischerweise Gräfin Travante in Frage kommt. Dagegen wird unter anderem Mutter weniger einzuwenden haben, wenn wir in die Nähe der Erde kommen.«
»So weit wird es hoffentlich nicht kommen«, erwiderte Herzer trocken.
»Na ja, solange die Maschinen nicht eingeschaltet sind …«, sagte Geo, und im gleichen Augenblick begann der Boden unter ihren Füßen zu dröhnen. »Oder nicht.«
»Nicht gut«, sagte Herzer und blickte auf die Uhranzeige in seinem Helm. »Gar nicht gut …«
»Nein, nein, nein!«, quiekte der Kobold, als die Steuerungsschalter plötzlich zum Leben erwachten. »Nein, das ist jetzt keine gute Zeit zum Zünden, Master!«
»Halt’s Maul«, herrschte Reyes ihn über das Komm an. »Die Maschinen laufen wieder. Sei froh.«
»Aber, Master …«, wandte der Kobold verzweifelt ein.
»Du sollst das Maul halten «, knurrte Reyes. »Oder ich überlege mir, ob ich dieses Ding hier selbst fliegen kann! Lenke es auf einen Orbit um die Erde. Jetzt gleich!«
»Das werde ich … versuchen«, sagte der Kobold und schaltete eines der vorderen Schubaggregate ein. Wenn es ihm gelang, das Schiff so zu legen, dass der Schubvektor es aus dem Gravitationstrichter des Planeten vor ihnen stieß, konnte es sein, dass sie alle überlebten …
»Megan, Courtney«, rief Herzer und ging den Korridor hinunter, wo der Großteil des Teams sich ausruhte. »Findet eine Konsole, mit der ihr euch in das Navigationssystem hacken könnt. Ich glaube nicht, dass ihr von hier aus steuern könnt, aber ihr solltet immerhin Navigationsdaten finden können. Versucht rauszubekommen, was zum Teufel Reyes auf die Idee gebracht hat, jetzt die Maschinen zu zünden. Nach dem,
was ich von Joie gehört habe, stürzen wir ab, wenn wir während dieses Fensters zünden. Ich kann nur hoffen, dass sie sich getäuscht hat.«
»Ich helfe mit«, sagte Josten. »Gebt mir die Daten, dann kann ich ausrechnen, wo die Reise hingehen soll.«
»Master, bitte«, winselte der Kobold und kroch auf Händen und Knien zu Reyes, der sich auf dem Stationssessel niedergelassen hatte.
»Was ist denn?«, fragte
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