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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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zivilen und du für die militärischen Dinge zuständig?«
    »Wenn wir den Einsatz vorbereiten und dann auch während des Einsatzes, habe ich das Sagen«, erklärte Herzer beinahe
schroff. »Bis zu dem Zeitpunkt, wo eine strategische Entscheidung getroffen werden muss. Die triffst dann du, und ich setze sie um. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, nickte Megan.
    »So«, sagte Herzer, jetzt sichtlich besser gestimmt. »Was zum Teufel war da mit Mike los?«
    Er sah, wie es in Megans Gesicht arbeitete, und wartete einfach.
    »Er nervt mich immer wieder mal«, gab Megan zu. »Und sein ewiges ›Ich Mann, ich arbeite, du Frau, du kümmerst dich um die Kinder und kochst‹, das hat echt …«
    »In dir etwas ausgelöst?«, fragte Herzer.
    »Ja, so könnte man es ausdrücken«, meinte Megan und schmunzelte verlegen. »Eine … sagen wir, einen kleinen Wutanfall. «
    »›Irrationaler‹ Wutanfall?«, fragte Herzer.
    »Ach, ich weiß nicht«, antwortete Megan mit einem schiefen Lächeln. »Ich denke, so irrational war das gar nicht.«
    »Wirklich?«, fragte Herzer.
    »Nein.«
    »Weißt du, was da abgelaufen ist?«, fragte Herzer vorsichtig.
    »Ich habe es zu analysieren versucht, als du es angesprochen hast«, sagte Megan bitter. »Danke.«
    »Dieser Einsatz wird eine Menge Stress mit sich bringen«, gab Herzer zu bedenken. »Und Spannungen. Wahrscheinlich wird es öfter einmal laut werden. Bestimmte Befehle, die ausgeführt werden müssen, manchmal ohne lang darüber nachzudenken. Für jemanden, der seine Gefühle nicht im Griff hat, ist hier ganz sicherlich kein Platz.«
    »Ich habe meine Gefühle im Griff«, erwiderte Megan fast eisig.
    »Nein, hast du nicht«, widersprach Herzer ruhig. »Nicht, wenn Mike dich so wütend machen kann, bloß weil er einfach
… Mike ist. Stress ist nichts, was einfach nur kumuliert, es multipliziert sich. Es fängt mit einer Kleinigkeit an, dann kommt die nächste Kleinigkeit dazu, und am Ende hat man sich nicht mehr unter Kontrolle. Und die Art von Stress, die uns bevorsteht, nämlich lebensbedrohender Stress, ist schlimmer als alles, womit wir uns bisher auseinandersetzen mussten. Wenn du dort oben durchdrehst …«, seine Kinnmuskeln arbeiteten, und Megan strich ihm sanft mit der Hand über die Wange.
    »Dann wirst du mich verlieren«, flüsterte sie. »Suchst du Gründe, um mich nicht auf diesem Einsatz mitzunehmen?«
    »Ich will dich nicht verlieren«, erwiderte Herzer verkniffen. »Dabei ist mir der Schlüssel verdammt gleichgültig. Du bist diejenige, die ich nicht verlieren will, Megan Travante. Unter keinen Umständen. Verdammt, einer von uns beiden sollte einfach nicht an diesem Einsatz beteiligt sein. Und davon bist du diejenige, um die ich mir die größeren Sorgen mache.«
    »Herzer«, sagte Megan, »ich bin nicht schwach, das weißt du doch, oder? Und wir werden beide diesen Einsatz lebend überstehen. Schlag dir alles andere aus dem Kopf.«
    »Ja, stark bist du«, gab er zu. »Aber ich mache mir Sorgen, was geschieht, wenn du unter Stress gerätst. Und du kannst verdammt stur sein. Dort oben werde ich nicht die Zeit haben, mich genügend um dich zu kümmern und dir gut zuzureden, wenn das wieder einmal einsetzt«, fügte er hinzu und deutete in den Himmel.
    »Und wie sieht es aus, wenn ich dir sage, dass du etwas tun sollst?«, fragte Megan. »Ich meine, wenn es eine strategische Entscheidung ist.«
    »Du kannst mir sagen, ich soll von dem verdammten Schiff abspringen, dann werde ich das tun«, erklärte Herzer entschieden. »Aber einen verdammt guten Grund dafür solltest du schon haben.«

    »Also, das werde ich ganz bestimmt nicht von dir verlangen! « Megan war fast ein wenig empört.
     
    »ACH-TUNGG!«, brüllte jemand, als Herzer den Ordonnanzraum im Hauptquartier der Blood Lords betrat.
    »Rühren«, brüllte er zurück. »Wo ist der Hauptmann?«
    »Dort drinnen«, erklärte einer der Sergeanten und wies auf die hintere Tür.
    Herzer klopfte an und trat auf ein gebrülltes »Herein« ein.
    »Hey, Bus«, sagte er, als der Hauptmann sich anschickte aufzustehen. »Keine Aufregung. Wann haben die dir denn den dritten Streifen verpasst?«
    »Letzten Monat«, erklärte der Hauptmann. »Gratuliere zu deiner Beförderung, Sir.«
    Hauptmann Van Buskirk war fast ebenso groß und breit wie Herzer, aber im Gegensatz zu dem dunkelhaarigen Herzer war »Bus« Van Buskirk hellblond und hatte so weiße Haut, dass seine Adern wie an einem Anatomiemodell sichtbar waren. Nase und

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