Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
Vom Netzwerk:
Wangenpartie waren von der Sonne verbrannt. Herzer erinnerte sich, dass Bus dazu neigte, dann einen Sonnenbrand zu bekommen, wenn die Sonne unter dem Horizont war. Sie waren nicht gerade Freunde , aber die Blood Lords waren eine so kleine Einheit, dass er die meisten Offiziere und eine ganze Menge aus dem Unteroffizierskorps persönlich kannte.
    »Spar dir den ›Sir‹, Bus«, sagte Herzer und ließ sich mit einem Seufzer in dem einzigen Besucherstuhl nieder. »Das hier ist eine ganz große Scheiße, das weißt du doch?«
    »Ich fange gerade erst an, mir eine Vorstellung davon zu verschaffen, was in diesem Lager läuft«, erwiderte der Hauptmann. »Aber von wegen große Scheiße hast du wahrscheinlich recht.«
    »Total im Arsch.« Herzers Augen verengten sich. »Aber dem werde ich jetzt wenigstens teilweise ein Ende machen.
Wir werden uns darüber unterhalten müssen, was geheim ist und was nicht, aber eines wird sich ganz schnell ändern: Ich werde dir erklären, was du hier eigentlich bewachst …«
    »Bist du dazu befugt?«, fragte Van Buskirk.
    »Allerdings. Und wenn nicht, dann ist darauf geschissen. Es geht hier darum, dass wir den Treibstofftanker zurückerobern wollen, der demnächst landen soll.«
    »Hab ich mir schon gedacht.« Der Hauptmann verzog das Gesicht. »Das ist die Geschichte mit dem See, nicht wahr?«
    »Keine Ahnung«, gab Herzer zu. »Warum?«
    »Schwerelosigkeitstraining«, erwiderte der Hauptmann. »Eine uralte Methode des Trainings für die Schwerelosigkeit.«
    »Du warst im Weltraum?«, fragte Herzer.
    »Zweimal. Ich habe … na ja … du hast doch auch VR gespielt, oder?«
    Das hatte Herzer tatsächlich; vor dem Zusammenbruch hatte er viel Zeit in Virtual Reality verbracht, der computergenerierten Welt der Hologramme und Nanowesen, auf die viele geradezu süchtig waren.
    »Mhm«, antwortete er. »Aber ich habe mich damals hauptsächlich in mittelalterlichen Fantasieregionen bewegt. Du?«
    »Da hast du Glück gehabt«, lachte der Hauptmann. »Ich habe Schießspiele getrieben. Und einige der besten waren mit simulierten Weltraumschiffen. Ich bin zweimal zu Gruppenturnieren gestartet, live, weißt du, um zu sehen, ob es da einen Unterschied gibt. Aber der war nicht sehr groß.«
    »Ich wünschte, wir könnten jetzt VR für die Ausbildung einsetzen«, sagte Herzer. »Ich war noch nie im freien Fall, und so weit mir bekannt ist, auch sonst niemand im Team. Und weil ich gerade von Teams rede …«, fügte er nachdenklich hinzu. »Ich bin autorisiert, Blood Lords als Ersatz für die Kämpfer bei diesem Einsatz zu rekrutieren. Im Hinblick auf die Sicherheitsgruppe hier und in Blackbeard stehen davon
gar nicht so viele zur Verfügung. Aber deine Kompanie ist bereits hier …«
    »Ach, Blödsinn«, wehrte der Hauptmann ab und schüttelte den Kopf. »Wir können nicht die ganze Nacht Sicherheitsdienst schieben und untertags trainieren. Ich stelle gar nicht erst die übliche Frage: ›Solltest du nicht nach Freiwilligen fragen?‹ Ich melde mich sofort; ich hatte immer etwas für Kämpfe im Weltraum übrig. Aber der Rest der Kompanie …«
    »Die haben sich schon zweimal freiwillig gemeldet«, sagte Herzer. »Zuerst für die Legionen und dann für die Blood Lords. Warum ein drittes Mal fragen?«
    »Wie fürsorglich du doch bist«, meinte der Hauptmann grinsend.
    »Wie es scheint, sind eine Menge Ausbilder zusammen mit den Teams umgekommen«, sagte Herzer. »Sei also nicht überrascht, wenn man dich als Ausbilder verpflichtet. Und ich möchte, dass du mit Angus Peterka drüben im Gebäude 17 redest. Nimm die Hintertür und sag ihm, dass ich dich geschickt habe …«
    »Das ist blaue Zone«, wandte Buskirk ein. »Ich habe nur eine Freigabe für Violett.«
    »Jetzt nicht mehr«, erklärte Herzer.
     
    »Shanea, Courtney kennst du ja schon«, sagte Megan, als die junge Frau in ihr Zimmer kam.
    »Hey. Nett, dich wiederzusehen.« Shanea lächelte.
    »Shanea, hast du Erfahrung mit Kindern?«, fragte Megan vorsichtig.
    »Ich hatte einen kleinen Bruder«, sagte Shanea, und ihr Gesicht verdüsterte sich plötzlich, ein für sie höchst ungewöhnlicher Ausdruck. »Aber ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist.«
    »Hast du dich um ihn gekümmert?«, fragte Courtney.

    »Ein wenig«, nickte Shanea. »Ich und die Nannies. Und Mom«, sagte sie leise.
    »Das Problem ist, dass Courtney ins Training muss«, sagte Megan. »Und sie hat ihre Kinder hier. Könntest du auf sie aufpassen? Eines davon ist ein Baby, du

Weitere Kostenlose Bücher