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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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auf eine Partie der Zeichnung. »Ohne ein Izakaiah-Umformmodul kollabieren sie. Und ich weiß nicht, wie du das anstellen wirst, aber davon abgesehen wüsste ich nicht, wo ich eines herkriegen sollte.«
    Linda sah sie über Geo hinweg an und warf ihr einen vernichtenden Blick zu, den Nicole entweder nicht bemerkte oder zumindest so tat, als würde sie ihn nicht bemerken.
    »Oh, wir müssen eben selbst ein Modul bauen«, räumte Geo ein und blätterte dabei in den Schiffsdokumenten, ohne die beiden Traumfrauen zu bemerken, die sich auf beiden Seiten an ihn drückten. »Aber dazu braucht man bloß eine Umformgleichung für die Erzeugung und das Material. Für die Seitenschubaggregate wird ein Xatanium-Injektor benutzt und … mhm …«
    »Geo?«, erinnerte Linda sanft, als das Schweigen etwas zu lange dauerte. »Wir sind hier immer noch mit den Schiffssystemen befasst. Vielleicht sollten wir uns erst später um Drittformgleichungen kümmern?«
    »Oh, ja, freilich«, nickte Geo mit einem sonnigen Lächeln. »Aber das ist alles so faszinierend! Viel schöner als Mauern bauen!«
    Evan sah zur Tür, als es dort klopfte, und ging dann hin. Um die Tür war in L-Form ein Vorhang gespannt, sodass niemand hereinsehen konnte. Er trat in die kleine so gebildete Nische, um aufzuschließen.
    »Ja?«, fragte er den Blood Lord, der draußen stand.

    »Mitteilung von den Zwergen«, sagte der Blood Lord, bemüht, nicht zu grinsen. »Zeit für Miss Howard zum Anpassen. «
    »Aaahhh!«, konnte man von drinnen Nicoles Stimme hören. »Nicht ausgerechnet ich !«
    »Zeit, es hinter dich zu bringen, Nicole«, sagte Evan, ebenfalls bemüht, das Grinsen des Blood Lords nicht zu erwidern.
     
    Herzer räusperte sich und klopfte vorsichtig an die Tür.
    »Ja?«, sagte Megan, als er den Kopf hereinstreckte.
    Die Computerfachleute hatten einen Raum im Teamhauptquartier, da es auf dem Schiff nur eine begrenzte Zahl von Interfaces gab. Megan und Courtney standen über eines der Shuttle-Interfaces gebeugt und versuchten eine Liste von Icons zu enträtseln.
    »Es ist soweit«, sagte Mike und nickte ihr zu.
    »Ach, Scheiße«, sagte Megan alles andere als ladylike. »Jetzt werde ich’s wohl hinter mich bringen müssen, oder?«
    »Jo«, machte Herzer und kratzte sich verstohlen zwischen den Beinen. »Besonders, wo die ja an einer kompletten Rüstung für dich arbeiten. Du bist gleich nach Nicole dran. Du solltest also …«
    »Ich sollte mich … fertig machen«, meinte Megan und runzelte die Stirn.
    »So schlimm ist es auch nicht«, tröstete Herzer sie. »Wenn ich es geschafft habe …«
    »Ich gehe ja schon, ich gehe«, seufzte Megan. »Bis in ein paar Stunden, Courtney.«
    »Okay.« Courtney gab sich Mühe, bemüht nicht zu lächeln. »Viel Spaß.«
    »Warte nur, du kommst auch noch dran«, erwiderte Megan verkniffen.

17
    Im Laufe der Jahrtausende hatte man eine ganze Anzahl unterschiedliche Weltraumanzüge eingesetzt. Vor der Einführung von Kraftfeldern als Weltraumschutz war ein Anzug populär gewesen, den eine politische Einheit entwickelt hatte, die sich Sowjetunion nannte. Dieser sogenannte Mir-Anzug hatte nur einen einzigen Zugang, man legte ihn an, indem man durch eine Öffnung im hinteren Teil des Anzugs hineinkletterte und dann mit gekreuzten Beinen in ihm saß. Eigentlich war er eher ein kleines Raumschiff als ein echter »Anzug«, aber er war populär, weil er robust war und weil es höchst unwahrscheinlich war, dass er ausfiel.
    Aber der Mir-Anzug war ein reines System für die Schwerelosigkeit, man konnte sich darin unmöglich bewegen, wenn auch nur eine Spur von Schwerkraft herrschte. Das Ikarusteam brauchte Anzüge, in denen man sich sowohl in der Schwerelosigkeit als auch in Bereichen künstlicher Schwerkraft bewegen konnte, wie sie in den »bewohnten« Teilen des Schiffes herrschte. In Anbetracht der knappen Zeit schien daher von allen zur Verfügung stehenden Varianten der »Leopard«-Anzug der am besten geeignete.
    Im Wesentlichen handelte es sich beim Leopard um eine Art »Ganzkörperhandschuh«, der wie eine zweite Haut passte. Er bestand aus mehreren Gewebeschichten, leitete Wärme ab, verhinderte den Verlust von Atemluft und schirmte den Körper gegen Hitze und Radioaktivität ab, er musste allerdings absolut hauteng anliegen, da jede verbliebene Luftblase
Ausbuchtungen bilden würde. Solange diese Ausbuchtungen klein waren, würden sie Bereiche mit reduziertem Luftdruck erzeugen, die zumindest schmerzhaft, unter Umständen

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