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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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nahm dann wieder ihre übliche desinteressierte Haltung ein.
    »Evan Mayerle«, fuhr Herzer fort und zeigte auf Evan. »Steh auf, Evan. Evan Mayerle wird für die Technikspezialisten und alle diesbezüglichen Fragen zuständig sein. Courtney Boehlke dito für die Computertechniker und alle Computerfragen. Das gilt sowohl für die Zeit vor dem Einsatz wie auch während dem Einsatz, falls es eine Frage gibt, die ihr nicht selbst beantworten könnt. Und wenn Evan oder Courtney nicht weiter wissen, dann wird sich die ganze Gruppe damit befassen.
    Was passiert vor dem Einsatz? Wir werden intensiv trainieren, das werden wir hier tun. Ich weiß, dass die Qualität eurer Unterkünfte und das Essen … na ja, zu wünschen übrig lassen«, sagte er und wartete, bis ihr Gelächter verklungen war. »Um das Essen bemühe ich mich. Was die Unterkünfte angeht, werden wir nicht viel tun können. Wir werden nur eineinhalb Monate hier sein, und die meiste Zeit werdet ihr euch ohnehin bloß eine Pritsche wünschen, um euch hinzulegen. Aber falls jemand Zeit und Energie hat, um die Unterkünfte etwas wohnlicher zu machen, ist dagegen nichts einzuwenden, Material steht auf dem Stützpunkt zur Verfügung.

    Letzter Punkt, ehe ich mir eine Million und eine Frage anhöre und beantworte.« Er legte das Blatt auf der Staffelei um und wies auf eine schematische Darstellung des Sonnensystems.
    »Das Treibstoffschiff ist im Augenblick von der Sonne auswärts in Bewegung und hat gerade einen Sling Shot um Merkur hinter sich. Unser Treffpunkt wird in dieser Region sein«, fuhr er fort und wies auf einen Bereich hinter dem Mond. »Das Designationssystem des Schiffes wurde im 23. Jahrhundert entwickelt, als ziemlich viel Weltraumfahrt betrieben wurde, und es ist sehr heliozentrisch, wenigstens hat man mir das so erklärt. Leute, die mit dem Weltraum vertrauter sind als ich, können das besser erklären, aber der Treffpunkt wird jedenfalls östlich der Sonne und westlich des Mondes sein.«
     
    »Herzer«, sagte Edmund und trat in sein Zimmer. Es war bereits nach Mitternacht, und Herzer stand bildlich gesprochen mit beiden Beinen tief im Papierkrieg. »Ich hab dir das einmal gesagt und ich hab dir das tausend Mal gesagt, ständig arbeiten ohne Abwechslung …«
    »Dann hättest du mich auf einen anderen Einsatz schicken müssen«, sagte Herzer und warf seinen Füllhalter hin, dass die Tinte über das Papier spritzte. »Scheiße! Jetzt muss ich das alles noch mal machen!«
    »Hast du je etwas von ›Mitarbeitern im Stab‹ gehört, Junge?«, fragte Edmund. »Du solltest Papiere unterschreiben, nicht sie verfassen.«
    »Wenn ich einen Stab bekomme, werde ich ihn auch benutzen«, brauste Herzer auf. »Niemand hat sich die Mühe gemacht, einmal darüber nachzudenken, welche Verluste der Stab hatte. Das meiste von diesem Kram hier sind Personalanforderungen. Ich erledige das, bis ich einen Zahlmeister bekomme; Carson hat das miterledigt, aber er hatte auch die Zeit dafür.«

    »Zur Kenntnis genommen.« Edmund nickte. »Ich kümmere mich darum, dass du bekommst, was du verlangst. Du darfst bloß nicht alles verlangen, was du brauchst, klar?«
    »Kapiert.« Herzer verzog das Gesicht. »Boss, könntest du nicht versuchen, mir irgendwann einmal ein echtes Kommando zu verschaffen? Nicht diese ständigen Lückenbüßeraufträge? Ich bin es wirklich allmählich leid, Mädchen für alles zu sein, weißt du?«
    »Ich weiß.« Edmund ließ sich müde in einen Sessel sinken. »Ich hatte eigentlich vor, dich ziemlich bald in die Zweite Legion zu versetzen. Dort gibt es ein Dutzend Positionen, in die du passen würdest, aber ich hatte mir schon überlegt, dass du für eine Weile zumindest ein echtes Kommando verdient hättest. Nicht gerade ein Zuckerschlecken, aber besser als dieser Scheiß hier. Verdammt, weshalb mache ich dir eigentlich ständig Vorwürfe, dass du zu viel arbeitest? Schließlich bin ich ja auch hier, wo ich doch eigentlich in Morpheus’ Armen ruhen sollte.«
    »Leg dich hier lang«, schlug Herzer vor. »Oder lass es lieber. Die Unterkünfte hier sind wirklich miserabel. Und das Essen auch. Mir graut vor der Ausbildung. Wird verdammt schwer sein, die Moral nicht absacken zu lassen, besonders, wo jeder ja fest überzeugt ist, dass er diesen Einsatz nicht überlebt.«
    »Glaubst du, dass es so schlimm wird?«, fragte Edmund.
    »Nein«, gab Herzer zu. »Es sei denn, der Neue Aufbruch hätte denselben Plan. Ich werde mir alle Mühe geben, eine direkte

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