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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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wirklich nicht komisch.«
    »Du hast dort ein paar Härchen vergessen«, sagte einer der Zwerge und starrte eine sehr intime Stelle zwischen ihren Beinen an. »Das wird beim Ablösen wehtun.«
    »Seht einfach zu, dass ihr fertig werdet«, schimpfte Megan, als der Zwerg eine Handvoll Gips nahm und sie damit beschmierte. »Herrgott, wie ich das hasse«, fügte sie dann hinzu und schloss die Augen.
    Schließlich war sie über und über mit Gips bedeckt, und die Zwerge nahmen Stäbe und schoben sie in Ösen an den Handgelenken und anschließend in Halterungen am Boden.
    »Darf ich mich jetzt entspannen?«, wollte Megan wissen.
    »Stütz einfach die Hände auf die Stäbe«, sagte der Chefzwerg und nickte. »Bis zum Abbinden dauert es etwa zehn Minuten. Dann schneiden wir dich raus.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte Herzer und trat vor sie. Er war während der ganzen Prozedur ständig um die arbeitenden Zwerge herumgegangen und hatte diejenigen, die er in Verdacht hatte, sie nur lüstern anzustarren, mit finsteren Blicken bedacht. Aber eigentlich waren die Zwerge ganz auf ihre Arbeit konzentriert gewesen. Oder hatten zumindest so getan.
    »Alles klar«, sagte Megan und drehte vorsichtig den Kopf etwas zur Seite, um ihn anzusehen. »Ich komme mir bloß … ziemlich verletzbar vor. Mir gefällt das nicht.«
    »Es ist gleich vorbei«, beruhigte Herzer sie.

    »Da bin ich mir nicht so sicher«, meinte Megan. »Ich meine, zwischen den Beinen und am Hintern. Dass dort Luftblasen entstehen, ist einfach nicht zu vermeiden …«
    »Du wirst eine Art Unterwäsche tragen«, sagte der Chefzwerg, trat an eine der Werkbänke und griff nach einem gummiartigen Gebilde, das verdächtig an einen Keuschheitsgürtel erinnerte. »Das wird … im Schritt ganz eng anliegen und hat an den Rändern Abdichtungen aus Weichplastik. In dem Schlüpfer ist eine Viskoseflüssigkeit, die unter Vakuum aushärtet und an den Rändern jede Undichtigkeit ausfüllt. Du wirst so etwas unter dem Anzug direkt auf der Haut tragen; das verhindert kleinere Bläschen.«
    »Also ich muss schon sagen, das macht großen Spaß«, sagte Megan und schüttelte den Kopf.
    Nachdem der Zwerg wie es schien endlos auf den scheinbar unbeweglichen Zeiger der Uhr gesehen hatte, trat er schließlich vor und klopfte mit den Knöcheln gegen den Gips.
    »Das ist gut«, sagte er und nickte den Helfern zu. »Ihr könnt jetzt anfangen, ihr den Gips abzunehmen.«
    Der Gips musste in Stücken abgesägt werden, wozu sich die Zwerge kleiner Handsägen bedienten. Das nahm etwa eine halbe Stunde in Anspruch, aber schließlich waren sie fertig, und die einzelnen Teile lösten sich, ganz oben angefangen.

18
    Herzer nahm kurz vor Beginn der ersten Unterrichtsstunde zum Thema Weltraumkampf in der vordersten Reihe Platz. Auf dem Podium vor ihm lagen ein paar Gegenstände, die Peterka ihm bereits gezeigt hatte, darunter eine Streitaxt, ein kleiner runder Schild, ein paar Metallplatten mit daran befestigten Seilen, sowie ein paar auf dem Tisch verstreute Anzugteile. Die stark lädierte Rüstung stand neben dem Tisch. Als Herzer Platz nahm, trat Van Buskirk auf das Podium und nahm dort Haltung an.
    »Willkommen auf Stützpunkt Ikarus und all das Übliche«, sagte der Hauptmann und ließ den Blick über die versammelten Blood Lords schweifen. Fünfzehn von ihnen, hauptsächlich aus seiner eigenen Kompanie, hatte man als Teilnehmer der ersten fünf Vorausteams ausgewählt; also der Teams, denen man Technik- und Computerspezialisten zugeteilt hatte und die mit Sicherheit zum Einsatz kommen würden. Zusätzlich war ein sechstes, ausschließlich aus Blood Lords bestehendes Team unter Sergeant Graff zusammengestellt worden. Das fünfte »Voraus«-Team würde Leutnant Mike Massa führen, der Führer seines Dritten Zugs.
    Massa war mittelgroß und hatte braunes Haar und ebensolche Augen und die bei den Blood Lords weit verbreitete muskulöse Statur. Der Leutnant war erst vor kurzem befördert worden und gehörte der Gruppe von Blood Lords an, die das feindliche Lager während des gescheiterten Invasionsversuchs des Neuen Aufbruchs angegriffen hatte. Damals
war er noch Sergeant gewesen; sein mutiger Einsatz bei der Eroberung und der sich daran anschließenden Schließung des Nordtors hatte ihm eine Beförderung und die Versetzung zum Offiziersgrundkurs und schließlich die Position in Van Buskirks Kompanie eingetragen.
    Es gab sechzig weitere Freiwillige aus Raven’s Mill, die sich sofort gemeldet hatten, als

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