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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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der Menge einige Delfinos gab. Sie schalteten sich nicht in die Diskussion ein, sondern sahen nur zu und wechselten sorgfältig gezielte Sonaräußerungen.
    »Ihr erlaubt uns also, dass wir uns umsehen?«, fragte Edmund.
    »Der Ozean ist frei«, sagte Bruce. »Und die Stadt auch. Das ist für uns der entscheidende Punkt. Seht euch um, so viel ihr wollt. Aber ihr werdet nicht erleben, dass ich meine Meinung ändere.«
    »Ich verstehe«, sagte Edmund betrübt.
    »Wo bleibt ihr denn?«, fragte Bruce plötzlich. »Doch nicht hier unten, hier ist es viel zu kalt für euch.«
    »Du würdest staunen, was ich alles kann«, erwiderte Edmund. »Aber wir werden oben auf dem Land bleiben. Wir sind in der Nähe des Leuchtturms gelandet; die anderen werden dort zu uns stoßen.«
    »Dem Leuchtturm?«, wunderte sich Bruce. »Warum am Leuchtturm?«
    »Weil er eine Landmarke ist«, sagte Edmund und schüttelte den Kopf. »Hör zu, kann ich dich einen Augenblick sprechen?« Er sah sich um. »Unter vier Augen?«

    Bruce nickte, und sie schwammen quer über den Platz zu einer etwas abgelegenen Nische, während die restlichen Mer um Daneh und Rachel schwärmten und Jason das Netz auf dem Boden ausbreitete.
    »Was ist oben am Leuchtturm?«, fragte Edmund.
    »Nichts«, erwiderte Bruce hitzig. »Warum fragst du?«
    »Bei allem anderen, was ich gesagt habe, warst du ganz locker, aber mit meiner Frage nach dem Leuchtturm habe ich offenbar einen Nerv getroffen, und ich wüsste gerne weshalb.« Er hob die Hand, um Bruce am Antworten zu hindern und schüttelte den Kopf. »Hör zu, wahrscheinlich gehörst du zu den Leuten, die Diplomaten und Diplomatie nicht leiden können. Falls du dich überhaupt daran erinnern kannst, was das bedeutet …«
    »Doch, das kann ich«, sagte Bruce verkniffen. »Ich habe die Geschichte studiert. Das ist auch der Grund, weshalb ich mir so große Mühe gebe, uns aus diesem Krieg herauszuhalten. «
    »Schön«, erwiderte Edmund. »Worauf ich hinausmöchte, ist, dass diese Diplomaten deshalb ständig mit Pokergesichtern herumliefen, weil sie Dinge wussten, die sie nicht verraten wollten. Und für dich gibt es dort oben in der Nähe des Leuchtturms etwas Wichtiges. Ich werde nicht nachforschen, was das ist. Ich hoffe sogar, dass ich nicht zufällig darüberstolpere. Aber wenn die Leute vom Neuen Aufbruch es herausbekommen, werden sie so lange bohren, bis sie wissen, was es ist. Und dann werden sie es gegen dich verwenden. «
    »Aber du würdest das nicht?«, fragte Bruce. »Die Freiheitskoalition hat in diesem Krieg nie etwas getan, dessen sie sich schämen muss?«
    »Doch, das haben wir wahrscheinlich schon«, räumte Edmund ein. »Aber zwischen dem, was wir tun, und dem, was der Neue Aufbruch tut, liegen Welten. Es ist ein gewaltiger
Unterschied, ob Leute zufällig als Nebenwirkung von Kämpfen sterben oder sogar ein paar Soldaten getötet statt gefangen genommen werden, oder ob man bewusst Grausamkeiten begeht und gewandelte Orks einsetzt, die grundsätzlich keine Gefangenen machen. Eben der Unterschied zwischen Zufall und Absicht. Und deshalb gebe ich dir den guten Rat, in deren Beisein nicht denselben Fehler zu machen, den du gerade mir gegenüber gemacht hast. Was auch immer du zu verbergen versuchst, wenn du nicht aufpasst, werden sie es erfahren.«
    »Ich werde es mir merken«, sagte Bruce. »Aber merke auch du dir etwas. Wir werden das Wasservolk nicht in den Krieg führen. Für uns gibt es hier wichtige Arbeit, das Werk. Und das werden wir fortführen.«
    »Oh, keine Sorge«, nickte Edmund. »Das habe ich klar und deutlich verstanden.«
     
    Edmund war mit einem Handwerker ins Gespräch gekommen, während man Daneh zu einem verletzten Nix weggeholt hatte. Damit blieb Rachel allein und wurde von Jason weggeholt.
    Sie tauchten in eine der engen Spalten, die sich bald zu einer Art Tunnel weitete. Nach drei oder vier Metern öffnete sich der Tunnel nach oben, und man konnte im Licht eine junge Nixe sehen, die eine Schnur flocht.
    »Antja, das ist Rachel Ghorbani«, stellte Jason vor.
    Die Nixe ließ ihre Arbeit fallen und schwamm lächelnd zum Eingang.
    »Willkommen«, sagte sie. »Ich habe nicht viel anzubieten, aber möchtest du vielleicht Seepflaume haben?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Rachel. »Ich habe noch nie Seepflaume gegessen.« Ihr Magen knurrte, und ihr wurde plötzlich bewusst, dass seit der letzten Mahlzeit eine ganze Weile verstrichen war.

    Antja schwamm zu einer der Spalten an der Wand und zog

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