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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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und sah sich um. Auf ihn machten sie den Eindruck, als wären sie ganz in Ordnung. Milliarden von Fischen huschten über sie hinweg, und überall wogten bunte Meeresgewächse im Wellengang. »Ich hätte gedacht, er würde es als seine wichtigste Aufgabe ansehen, dass seine Leute zu essen bekommen. «
    »Der Ansicht ist er im Großen und Ganzen auch«, gab Jason zu. »Aber er möchte nicht, dass sich irgendwelche Außenseiter bei uns einmischen. Er ist der Meinung, wir brauchen uns bloß zurückzuhalten, dann wird der Krieg an uns vorbeigehen und wir können mit dem Werk fortfahren. «
    »Und was ist deine Meinung?«, fragte Edmund.
    Es verging eine ganze Weile, bis Jason schließlich die Achseln zuckte. »Er ist der gewählte Führer unseres Volkes, und es steht mir nicht zu, gegen ihn zu reden, ganz sicherlich nicht gegenüber Außenseitern.«
    »Und gegenüber dem Neuen Aufbruch?«, fragte Edmund.
    »Der Neue Aufbruch hält die Mer für entartete Scheußlichkeiten«, meinte Jason bitter. »Sagen wir einfach, dass ich da anderer Ansicht bin.«
    »Das bin ich auch«, meinte Talbot und nickte. »Und wenn ich meiner bisherigen Erfahrung folge, neigt der Neue Aufbruch dazu, seine Gefühle in alle Welt zu verbreiten.«
    »Nun, nach allem, was man hört, ist der Neue Aufbruch am Gewinnen«, sagte Jason.

    »Was man hört, muss nicht immer stimmen«, wandte der Herzog ein. »Wo ich die Hand im Spiel hatte, haben sie nirgends gewonnen.«
    »Du bist nur einer.«
    »Das ist wahr, aber ich sagte ›die Hand im Spiel‹. Herzer ist häufig meine Hand.«
    Jason gab einen blökenden Laut von sich, den der Computer als tonloses Schmunzeln wiedergab.
    »Ich nehme an, dass er als deine Hand die seine verloren hat. Nun gut, Edmund Talbot, der nie unterliegt, willkommen in Whale Point Drop, Mer-Stadt.«
    Die Stadt, die sich unter ihnen dehnte, war größer, als Edmund erwartet hatte. Der Riffkomplex war von tiefen Spalten durchzogen, die im Allgemeinen von der Küste zu den Tiefen verliefen. In der Mitte trafen sich die Spalten in einer Art offenem Sandplateau mit einem auffälligen Korallenkopf in der Mitte. Und auf der Sandfläche wimmelte es von Mer.
    Es waren Nixe, Nixen und auch Kinder, aber keines der Letzteren war jünger als ein oder zwei Jahre. Edmund stellte fest, dass die Nixen in den oberen Bereichen ebenso nackt wie die Nixe waren, und versuchte die meist perfekten Brüste nicht zu auffällig anzustarren.
    Insbesondere in dem Bereich, den er für sich als Dorfplatz bezeichnete, wimmelte es geradezu von Mer. Einige boten Lebensmittel feil, andere von Hand gefertigte Gegenstände. Aber das Angebot insgesamt war bescheiden; es wurde mehr geredet als gehandelt. Als die Leute den Jagdtrupp sahen, schwärmte eine ganze Menge von ihnen nach oben, aber man konnte ihnen anmerken, dass sie über die knappe Beute, die die Jäger mitbrachten, enttäuscht waren. Die Besucher lösten einige Überraschung aus. Der Computer fing die Worte »Freiheitskoalition« auf, aber der Rest war ein ziemliches Durcheinander.

    Jason zerrte Edmund durch die Menge bis hinunter zum Grund, wo eine Gruppe schwebte, die sichtlich in ein hitziges Gespräch verwickelt war. Als sie näher kamen und die Gruppe bemerkte, dass Jason einen Besucher mitbrachte, verstummte die Auseinandersetzung.
    »General Edmund Talbot«, sagte Jason und wies auf einen der Mer. »Bruce der Schwarze.«
    Edmund nickte dem Mer zu und lächelte.
    »Ich bin weit gekommen, um dich zu sehen«, sagte Edmund.
    »Und ohne guten Grund«, erwiderte Bruce brüsk. »Wir gehen mit niemandem Vereinbarungen ein; wir haben schon genügend eigene Probleme, ohne andere mit hineinzuziehen. «
    »Nun, es gibt da einige Probleme, bei denen wir euch behilflich sein können«, sagte Edmund, öffnete das schwere Paket, das er trug, und ließ ein Stück des Netzes herausfallen. »Das hier ist ein gewebtes monomolekulares Netz. Nichts auf der Welt kann es zerreißen, und es wird länger halten als ihr lebt. Auf einem Schiff kommen weitere Netze nach, nicht gewebtes Mono, aber gute, feste Baumseide. Die halten auch fast eine Generation und sind zugegebenermaßen leichter zu flicken.«
    »Wandnetz«, sagte Bruce. Die KI gab das ohne Ausdruck wieder, aber es war sicherlich abfällig gemeint. »Großartig geeignet, um wahllos unschuldige und weitgehend nicht essbare Fische zu sammeln. Genau das, was wir brauchen.«
    »Bruce«, schaltete Jason sich ein. »Wir haben bloß zwei Schweinsfische und ein paar

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