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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Babys zu sehen bekommen. Als sie in der Höhle auftauchte, drang das Geschrei von mindestens einem Dutzend Säuglingen an ihr Ohr. In der geräumigen, aber dennoch überfüllten Höhle befanden sich nicht nur Babys. Zwischen den Felsvorsprüngen schwammen Nixen herum, und einige von ihnen spielten mit den schon etwas älteren Säuglingen.
    Germaine tauchte neben ihr auf und warf ihr einen bittenden Blick zu.
    »Mer können am Anfang nicht Wasser atmen«, sagte sie und hustete eine Lunge voll Wasser heraus. »Sie haben nicht die Masse, um gegen die Kälte anzukämpfen, und ihre Lungen sind noch nicht stark genug. Sie müssen an Land zur
Welt gebracht werden. Und dann müssen sie im Allgemeinen ein Jahr an Land bleiben , bis sie im Wasser leben können. «
    »Das ist eine ziemlich schlimme Achillesferse«, sagte Daneh leise. »Jetzt verstehe ich auch, weshalb ihr nicht wolltet, dass wir das erfahren. Ihr könnt nur hoffen, dass der Neue Aufbruch nicht dahinterkommt.«
    Sie ging auf eine der Felsnischen zu, aber eine zornige Nixe schob sich ihr in den Weg.
    »Germaine, ich kann einfach nicht glauben, dass du eine Landi hierher gebracht hast!«, erregte sich die Frau.
    »Daneh ist Ärztin, Rema«, erwiderte Germaine ähnlich hitzig. »Wäre dir lieber, dass Maturi stirbt?«
    »Nein, aber …«
    »Ich weiß nicht, ob ich etwas tun kann«, sagte Daneh beruhigend. »Aber ich werde es versuchen. Und ich verspreche, dass ich nichts tun werde, was eure Babys in Gefahr bringt.«
    Die Frau musterte sie argwöhnisch und zuckte dann die Achseln.
    »Tu, was du kannst«, sagte sie. »Wenn es nur etwas nützt.«
    Germaine führte sie zu der Felsnische und kroch dann schwerfällig nach hinten, wo eine sehr junge Nixe ihr Kind in den Armen hielt.
    Daneh warf einen Blick auf das Baby und stellte für sich eine Diagnose, wollte aber sichergehen und streckte daher die Arme aus, damit die Nixe ihr das Baby geben sollte.
    »Daneh ist Ärztin«, erklärte Germaine. »Eine richtige Ärztin. Sie kann vielleicht helfen.«
    Das Mädchen sah sie mit großen Augen bittend an und reichte ihr dann ihr Kind.
    Daneh ging mit vorsichtigen Schritten durch die dicht aneinander gedrängten Nixen, die sich fast Hüfte an Hüfte auf dem schmalen Felssims niedergelassen hatten, zu einer
Stelle, wo das Licht besser war, und untersuchte das Baby dort gründlich. Es, sie war sich wegen der verstecken Genitalien nicht sicher, ob es ein junger Nix oder eine Nixe war, war offensichtlich erst wenige Tage alt, aber viel zu schwächlich und hatte darüber hinaus eine gelbliche Hautfarbe. Es schlief, aber als sie ein Augenlid zurückschob, wachte das Baby auf und gab sein Unbehagen durch einen kläglichen Jammerlaut zu erkennen. Das Weiße in seinen Augen war ebenfalls gelb.
    »Das ist nicht gefährlich«, sagte sie und kehrte zu dem Mädchen zurück, das auf dem Boden lag. »Denke ich. Aber wir müssen es aus dieser Höhle herausholen. Ist es ein Er oder eine Sie? Ich kann das nicht erkennen.«
    »Ein Junge«, erklärte Germaine. »Was ist es?«
    »Kindergelbsucht«, erwiderte Daneh. »Ich bin mir da ziemlich sicher. Gelbsucht ist es eindeutig. Bei Erwachsenen kommt das von Leberschäden, aber bei Kindern kann es bereits bei der Geburt auftreten.«
    »Er war von Anfang an nicht stark«, sagte das Mädchen, deren Mundwinkel dabei zuckten. »Und die Farbe hat er von Geburt an.«
    »Er braucht Sonnenlicht«, erklärte Daneh und sah sich dabei in der düsteren Kaverne um. Es gab nur einige wenige Schlitze, durch die das Licht hereinfiel. »Und Sonnenlicht ist hier sichtlich knapp. Öl aus Fischlebern würde da helfen, wenn ich mich richtige erinnere. Aber möglicherweise kuriert ihn allein schon das Sonnenlicht.«
    »Bloß Licht?«, fragte Germaine verblüfft. »Bist du da sicher? «
    »Nein«, gab Daneh etwas zerknirscht zu. »Ich habe keine Medizin-Nanniten für eine Diagnose und auch keine für eine Therapie. Aber ich sehe das nicht zum ersten Mal, und in Raven’s Mill hatte ich Gelegenheit, einen sehr ähnlichen Fall zu behandeln. Bei ihr hat die Sonne geholfen.«

    »Er kann gut die Luft anhalten«, sagte das Mädchen. »Aber wenn er Wasser schluckt, kann er es wegen seiner Schwäche nicht mehr heraushusten.«
    »Wir haben gelernt, dass unsere Kinder die Luft wesentlich besser anhalten können als normale menschliche Kinder«, erklärte Germaine. »Aber wir müssen ziemlich weit schwimmen, bis wir Land erreichen.«
    »Wo würdest du ihn denn an der Oberfläche

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