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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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drehte. Und ihre Schwänze waren tatsächlich bloß ein Farbschmierer, sie bewegten sich, wie es schien, schneller als die Flügel eines Kolibris.
    Wieder merkte er, dass ihm das zu Kopf stieg, und er befolgte seinen eigenen Rat und packte das Netz, das Jason jetzt ausbrachte, am Rand.
    »Richtig«, erklärte Jason schließlich. »Wir schwimmen jetzt einfach in das Rudel hinein. Wenn ich es sage, versucht ihr beide, Herzer und Elayna, einfach das Netz festzuhalten, und Pete und ich schwingen es herum.« Er musterte die Wand aus Fischen jeder denkbaren Größe und schluckte Wasser. »Mir nach.«
    Pete und Jason schwammen geradewegs in das Rudel hinein, durch die Wand aus Räubern hindurch. Herzer sah, wie ein gelbflossiger Thunfisch, der größer als Bast war, mit Pete zusammenprallte, als der sich den Makrelen näherte, aber Pete wurde nur einen Augenblick lang weggestoßen, dann setzte er seinen ursprünglichen Kurs fort. Jason war ganz oben am Netz, und Herzer sah deutlich, wie er in den Schwarm aus Köderfischen eindrang, wo er einfach verschwand.
    Das Netz war den Makrelen im Wege und zeigte sofort Wirkung, als ein etwa zehn Meter langes und ein paar Meter tiefes Segment von ihnen seitlich abkippte und einen eigenen
Ball bildete, während die Räuber weiterhin auf sie einstürmten. Herzer versuchte das Netz am Rand des Hauptrudels zum Stillstand zu zerren, aber es zuckte wie wild in seinen Händen. Ein Thunfisch prallte seitlich gegen ihn, und beide wurden benommen zurückgeschleudert. Er streckte die Hand aus und rammte sie dem kurzzeitig ziellos dahintreibenden Thunfisch in die Kiemen, was diesen in Panik versetzte. Der Fisch, der nicht viel kleiner als er selbst war und vermutlich mehr wog, schlug wie wild gegen seine Seite und zerrte ihn in einer Spirale nach oben. Herzer bekam die Hand frei, packte das Netz mit Händen aus Fleisch und Metall und setzte dann seine ganze Kraft ein, um in freies Wasser zu gelangen. Aber mittlerweile war er bereits mitten in den Makrelenschwarm hineingezerrt worden und konnte ringsum nur ihre blitzenden Leiber sehen. Sie schwärmten um ihn herum, prallten ihm wie tausend tollwütige Katzen gegen Gesicht, Beine und Arme. Sein Kopf schoss durch die Wasseroberfläche, aber er schaffte es trotz aller Mühe nicht, das Netz zu bewegen. Die Last der darin gefangenen Fische, ihr verzweifelter Freiheitskampf, Pete und Jason, die daran zogen – das alles wirkte zusammen und zog ihn einfach durch die Wellen.
    Plötzlich schoss eine Kralle aus dem Wasser und packte das Netz dicht bei seiner Hand. Er ließ los, als Joanna ihn ablöste und das Netz und die Masse Fische aus dem Hauptschwarm herauszog. Er schwamm dankbar davon, ließ das Chaos hinter sich und genoss den vergleichsweisen Frieden, der ein Stück davon entfernt herrschte.
    Bei dem Netz handelte es sich um ein Wandnetz, lang und relativ breit, nicht ein Schleppnetz, das für diesen Zweck ideal gewesen wäre. Aber indem sie es unten und an den Enden festbanden und an die Oberfläche schwimmen ließen, hatten sie eine gewaltige Menge Makrelen und einige relativ kleine und verwirrte Thunfische gefangen.

    »Weißt du«, sagte Joanna, »jetzt könnten wir dieses verdammte Schiff wirklich brauchen.«
    Jason zog mit den Händen Makrelen heraus, hauptsächlich solche, die sich im Netz verfangen hatten, und reichte sie den Delfinos. Er nahm sich auch selbst eine, streifte ihr geschickt die Haut ab und biss dann hinein. Joanna tauchte die Schnauze ins Netz und schnappte sich ein paar Makrelen und als Beilage einen der kleinen Thunfische.
    »Thunfisch«, sagte sie, nachdem sie geschluckt hatte. »Schmeckt wie Hühnchen.«
    »Die Frage ist«, meinte Herzer, der an der Oberfläche dahintrieb, »hat das besser funktioniert als hineinzutauchen und sie mit den Händen oder dem Mund zu packen?«
    »O ja«, erwiderte Jason. Er tauchte unter und verständigte sich mittels blökender Laute mit den Delfinos.
    »Besser«, erklärte Herman. »Weniger Energie. Besser.«
    »Aber wir müssen das Netz in die Stadt zurückbringen«, wandte Herzer ein.
    »Fisch essen, Netz füllen, Stadt gehen«, erwiderte Herman. »Fisch frisch.«
    »Jaaa«, sinnierte Jason. »Im Netz leben sie, also werden sie frisch sein, wenn wir zurückkommen. Und sie können ein oder zwei Tage im Netz bleiben, falls sie sich nicht in den Maschen verfangen.«
    Herzer sah Chauncey dabei zu, wie er versuchte große Thunfische zu fangen. Er hatte versucht, sie im Schwimmen zu schnappen,

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