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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Zustimmung des Betreffenden oder eine Ratsmehrheit.
    Sheida runzelte die Stirn und zuckte dann die Achseln, rief eine Prise Energie ab und führte einen Lügendetektortest
an der Oberfläche des Bewusstseins des Inspektors durch. Es gab keine Hinweise, dass er hinsichtlich seiner Darstellung irgendetwas zurückhielt. Aber er hatte ein paar persönliche Probleme, die ihn belasteten.
    »Was ist los?«, fragte Sheida. »Äußerlich wirkst du ruhig, aber wenn man ein wenig tiefer geht, sieht es ganz anders aus.«
    »Das ist … etwas Persönliches, Ma’am«, meinte der Inspektor und seufzte dann. »Meine Frau und meine Tochter sind verschwunden. Mir ist bewusst, dass die meisten Familien beim Zusammenbruch auseinander gerissen wurden, Ma’am, aber das macht mich auch nicht glücklicher. Jetzt, wo ich wieder Kontakt mit weiter oben habe, hoffe ich, dass ich in den Akten nach ihnen suchen kann. Das Problem ist … soweit mir bekannt ist, war meine Frau beim Zusammenbruch auf den Brita Inseln. Was noch schlimmer ist: Meine Tochter war in Ropasien zu Besuch bei Freunden.« Er hielt kurz inne und zuckte dann erneut die Achseln. »Offen gestanden, Ma’am, ich habe Angst, dass mich der Neue Aufbruch damit unter Druck setzen wird, wenn man dort herausbekommt, wer sie sind und dass ich für dich arbeite. Wenn die das tun …« Er stockte, seine Züge verhärteten sich. »Dann werde ich mich in einer sehr unbehaglichen Lage befinden.«
    »Ja, in der Tat, einer unbehaglichen Lage«, meinte Sheida mit finsterer Miene. »Aus Gründen, zu denen ich mich gleich äußern werde, darfst du das mit niemandem außer mir besprechen. Wenn du auf jemanden stößt, der dich vor dem Zusammenbruch kannte, musst du ihm sagen, dass du entschiedene Beweise dafür hast, dass beide beim Zusammenbruch ums Leben gekommen sind.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Travante mit unbewegter Miene. »Vielleicht sind sie das ja auch.«
    »Hoffentlich nicht«, erwiderte Sheida. »Wir haben kaum Gewährsleute in Ropasien oder auf den Brita-Inseln. Außerdem
halte ich es für unklug, irgendwelche Fühler nach deiner Frau und deiner Tochter auszustrecken. Unsere nachrichtendienstlichen Quellen sind … ›aufgerollt worden‹, sagt man da wohl, kompromittiert, häufig verhört und anschließend gewandelt, und zwar mit einer beunruhigenden Regelmäßigkeit.«
    »In dem Fall, Ma’am«, sagte der Inspektor, »solltest du keinerlei Erkundigungen über sie anstellen.«
    »Worüber ich mit dir sprechen möchte, ist diese beunruhigende Regelmäßigkeit«, sagte Sheida. »Allmählich habe ich den Verdacht, dass wir zwar nicht sehr viel über den Neuen Aufbruch in Erfahrung bringen konnten, dass aber das Gegenteil keineswegs zutrifft.« Sie rief eine holografische Darstellung von Norau auf und wies auf eine Reihe roter Punkte.
    »Wir können zwar Pauls Kollegen daran hindern, in unser Territorium zu teleportieren, aber wir können weder Kommunikation noch Avatare fern halten«, sagte sie. »Da wir praktisch alle Programme unter Passwörtern ausgeschlossen haben, können wir aber zugleich feststellen, wenn Passwörter benutzt werden, die nicht der Koalition gehören, oder wenn Avatare und Projektionen des Neuen Aufbruchs in unser Territorium eindringen. Dies hier sind die Aufzeichnungen über all diese Sendungen im Verlaufe der letzten sechs Monate.«
    »Das ist … schlimm«, sagte Travante nach einem Blick auf die Darstellung. Die roten Punkte übersäten die Karte wie Geschwüre und waren überall zu finden, wo es neuerliche Konzentrationen von Überlebenden gab. »Und das sind nur die letzten sechs Monate?«
    »Ja.« Sheida nickte mit finsterer Miene. »Bei einigen davon könnte es sich um Avatare handeln, die bestimmte Dinge ausspähen wollen. Paul verfügt immer noch über ein wenig mehr Energie als wir und nutzt sie offenbar, um nachrichtendienstliche Erkenntnisse zu gewinnen.«

    »Da handelt er klug«, sagte Travante. »Wenn er versuchte, sie gegen deine Schilde zu werfen, wäre das Verschwendung, sofern er nicht extrem hohe Konzentrationen einsetzt. «
    »Das Problem ist nur, dass wir Agenten verlieren«, meinte Sheida. »Und den Feind mit Informationen versorgen. Du bist nicht der erste Inspektor, der sich hier meldet, aber der erste Spezialinspektor. Und ich habe die meisten von ihnen auf dieses Problem angesetzt. Am Ende werde ich dich auffordern, dich nach … möglichen Problemen in unserer Kommandostruktur umzusehen.«
    »Du meinst im Rat?«, fragte Travante, und

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