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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Tentakel hervor, und ihr Kopf ruckte hin und her, bis sie schließlich das Stück zähes, gummiartiges Gewebe abreißen konnte, in das sie sich verbissen hatte. Sie spie den immer noch zuckenden Tentakel aus und biss erneut zu, suchte nach einer verletzbaren Stelle, riss mit ihren Krallen am Körper der Bestie, während die Düsenstrahlen des Kraken herausschossen und sie in die Tiefe trieben. Sie konnte spüren, wie das Wasser kälter wurde und Helligkeit der Dunkelheit wich, bis sie sich im tiefen Zwielicht befand. Der Druck auf ihre Lungen baute sich gewaltig auf, während sie immer noch versuchte, mit Krallen und Zähnen möglichst viel Schaden anzurichten.
    Commander Gramlich, dachte sie, während der Druck und die Kälte sie allmählich benommen machten, das war so ziemlich das Dümmste, was du bisher in deinem Leben getan hast .
»Ich kann meinen Arm nicht spüren«, sagte Elayna und versuchte ihn anzuheben.
    »Daneh sagt, dass das nur das Lähmungsgift ist«, beruhigte sie Herzer. Aber die knochenähnliche Harpune steckte immer noch tief im Arm der Nixe. »Ich denke, wir sollten noch ein wenig abwarten, bis wir das herausziehen.« Er nahm sein Schwert und schnitt die herunterbaumelnde Leine ab.
    »Gut«, antwortete sie. »Danke.«
    »Danke nicht mir«, wehrte Herzer ab. »Wir wären beide tot, wenn Herman nicht gewesen wäre.«
    »Wo sind die denn hin?«, fragte Elayna und setzte sich auf.
    »Die Passage hinunter«, erwiderte Herzer. »Sie sind schneller als die Ixchitl. Ihre Sorge gilt den Orcas, aber die Orcas gehen nicht in seichte Gewässer; die müssen irgendwo draußen im Tiefen sein.«
    »Und was nun?«, fragte Elayna.
    »Jetzt warten wir auf die Flut«, sagte Herzer und blickte aufs Meer hinaus. »Und dann zählen wir unsere Verluste.«
    Die Verluste wogen schwer. Jackson war vermisst, ebenso ein halbes Dutzend der Nixe, die ihr Leben dafür gegeben hatten, den Rückzug zu decken. Zwei Nixen wurden ebenfalls vermisst. Herzer überließ es Donal, den Zugang zu sichern, und ritt auf Chauncey ins Tiefe zurück, um sie und Joanna zu suchen, die noch nicht zurückgekehrt war.
    Er fand eine übel zugerichtete Leiche einer Nixe, die er nicht identifizieren konnte, eine weitere wurde von einem der Delfino-Späher entdeckt, der nach draußen schoss. Aber weitere Spuren Joannas oder der Mer waren nicht zu entdecken.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie tot ist«, sagte Elayna, als Herzer zurückkehrte.
    »Verwunden kann man sie nicht so leicht«, gab Herzer zu bedenken. »Aber die Luft kann sie nicht ewig anhalten.«

    »Sie hat doch gesagt, dass sie das sehr lange kann«, wandte Edmund ein.
    »Das ist aber jetzt schon fast eine Stunde«, erwiderte Herzer.
    »Wir haben Zeit«, erwiderte der General und blickte zur Sonne auf. »Bis zur Ebbe sind es noch ein paar Stunden.«
    Die Ixchitl hatten inzwischen offenbar den Plan erraten und mehrfach versucht, sich den Zugang zu erzwingen. Aber einige der bewaffneten Nixe hatten sich über die Felsen zum Eingang vorgearbeitet, wo sich auch Delfinos versammelt hatten. Ein Ixchitl, der sich unter dem Netz durchgezwängt hatte, wurde von den wütenden Delfinos in Stücke gerissen, ehe die Drachen sich auf ihn stürzen konnten. Herzer schnitt daraufhin ein paar zusätzliche Pfosten ab und sicherte das Netz quer über den ganzen Zugang.
    Sie spähten immer noch aufs Meer hinaus in der Hoffnung, dort den Kopf einer Seeschlange zu sehen. Die Sonne war dabei, im Westen zu versinken, und sie hatten praktisch die Hoffnung aufgegeben, als Chauncey einen verblüfften Schrei ausstieß und mit den Schwingen schlug.
    Herzer rannte zum höchsten Punkt des Felskamms, der die kleine Bucht umgab, und blickte auf das dunkler werdende Meer hinaus. Und dort war tatsächlich ein schlangenähnlicher Kopf zu sehen, der sich langsam dem Ufer näherte.
    Eine halbe Stunde später schleppte Joanna sich mühsam ans Ufer. Ihr Bauch war an vielen Stellen aufgerissen, und ihren Rücken bedeckten breite, rote Schwielen. Aber sie lebte.
    »Heiliger Seesack«, murmelte sie und sackte zusammen. »Erinnert mich daran, dass ich das nie wieder tue.«
    »Dann bist du also entkommen ?«, fragte Edmund. »Oder hast du nur gegessen?«
    »Keines von beiden«, antwortete sie müde. »Ich schwör’s, ich bin gestorben. Aber ich weiß , dass der Krake tot ist. Und
ich habe nichts gegessen; habt ihr schon angefangen, Ixchitl aufzutischen?«
    »Nein«, sagte Edmund und blickte über den sich jetzt schnell

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