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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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die Nase, als der nach ihr schnappen wollte, und sah prüfend in die Ecken des Verschlags.
    »Blitzsauber«, lobte sie und ging zu Joanna hinüber, die eingerollt auf dem Boden lag. »Commander.«
    »Skipper«, sagte Joanna, nickte und hob eine Klaue, was man als Ehrenbezeigung auslegen konnte.
    Der Skipper ging um den Drachen herum, musterte ihren
Bereich und sagte dann etwas zu Major Sassan, der sich eine Notiz machte.
    »Nicht schlecht«, sagte sie dann und trat an die Luke zum Achterkorridor. »Aber Commander Gramlich wird entweder aufhören müssen, sich so sehr zu schuppen, oder du musst deinem Bootsmann etwas auf die Zehen treten.«
    »Wird erledigt, Ma’am«, knurrte Joanna.
     
    »Signal an alle Flotteneinheiten«, befahl Shar, als er an Deck kam. »Sofort versiegelte Befehle mit der Markierung ›Stonewall‹ öffnen. Versiegeltes Paket mit Markierung ›Front Royal‹ öffnen. Keine anderen Pakete öffnen. Bericht an mich, wenn alle Kapitäne die Befehle gelesen haben.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte der Offizier vom Dienst.
    »Wo ist der Skipper?«
    »Bei der Samstagsinspektion, Sir.«
    »Die Mannschaft wird sicherlich begeistert davon sein, dass die Inspektion hiermit abgesagt ist. Geh ihn holen.«
     
    »Skipper«, keuchte der Läufer und holte Luft. Der Skipper war inzwischen bis zu den Küchen vorgedrungen und hatte dem Messeoffizier gerade klar zu machen versucht, dass er eine Schande für seine Uniform sei. »Ma’am, Mer-Meldung. Paket Stonewall öffnen. Paket Front Royal öffnen.«
    »Also, Erster«, sagte Skipper Karcher. »Wie es aussieht, sind wir fertig.«
     
    Eine Stunde später kam der Skipper an Deck und warf einen Blick auf den Hängekompass am Mast.
    »Offizier vom Dienst«, sagte sie. »Klar zum Beidrehen, Kurs eins-drei-fünf. Alle Mann.«
    »Aye, aye, Ma’am«, rief der Lieutenant, während bereits die Bootsmannspfeifen schrillten.
    »Darf ich fragen, was jetzt passiert?«, sagte Major Sassan.
    »Du darfst fragen«, erwiderte der Skipper finster. »Aber das bedeutet nicht, dass ich die Antwort kenne.«
     
    »Weißt du, was jetzt passiert?«, fragte Destrang Van Krief, als das Schiff seitlich krängte und auf Südkurs ging.
    »Ja«, erwiderte sie knapp. Seit sie an Bord gegangen waren, hatten sie nicht viel zu tun gehabt. Van Krief hatte daher reichlich Zeit gehabt, über die Meldungen nachzudenken, die sie für die Flotte geschrieben hatte.
    »Dann sag es mir«, bat Destrang.
    »Darf ich nicht«, sagte sie. »So viel will ich dir aber sagen: Wenn die kleinste Kleinigkeit schief geht, sind wir alle erledigt. «

21
    »Was für ein Mist!«
    Die Reise nach Balmoran war, sofern das überhaupt möglich war, noch unbequemer als die Reise von Raven’s Mill gewesen, und auch bei der hatte es sich um alles andere als ein Honiglecken gehandelt. Während sie jetzt durch die abendlichen Straßen von Balmoran Old Town ratterten und sie die vielen Menschen zwischen den Läden und Tavernen beobachtete, fiel es Rachel einigermaßen schwer, sich auszumalen, welche Pflichten ihr bevorstanden. Ihre Mutter hatte ihr im Laufe der letzten Jahre einige medizinische Kenntnisse eingebläut und sie musste ehrlicherweise sogar zugeben, dass sie den Umständen nach eine ganz brauchbare Ärztin war. Aber hier ging es um etwas völlig anderes, etwas, was man »ärztliche Verwaltung« nannte. Die Berichte, die ihr unterwegs zugegangen waren, deuteten darauf hin, dass man bei der Planung des Stützpunkts nur eine kleine Krankenstation vorgesehen hatte. Wenn man überlegte, dass der Stützpunkt die Aufgabe hatte, die Kampfflotten im Nord-Atlantis zu unterstützen, gab das überhaupt keinen Sinn. Ihre erste Aufgabe würde also darin bestehen, die Folgen dieses kleinen Denkfehlers zu beheben.
    Sie beugte sich vor und streichelte Azure am Kopf, bis er sich auf dem Boden der Kutsche auf den Rücken legte und zu schnurren begann. Hauslöwen waren ein uraltes Genmodell, eine Hauskatze von der Größe eines Puma und einer Persönlichkeit eher wie der eines Hundes. Azure, einen besonders
langen Hauslöwen mit leuchtend blauen Augen, weißem Fell und orangefarbenen Tupfern darin, hatte sie schon länger, als sie sich erinnern konnte. Der Hauslöwe war mit ihnen zum Stützpunkt Newfell gereist und kam jetzt mit ihr nach Balmoran. Sie hatte erwogen, ihn zurückzulassen, damit er Charles Gesellschaft leistete, aber am Ende hatte Azure sie beim Packen so traurig angesehen, dass sie schließlich Mitleid empfunden und ihn

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