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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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Reihe nach die Kehle durchgeschnitten.«
    »Puh«, sagte Megan. »Du hast Recht. Die Geschichte gefällt mir wirklich nicht.«
    »Der Miliz hat das ziemlich zugesetzt, und sie haben versucht, die ganze Geschichte zu vertuschen, aber am Ende haben die Behörden doch davon erfahren und ihm nach Abschluss der Ermittlungen die Wahl gegeben: ein Kriegsgerichtsverfahren oder aus den Blood Lords austreten. Er hat sich für Letzteres entschieden.«
    »Sie haben ihm nicht den Prozess gemacht?«, fragte Megan überrascht.
    »Nein«, erwiderte Herzer. »Obwohl ich das empfohlen habe und Edmund auch. Du musst verstehen, mein Bekannter hatte ein Problem: Ihm hat das Töten zu viel Spaß gemacht. Und deshalb war er immer mitten im Getümmel. Er ist süchtig geworden … süchtig für das Gefühl von Macht , das einen dann überkommt, wenn man ein menschliches Leben nimmt. Das ist eines der Dinge, über die bei weitem nicht oft genug geredet wird. Dass es, so schlimm eine Schlacht auch ist, einen … Drang gibt zu überleben und daneben ein ausgeprägtes Gefühl von … gottähnlicher Macht, wenn man das Leben eines anderen Menschen nimmt. Eine Menge Leute behaupten, dass ihnen keiner der Aspekte des Kämpfens gefällt. Die meisten von ihnen, diejenigen, die zurückkommen, lügen.«
    »Du spürst es also auch«, sagte Megan leise.

    »Ich spüre es«, nickte Herzer. »Das ist Teil meiner dunklen Seite, ein Teil davon. Aber ich mag diese dunkle Seite nicht und ich hege und pflege sie weiß Gott nicht. Aber worauf ich hinaus möchte ist, dass du , sobald du das verarbeitet hast, was du durchgemacht hast, eine dunkle Seite haben wirst. Deine eigene. Du wirst denken, jene Seite sei etwas anderes. Dass es dort drinnen Dinge gibt, die du keinem anderen Menschen anvertrauen willst, weil niemand so fühlen könnte wie du. Aber das ist nicht wahr. Andere haben dieselben Gedanken, dieselben bösen Gedanken und Gefühle. Und indem du mit Leuten redest , die das verstehen, die dasselbe durchgemacht und über diese Dinge nachgedacht haben und sie begreifen, wirst du sie mit der Zeit auch begreifen. «
    »Solche Leute gibt es sehr wenige«, sagte Megan und drehte sich zu ihm herum. Sie starrte ihn eine Weile von der Seite an und runzelte dann die Stirn. »Irgendwie … überrascht es mich, dass du ein Experte für solche Dinge bist.«
    »Nicht für Vergewaltigungstrauma«, antwortete Herzer und blickte weiter aufs Meer hinaus. »Aber Kampf ist psychologisches Trauma. Einer meiner Lehrgänge befasst sich damit, wie man den Stress nach dem Kampf abbaut, weil man sonst nämlich zu viele Soldaten an dieses Trauma verliert. So oder so.«
    »Einer der Soldaten in der Burg hat darüber gesprochen«, meinte Megan, immer noch mit düsterer Miene. »Aber er hat es nicht so formuliert. Er hat nur gesagt, einige der Soldaten kämen mit dem Kämpfen nicht zurecht …«
    »Wir geben uns mit der Ausbildung wesentlich mehr Mühe als der Clan McClure«, sagte Herzer. Er sah sich kurz zu ihr um und blickte dann wieder aufs Meer hinaus. »Zum Teil tun wir das, um die Soldaten auszusondern, von denen wir annehmen, dass sie mit der mentalen Belastung nicht klarkommen. Aber auch die anderen, die wir nicht aussondern
und die die Standardausbildung schaffen, haben Probleme. Entweder verlieren sie ihren Biss, verlieren die Fähigkeit zu kämpfen oder … das genaue Gegenteil tritt ein. Sie zu verlieren ist logistisch und wirtschaftlich gesehen schädlich, und wir können uns das nicht leisten. Deshalb lohnt es sich, einige Zeit und auch Geld dafür aufzuwenden, um sicherzustellen, dass sie ohne Schaden zu nehmen mehr als zwei Schlachten schaffen. Und deshalb tun wir es. Menschen sind soziale Lebewesen; wir bewältigen unseren Schmerz, indem wir ihn irgendwie mit anderen teilen . Du machst dir gar keine Vorstellung, was sich Soldaten, die die Schlacht erlebt haben, gegenseitig für Streiche spielen. Auch das bringt sie einander näher und macht es ihnen möglich, den Schmerz miteinander zu teilen.«
    »Ich habe niemanden, mit dem ich meinen Schmerz teilen könnte«, sagte Megan leise.
    »Bast ist die einzige Expertin, die wir für deine Art von Trauma haben«, meinte Herzer mit einem Achselzucken. »Daneh, Edmunds Frau, dürfte wohl diejenige sein, mit der du am besten reden könntest, aber sie ist nicht hier. Nur Bast. Und ihr bist du aus dem Weg gegangen.«
    »Du weißt warum«, sagte Megan und wandte sich ab.
    »Ja«, nickte Herzer und sah sie erneut an. »Und das

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