Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
Sattel stieg.
»Nicht sehr viel. Mom hat plötzlich angefangen zu bluten. Von … na ja, unten eben.«
»Aus dem After?«, fragte Daneh. »Das könnte verschiedene Gründe haben, und keiner davon ist ausgesprochen gefährlich.« Sie trabten bereits den Hügel hinunter, wobei sie nicht der Hauptstraße folgten, sondern über offenes Gelände ritten.
»Nicht aus dem … After«, sagte Tom. »Dem … dem anderen Teil. Tut mir Leid, wenn ich mich so unklar ausdrücke, aber schließlich ist das meine Mutter , okay?«
»Okay«, nickte Daneh. Sie zerbrach sich den Kopf, was da vorliegen mochte, und etwas nagte dabei an ihr. Aber so sehr sie sich auch das Gehirn zermarterte, ihr wollte nichts anderes als irgendeine innere Verletzung einfallen. »Ist sie gestürzt? Hat jemand sie geschlagen?«
»Nicht, dass ich wüsste«, sagte Tom.
Dann sagte Daneh nichts mehr, bis sie den großen Hof erreicht hatten, und eilte dann dicht gefolgt von Rachel ins Haus.
Sie stürmten ins Obergeschoss, wo Myron mit verzweifelter Miene vor der Schlafzimmertür stand.
»Gott sei Dank bist du jetzt da, Daneh«, sagte Myron. »Ich … sie … ich ertrage das einfach nicht. Bitte, du musst ihr helfen!«
»Ich will sehen, was ich tun kann, Myron«, antwortete Daneh, von der Sorge geplagt, dass es möglicherweise gar nicht viel geben würde, was sie tun konnte . Ohne Nanniten war sie praktisch hilflos. Auch wenn sie mit dem Geschehen im menschlichen Körper vertraut war, brauchte sie doch, um irgendetwas bewirken zu können, Werkzeuge, die sie einfach nicht mehr besaß.
Im Schlafzimmer fand sie Bethan im Bett, nackt wie es schien, zusammengekrümmt und die Decke bis zu den Hüften heraufgezogen.
»Wie geht es dir, Beth?«, fragte sie und zog die Decke weg. Sie hatte ein paar zusammengeknüllte Lappen zwischen den Beinen, die rote Flecken aufwiesen. Am Bein der Frau entlang führte ein rotes Rinnsal ins Bett. Allem Anschein nach hatte sie etwa einen Zehntelliter Blut verloren.
»Daneh«, sagte Bethan hilflos. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist .«
»Sei ganz ruhig«, antwortete Daneh und nahm ihre Hand. Sie erinnerte sich an eine einfache Methode, wie man den Puls nahm, wusste aber nicht, wie sie die Zeit bestimmen sollte. Aber der Pulsschlag der Frau wirkte normal, kräftig und ein wenig schnell, aber das war vermutlich ihrer verständlichen Angst zuzuschreiben. »Abgesehen von der Blutung – wie sind die Symptome?«, fragte sie und befühlte Hals und Gesicht der Frau. Keine Anzeichen von Fieber, und obwohl sie ein wenig blass war, konnte Daneh keine Anzeichen von Schock entdecken.
»Nichts«, antwortete Bethan. »In letzter Zeit war ich ein wenig … gereizt, und dann spürte ich gestern Leibschmerzen. Und heute habe ich einfach zu bluten angefangen!«
»Keine äußeren Einwirkungen?«, fragte Daneh. »Tut mir Leid, die Frage stellen zu müssen, aber es hat dich doch niemand geschlagen , oder?«
»Nein!«, schrie Bethan sie beinahe an. »Tut mir Leid, tut mir wirklich Leid. Wie schon gesagt, ich war ein wenig reizbar. Wenn hier jemand geschlagen hätte, dann höchstens ich , aber nicht andersrum!«
»Ich sehe hier keinen Grund «, sagte Daneh, der Verzweiflung nahe. »Ich kann schließlich nicht nähen , und rein komme ich auch nicht, um zu sehen, was da blutet!« Sie wusste, dass sie ihre Unsicherheit unter keinen Umständen vor einer Patientin zugeben durfte, aber dies war schließlich das erste Mal, dass sie mit so etwas konfrontiert war. »Keinerlei Werkzeug, keine Diagnostik. Puh! Ich muss nachdenken.« Sie sah die Frau an und nahm erneut ihren Puls. Immer noch stark. »Bethan, was auch immer hier vorgeht, du zeigst keinerlei andere Symptome. Und du wirkst auch nicht so, als ob die … die Blutung dir irgendwie schaden würde. Lass mich einfach überlegen.«
Sie trat einen Schritt zurück und ging dann auf und ab, während sie sich die Anatomie des weiblichen Fortpflanzungssystems
vergegenwärtigte. Offensichtlich funktionierte da etwas nicht richtig. Cervix, Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke … irgendetwas war hier durcheinander geraten. Sie hatte diesem Thema seit ihrem Studium keine große Aufmerksamkeit mehr gewidmet, es war einfach vorhanden, ebenso nutzlos wie der Blinddarm, den die meisten Menschen nicht mehr besaßen. Seit es Uterusreplikatoren gab, war die Fortpflanzung völlig aus dem weiblichen Körper heraus verlagert worden, dem Himmel sei Dank und …, o mein Gott!
Sie blieb stehen, hielt sich beide
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