Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
Gründe, weshalb wir Elfen wissen, dass ihr Menschen das Ergebnis einer Evolution seid, ist, dass ihr mental so völlig verkorkst seid; eine gut konstruierte Spezies ist nicht so schreckhaft.«
»Dann haben Elfen also diese Probleme nicht, wenn sie vergewaltigt werden?«, fragte Daneh und staunte selbst über ihr plötzliches Interesse.
»Gar nicht so leicht, eine Elfe zu vergewaltigen«, wiederholte Bast. »Und noch schwerer, das zu überleben. Es gibt nur wenige Dinge, die einen Elf aus dem Traum reißen können, wenige Dinge, die uns dazu bringen, zu hassen. Elfen sind zu glücklich, um zu hassen. Aber wenn wir hassen, hassen wir richtig. Eine Elfe, die vergewaltigt worden ist, träumt, o ja. Aber sie träumt von neuen und noch schrecklicheren Dingen, die sie dem Kerl antun will, der sie vergewaltigt hat. Sie träumt immer wieder seinen Tod. Elfen können sehr gut hassen. Man hat uns so gebaut, dass wir hassen. Aber die meiste Zeit sind wir zu glücklich. Sei froh. Wenn Elfen nicht so glücklich wären, gäbe es schon längst keine Menschen mehr. Du musst zum Pferd zurückkehren, aber jetzt noch nicht. Und wenn du es tust, das sollst du auch wissen, wird es nicht gut sein. Ganz gleich, wie liebevoll Edmund auch ist, du wirst dich an diese Sache erinnern. Schlimmer noch, vielleicht hast du sogar Spaß daran. Es gibt einfach schlechten Sex, und so ist er.«
»Ja«, nicke Daneh.
»Aber es wird besser werden«, meinte Bast und zuckte die Achseln. »Jedes Mal wird es ein wenig leichter gehen. Nächstes Problem. Was für Gefühle hast du jetzt, wenn es um Männer geht?«
»Ich … weiß nicht recht«, sagte Daneh. »Mit einigen … komme ich klar. Andere wieder … da würde ich am liebsten schreien.«
»Lass es nicht so weit kommen, dass du sie alle hasst«, erklärte Bast. »Man kann leicht in die Falle gehen, dass man vor ihnen wegrennt und sich wünscht, sie wären alle tot. Selbst Elfen hassen nicht so. Jeder Mann ist anders. Die, bei denen du schreien möchtest …, bei denen fühlst
du wahrscheinlich etwas. Vertraue ruhig deinem Instinkt. Aber hasse sie nicht alle. Auch das ist ein Schaden, an dem du arbeiten musst. Letzte große Frage: Warst du unterwürfig, bevor du vergewaltigt worden bist?«
Daneh klappte den Mund auf, wollte ihren Lieblingsprotest hinausschreien, klappte ihn dann aber wieder zu, denn die Frage war berechtigt. »Nein … nein, das war ich nicht.«
»Hast du Spielchen getrieben?«
»Nein«, gab sie zu. »Ich … ich habe es nie fertig gebracht. «
»Nicht einmal mit Edmund?«, fragte Bast überrascht. »Nicht, dass er Fetischist wäre, aber er spielt das Spiel sehr gut.«
»Nicht einmal mit Edmund«, gab Daneh zu.
»Mhm. Ich wette, er hat das gewusst. Phantasien?«
»Ja«, sagte sie leise.
»Vergewaltigung?«
Daneh gab nicht gleich Antwort, seufzte aber dann. »Ja.«
»Okay. Doktor Bast empfiehlt, dieses Spiel eine Weile bleiben zu lassen.«
Daneh konnte einfach nicht anders, sie fing zu kichern an, und das Kichern ging in lautes Gelächter über, bis ihr schließlich die Tränen aus den Augen rannen und sie so herzerweichend schluchzte, dass sie kaum mehr Luft bekam. Dann wurde ihr bewusst, dass ihr Kopf auf Basts Schoß lag und dass starke Arme sie festhielten.
»Weine nur, kleines Menschlein, weine«, flüsterte Bast. »Weine dich aus. Tränen sind das Einzige, das darauf hindeutet, dass Menschen möglicherweise einen Schöpfer hatten. Zu schwach, zu zerbrechlich, voll Angst vor der ganzen Welt. Aber wenn es einen Schöpfer gibt, dann hat Sie den Menschen die Tränen geschenkt, um das alles ertragen und weiterleben zu können.«
Endlich konnte Daneh wieder Atem schöpfen, und sie sah die Elfe an, die sie festhielt. »Danke«, sagte sie, und dann küsste sie sie, ohne zu wissen, weshalb sie das tat, voll auf den Mund.
»Gern geschehen«, sagte Bast, nachdem der Kuss vorbei war. »Aber nicht heute Nacht. Ich habe Kopfschmerzen.«
Daneh fing wieder zu kichern an und schüttelte den Kopf. »Ich auch. Der viele Wein, denke ich.«
»Ja, und ich denke, dass es für dich Zeit ist, ins Bett zu gehen«, sagte Bast und hob die viel größere Frau mühelos von ihrem Schoß. »Allein.«
»Allein.« Daneh nickte und war überrascht und beunruhigt zugleich, dass sie sich gar nicht sicher war, ob sie wirklich allein sein wollte . Sie hatte noch nie zuvor irgendwelche sexuellen Gefühle für eine andere Frau empfunden. »Bast, ich möchte nicht, dass du meinst …« Sie
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