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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Hände vors Gesicht, geblendet von der eigenen Dummheit. Aber sie war nicht die Einzige, die nicht erkannt hatte, was offenkundig war.
    »Bethan, vermehren sich eure Kühe natürlich oder benutzt ihr einen Replikator?«, fragte sie.
    »Sie vermehren sich natürlich. Wir versuchen … oh!«
    »Und bluten sie jemals? Die weiblichen Kühe, meine ich.«
    »Ja, nach dem Eisprung«, erklärte Bethan mit plötzlich entsetzt klingender Stimme.
    »Und das geschieht alle …?«
    »Etwa sechs Monate. Aber Frauen …«
    »Frauen haben jeden Monat einen Eisprung!«, rief Daneh. »Die Tage ! Verdammt, ich wusste doch …«
    »Das ist etwas Natürliches ?«, fragte Bethan. »Heißt das, dass das ganz normal ist?«
    »Ja, einmal im Monat«, sagte Daneh, bei der sich endlich die Erinnerung wieder eingestellt hatte. »Alle achtundzwanzig Tage.«
    »Und wie lange ?«
    »Ich weiß nicht … eine Woche?«
    »Du großer Gott!«
    »Mom, und wie es das bei mir?«, fragte Rachel entsetzt.
    »Du, ich, wir alle«, antwortete Daneh.

    »Wann wird es anfangen?«
    »Bald. Bethan war die Erste. Wahrscheinlich werden im Laufe des heutigen Tages noch mehr hinzukommen. Die Nannitenfelder hatten die Ovulation abgestellt, und die natürlichen Hormone, die von dem Zyklus erzeugt wurden, sind ersetzt und in einem gleichmäßigen Strom freigegeben worden. Und jetzt werden wir wieder Sklavinnen dieses verdammten Fluchs sein!«
    »Das ist ja widerlich «, sagte Rachel. »Ich will das nicht!«
    »Du hast keine Wahl«, erwiderte Daneh und überlegte fieberhaft. »Es gab Mittel, um … es aufzufangen. ›Damenbinden‹, hieß das, und jetzt weiß ich endlich, was das bedeutet, in der Literatur war das manchmal erwähnt … ich wüsste bloß gern, was die damals benutzt haben, aber jedenfalls müssen wir uns da etwas einfallen lassen«, sagte Daneh und runzelte die Stirn. »Und zwar bald. Sonst steht uns hier einiges bevor.«
    »Dann werde ich also nicht sterben«, sagte Bethan.
    »Nein, du machst gerade einen völlig normalen Monatszyklus mit, den Millionen Frauen über viele Generationen hinweg überlebt haben«, erwiderte Daneh sarkastisch. »Und das Ganze hat auch etwas Gutes.«
    »Oh?«, fragte Bethan argwöhnisch.
    »Ja, das bedeutet nämlich, dass du jetzt ebenso fruchtbar wie eine deiner Kühe bist. Wie viele Kinder hast du denn vor zu bekommen?«
     
    Herzer kam nicht dazu, die drei Tage zu nutzen, die eigentlich zum Ausruhen gedacht waren, denn die Einführungskurse begannen, und so fand er sich bereits am zweiten Tag nach seiner Ankunft in Raven’s Mill in einer gemischten Gruppe von Männern und Frauen, die ein Stück von Raven’s Mill entfernt am Ufer des Shenan-Flusses den Wald rodeten.

    Die Arbeit war ziemlich anstrengend. Die Mehrzahl der Bäume, die dort standen, war »sekundärer Wuchs«. Das bedeutete, dass die Fläche zwar schon einmal gerodet worden war, sich tatsächlich am Rand der riesigen Megalopole befunden hatte, die einmal den gesamten Küstenstreifen bedeckt hatte, aber die Gebäude standen schon so lange nicht mehr, dass dort mehrere Generationen Wald gewachsen waren.
    Herzer kannte die Namen der Bäume nicht, und sie interessierten ihn auch nicht sonderlich. Es waren einfach schreckliche Gewächse, denen man mit Axt und Säge zu Leibe rücken musste. Eigentlich sollte er in Anbetracht seiner Freundschaft mit Bast mehr Verständnis zeigen, dachte er. Schließlich hatte sie mit angesehen, wie die Bäume aus Saatkörnern oder Bucheckern oder was auch immer sonst herangewachsen waren und sie wie Kinder geliebt. Aber es war schwer, freundliche Gedanken für die Bäume zu haben, wenn man sich bei der Arbeit Blutblasen holte.
    Er hatte im Turnus mit den beiden Wiegensägen gearbeitet, die ihnen zur Verfügung standen, und das war schlimm genug. Man brauchte für diese Arbeit Muskeln, von denen er bisher überhaupt nicht gewusst hatte, dass er sie besaß, und nach einer Stunde tat das höllisch weh. Um mit den Sägen einen guten Wirkungsgrad zu erzielen, brauchte es eine besondere Körperhaltung und einen bestimmten Bewegungsablauf, und er vermutete, dass die Arbeit jemandem, der damit vertraut war, relativ leicht fiel. Relativ. Eine Säge Stunde um Stunde hin und her zu ziehen ließ sich wohl nie als »leicht« charakterisieren. Aber ganz sicherlich leichter als das Erlernen dieser Bewegungen. Und dann konnte man sich natürlich auch »ziehen lassen«. Es war beinahe unmöglich festzustellen, ob die Person auf der anderen Seite der

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