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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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sich den linken Daumen abzuhacken. «
    »Autsch!«
    »Selbst in der Frühzeit der Medizin hätten sie ihn wieder annähen können. Ich habe da ein paar Stellen über etwas gelesen, das sich ›Nervtransplantation‹ nennt, aber ich habe keine Ahnung, wie man das macht. Und an jemandem
zu praktizieren, der zweimal so groß wie man selbst ist und sich vor Schmerz windet, ist ein wenig schwierig.« Das kam alles ganz locker aus ihr heraus, aber er spürte ihre tief sitzende Verbitterung. Und ihr Essen hatte sie kaum angerührt.
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Vielleicht wird es besser, wenn wir ein paar Mohnblumen haben und du dich mit Betäubungsmitteln befassen kannst.«
    »Am dringendsten brauche ich ein paar anständige medizinische Fachbücher. Ich habe bereits deine ganze Bibliothek durchwühlt und alle Bücher, die andere hatten. Aber dort findet man nur Dinge über Erste Hilfe oder wirres Zeug über die ärztliche Kunst im Mittelalter. Und ich persönlich weigere mich einfach, für Erkältungen wieder den Aderlass einzuführen.«
    »Vielleicht kann man, wenn Sheida …«
    »Ja, ›wenn Sheida dies‹, ›wenn Sheida jenes‹. Ich brauche dieses Zeug jetzt , Edmund! Ich brauche bloß ein winziges bisschen Energie, ein paar Nanniten und die entsprechende Befugnis. Und ein Fachbuch, selbst wenn es noch so elementar ist! Aber das muss warten , nicht wahr?«
    Edmund erkannte schließlich, dass das, was sie sagte, in Wirklichkeit gar nicht das war, was sie bewegte. »Wo bist du denn im Augenblick?«, fragte er nach kurzer Überlegung. »Und jetzt komm mir bloß nicht mit Chirurgie.«
    »An einem äußerst seltsamen Ort, Edmund«, sagte sie nach einer längeren Pause. »Ich denke, dass es Zeit wäre, mit dir ins Bett zu gehen. Und ein Teil von mir sagt: ›Ja!‹, und ein anderer Teil brüllt ›NEIN!‹. Und ich weiß nicht, was davon Mut und was Feigheit ist. Nicht einmal, was richtig und was falsch ist. Und ich hab diese Albträume einfach satt.«
    Edmund ließ sich das ziemlich lange durch den Kopf gehen und seufzte dann. »Etwas in mir sagt: ›Sag, dass das
Ja richtig ist!‹, und dieses Etwas befindet sich nicht einmal unter meinem inzwischen ganz beachtlichen Bauch.« Falls ich mich überhaupt daran erinnere, wie es geht , fügte er in Gedanken hinzu. »Nein, das ist jenes Stück von mir, das meine Daneh so viele Jahre vermisst hat. Die Daneh, in die ich mich auf den ersten Blick über beide Ohren verliebt habe. Das Stück von mir, das dich vermisst hat, dich, so wie du bist. Der Edmund, der dich nachts in den Armen halten und mit dir kuscheln möchte. Aber ich weiß auch, dass das nicht so einfach sein wird. Und deshalb will ich gern warten. Sei es nun, bis du einen anderen findest, oder, wenn du dich nicht entscheiden kannst, den Rest deines Lebens. Weil ich dich nämlich liebe, weil ich dich immer geliebt habe und immer lieben werde, ganz gleich, wo unser Weg auch hinführt.«
     
    Am Nachmittag des sechsten Tages in den Wäldern kehrten Herzer und die anderen nach Raven’s Mill zurück. Sie brauchten etwa zwei Stunden bis zur Via Appalia, kamen dabei auf beiden Seiten des Feldwegs an Lichtungen vorbei, die abgeholzt wurden, und als sie schließlich die massive Brücke über den Shenan überquerten, stellte Herzer überrascht fest, dass Raven’s Mill sich sogar noch mehr verändert hatte.
    Einige von den ursprünglichen primitiven Schutzhütten waren abgerissen worden, offenbar um in der Nähe der Ortschaft eine freie Fläche zu schaffen, und dafür waren andere Gebäude errichtet worden. Am Fuß des Berges im Osten der Stadt stand ein langer, flacher Bau, und an der Bergflanke wurde gearbeitet. Außerdem konnte man erkennen, dass eine Art Palisadenzaun im Entstehen war. Nach den erkennbaren Fundamenten würde dieser Zaun schließlich die ganze »Altstadt« umgeben und bis zu Talbots Haus oben auf dem Hügel führen. Herzer erkannte,
dass Edmunds Haus genau an der Stelle stand, wo man eine Zitadelle oder eine Burg bauen würde, und er fragte sich, ob das wirklich Zufall war. Auch zweifelte er, ob Edmund den Palisadenzaun so entworfen hatte, dass sein Haus die Zitadelle bilden würde, aber dem alten Schmied war durchaus zuzutrauen, dass er von vornherein die am besten zu verteidigende Stelle ausgewählt hatte, um dort sein Haus hinzustellen.
    Als ihre Gruppe den Rand der Ortschaft erreichte, trafen sie auf zwei andere Gruppen, die von ähnlicher Tätigkeit zurückkehrten. Ein hoch gewachsener, schlanker

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