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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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neben Deann. Die Prozedur lief ziemlich langsam ab, und ihm wurde klar, dass er heute wahrscheinlich noch ein paarmal würde warten müssen.
    Schließlich war er an der Reihe, und er trat an den Tisch; die Sonne war unterdessen aufgegangen. Sein Magen knurrte und erinnerte ihn daran, dass er bis jetzt noch nicht gefrühstückt hatte.
    »Herzer Herrick«, sagte er. »Siebzehn.« Knapp verschwieg er.
    »Okay, ich denke, bei dir kann ich ›im Umgang mit Pferden und dem Bogen erfahren‹ hinschreiben«, schmunzelte die Frau.

    »Ich bin kein Experte …«, wandte er ein.
    »Kein Experte, hab verstanden. Sonst noch irgendwelche Fertigkeiten, die ich aufschreiben sollte?«
    »Ich bin im Schwertkampf ausgebildet«, sagte Herzer. »Virtual Reality-Training. Und auch ein wenig Speer.«
    »Und Lanze«, sagte die Frau.
    »Nein, Lanze nicht«, wandte die Gestalt in der Rüstung ein. »Das war reines Glück. Er saß ziemlich schlecht.«
    Herzer sah zu dem Mann hinüber. Er war alt und hatte weißes Haar, ja sogar einige Falten, aber dass er ein harter Brocken war, war nicht zu übersehen. Er trug einen Panzer aus gebogenen, sich überlappenden Stahlplatten, die an den Chitinpanzer eines Tausendfüßlers erinnerte. Herzer hätte gern widersprochen, aber das konnte er nicht. Er hatte tatsächlich Glück gehabt. Der Mann war bloß schonungslos ehrlich. Und er hatte einen scharfen Blick.
    »Kennst du dich mit Waffen und Rüstungen aus?«
    »Nein, ich habe sie bei der Ausbildung nicht einmal selbst angelegt«, gab Herzer zu. »Und ich verstehe auch nichts davon, wie man Pferde versorgt. Aber reiten kann ich.«
    »Das ist richtig«, sagte der Mann in der Rüstung.
    »Sonst noch was?«, fragte die Frau.
    »Nein.«
    »Dann geh in das Zelt und tue, was man dir dort sagt«, sagte sie und reichte ihm einen Aktendeckel. »Behalte das«, leierte die Frau. »Du bist gerade eine Akte geworden, und das wär’s dann auch.«
     
    Herzer hielt seinen Aktendeckel fest und durchlief die einzelnen Stationen. Da gab es einen Lese- und Schreibtest, einen einfachen Krafttest, bei dem es hauptsächlich darum ging, verschiedene Gewichte zu heben, und schließlich eine körperliche Untersuchung. Letzterer unterzog er sich einigermaßen bereitwillig; er hatte sich inzwischen daran
gewöhnt, ständig irgendwie betastet zu werden, und hatte das Gefühl, dass an seinem Tag etwas fehlte, wenn jemand ihn nicht zumindest aufgefordert hatte, die Zunge herauszustrecken und »Aaah« zu sagen. Die junge Frau, die ihn untersuchte, war eine der von Dr. Daneh ausgebildeten Schwestern, die während seiner Rekonvaleszenz hie und da in seinem Zimmer aufgetaucht war. Eine recht hübsche Brünette mit der entnervenden Angewohnheit, beim Reden den Mund nicht aufzumachen. Bei ihren Besuchen war sie stets freundlich zu ihm gewesen, aber jetzt, bei der Untersuchung, gab sie sich professionell distanziert. Bis zum Ende, wo sie plötzlich zu schmunzeln anfing.
    »Wenn man bedenkt, dass Dr. Daneh vor zwei Tagen eine komplette Untersuchung durchgeführt hat, kommt mir die hier ziemlich überflüssig vor«, sagte sie, machte ein paar Eintragungen auf einem Blatt Papier und schob dieses dann in seine Akte.
    »Ich wollte ja nichts sagen«, erwiderte Herzer lächelnd.
    »Also, abgesehen davon, dass du dringend Bewegung brauchst, scheinst du mir völlig adäquates Schwertfutter«, erwiderte sie mit gerunzelter Stirn. »Tu mir den Gefallen und lass dich nicht umbringen. Wir haben eine Menge Arbeit in dich investiert.«
    »Also, da es dir offensichtlich wichtig ist, werde ich mir wirklich Mühe geben.«
    »Okay«, lächelte sie. »Durch diese Tür.«
    Herzer ging durch die Tür hinaus und traf auf eine kleine Gruppe von männlichen und weiblichen Rekruten, die dort zugange waren. Eine davon war Deann. Ein Mann, der einen Kettenpanzer, einen leichten Helm und ledernen Armschutz trug, leitete anscheinend die Gruppe und nickte jetzt, als Herzer erschien.
    »Das wären zwanzig«, sagte der Mann. »Dann folgt mir jetzt.«

    Das Gelände hinter den Untersuchungszelten war ein großes, erst vor kurzem gerodetes Feld im Nordostquadranten des Raven’s-Mill-Tals, auf dem noch eine Menge Baumstümpfe zurückgeblieben waren. Am Ende der Fläche waren in unterschiedlichen Entfernungen Zielscheiben aufgestellt, jede oben mit einer Nummer. Der Mann führte sie zu einem Tisch, auf dem diverse Bögen herumlagen. An einem Ende des Tischs stand ein Eimer mit Wasser und ein mit Pfeilen gefülltes Fass. Die

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