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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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brachten die Helfer ihm Wasser und sogar Hocker und legten unterdessen Pfeile auf dem Boden bereit, sodass der Schütze sich nur vorbeugen musste, um seine Munition aufzuheben.
    Schließlich wurde erklärt, dass der Feind sich in Reichweite ihrer Pilen befand: Die Blood Lords rannten auf Kommando vor – eins-zwei-Wurf – und schleuderten ihre Pilen auf den imaginären Feind. Dann nahmen sie Verteidigungsposition ein und schlugen auf den fiktiven Feind ein. Herzer kam sich an vorderster Front ein wenig albern vor, wenn er einfach auf Luft einschlug, aber mit der Zeit wurde ihm klar, dass das einfach ein Test war. Von Zeit zu Zeit erhielt die ganze Reihe das Kommando »schlagen«, dann warfen sie ihre Schilde nach vorn auf den gedachten Feind und rückten dann vor, als ob der Feind zurückgefallen wäre. Er war sich nicht sicher, ob das auch in der Realität so funktionieren würde, aber zum Teufel, es war ja bloß Übung.
    Die Bogenschützen schossen immer noch, und als Herzer sich bewusst machte, wie anstrengend es war, einen dieser Bögen auch nur eine Viertelstunde lang zu benutzen, wurde ihm klar, dass sie inzwischen eine gründliche Ausbildung bekommen hatten. Als er sich einmal umsah, entdeckte er doch tatsächlich, dass einige der Schützen mit ihren Helfern Platz getauscht hatten und sich die Arme massierten. Ein paar von ihnen jonglierten sogar. Nachdem er sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe zugewandt hatte, wurde ihm bewusst, dass das durchaus Sinn machte; die ständig gleichförmige Bewegung beim Schießen musste für ihre Schultern schlecht sein, und deshalb tat Abwechslung Not.

    Schließlich, als alle das Gefühl hatten, die Übung habe den ganzen Tag gedauert, ließ man sie innehalten und schickte sie auf Verfolgungsjagd, was ebenfalls mit zur Übung gehörte. Sie holten ihre Rucksäcke und begannen zu marschieren.
    Die Blood Lords ließen die Bogenschützen bald hinter sich zurück. Irgendwo dort hinten war vermutlich ein Packzug. Den ließen sie ebenfalls hinter sich. Bloß mit ihren Rüstungen bekleidet und mit den üblichen Rationen für drei Tage begannen sie nach einer simulierten mörderischen Schlacht den Marsch ihres Lebens. Gunny war auf ein Pferd gestiegen und zog ein paar weitere Pferde hinter sich her. Am späten Nachmittag des ersten Tages tauchten Kane und zwei Reiter mit zusätzlichen Pferden und einigen Packeseln auf. Und das war alles, was sie mitnahmen, als sie ihren Marsch begannen, den später alle »den langen Marsch« nannten.
    Herzer hatte keine Ahnung, wohin die Reise ging oder was sie eigentlich taten. Der Marsch schien jedenfalls nicht den geringsten Sinn zu haben. Zuerst marschierten sie ins Tal hinunter, zum Massan Mountain, dann unten am Fuß des Berges entlang, das östliche Tal etwa die Hälfte der Strecke hinauf, schließlich über einen Pass an einem der Vorberge und über einen zweiten zurück.
    Offenbar folgten sie einem Pfad, der früher einmal eine Straße gewesen war, die aber der Strom, den sie begleitete, größtenteils weggespült hatte. Sie fällten Bäume und bauten provisorische Brücken, und während der ganzen Zeit trieb der Gunny sie an, sich zu beeilen, schneller zu machen, SCHNELLER!
    Der Marsch dauerte fast drei Wochen. Zweimal hatten Packzüge ihren Weg gekreuzt. Sämtliche Pferde und Maultiere waren gegen solche ausgetauscht worden, die bereits lahmten, aber sie marschierten immer noch tief in
die Nacht hinein und wurden gewöhnlich lange vor der Morgendämmerung wieder geweckt. Sie marschierten das westliche Tal auf und ab, in die Eisenhügel, wieder zurück und an Raven’s Mill vorbei , und schließlich das ganze Tal hinunter, um zu guter Letzt am Südende des Massan Mountain Halt zu machen, erschöpft, ohne Proviant, mit zerfetztem Leder und ebensolchen Stiefeln.
    Sie waren durch Sommerhitze und strömende Gewitter marschiert, durch Felder und Wälder so alt wie das Ende der Nationen, hatten in ihren Umhängen geschlafen und waren am Tag darauf vor Sonnenaufgang weitergezogen. Und dann, am Nachmittag, erreichten sie eine Lichtung in Sichtweite des hohen Berges, der über ihnen aufragte.
    Alle waren dort, mit Ausnahme von ein paar Ausfällen, die sie unterwegs gehabt hatten und die man nach Raven’s Mill zurückbefördert hatte. Von den vierundvierzig, die diesen Treck durch die Hölle begonnen hatten, schafften es vierzig zu der Lichtung. Und dort ließ der Gunny sie wegtreten.
    Herzer ließ sich einfach auf den Boden fallen, als er den

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