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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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erwartete sie dort zu ihrer Überraschung eine ziemliche Menschenmenge. Gunny stieg steifbeinig aus dem Sattel, marschierte zu Bürgermeister Talbot hinüber und salutierte zackig.
    »Mylord, Klasse Eins der Akademie von Raven’s Mill hat die Ausbildung abgeschlossen und ist nach meiner Ansicht uneingeschränkt dienstfähig.«
    »Danke, Gunnery Sergeant Rutherford«, erwiderte Edmund und salutierte seinerseits. »Wegtreten. Marsch!«
    Statt zu seiner Formation zurückzukehren, trat Rutherford zur Seite, als ein Waffenschmied eine tragbare Esse und einen Amboss herbeischleppte. Die Esse war bereits heiß, und Herzer musterte die glühenden Kohlen mit leichtem Unbehagen.
    »Herzer Herrick«, rief Edmund. »Vortreten.«
    Herzer löste sich aus der Formation und musste einige Male links oder rechts abbiegen, bis er schließlich vor Bürgermeister Talbot stand.
    »Hebe deine rechte Hand und sprich mir nach. Ich, nenne deinen Namen …«

    »Ich, Herzer Herrick.«
    »Schwöre feierlich, die Verfassung des Königreichs Freier Staaten zu wahren und zu verteidigen …«
    »Schwöre feierlich …«
    Talbot nahm ihm den Eid ab und streckte ihm dann die Hand hin. »Waffeninspektion.«
    Herzer zog sein verhasstes Trainingsschwert und hielt es Talbot mit dem Knauf voraus hin. Der nahm es und reichte es Gunny Rutherford, der ein frisch geschmiedetes Schwert zurückreichte. Talbot nahm es und hielt es hoch.
    »Strecke den linken Arm aus.«
    Das tat Herzer, und Talbot zog das Schwert über die Innenseite seines Unterarms, sodass ein dünner Blutfaden sichtbar wurde.
    »Blut zu unserem Blut …«, sagte er und hielt inne.
    »Stahl zu unserem Stahl«, tönte Herzer.
    Talbot reichte ihm das Schwert und griff nach einer Zange, die ihm der Waffenschmied hinhielt und in der ein Symbol aus Metall klemmte. »Strecke den Arm aus.«
    Das tat Herzer, und Talbot drückte das Metallstück in die noch blutende Wunde.
    Herzer biss die Zähne zusammen und hatte einen Augenblick Sorge, er könnte ohnmächtig werden. Aber dann atmete er tief durch und zuckte nicht vor dem Brandeisen zurück.
    »Im Blut werden wir geboren …«, sagte Talbot.
    »Im Blut leben wir …«, fuhr Gunny fort.
    »Und in Blut werden wir sterben«, keuchte Herzer, als das Eisen sich von seinem Arm löste. Talbot nahm eine Hand voll Asche, drückte sie auf die Brandwunde und nickte dann dem Waffenschmied zu.
    Der trat vor, nahm das noch heiße Symbol und befestigte es an der linken Brustseite von Herzers Rüstung.

    »Tritt ins Glied zurück, Blood Lord Herrick. Willkommen in der Bruderschaft.«
    Während die Blood Lords einer nach dem anderen vortreten mussten, um vereidigt zu werden, betrachtete Herzer das Brandmal an seinem Arm. Es war ein Adler, der etwas in den Krallen hielt. In der Mitte darunter war die Ziffer eins zu sehen und darüber die Worte: Semper fidelis .

35
    »Wie läuft’s denn so, Myron?«, fragte Edmund und setzte sich zu seinem Freund.
    Er war schon seit mindestens einem Monat nicht mehr in Tarmacs Taverne gewesen und froh darüber, dass die damals dort herrschende Hektik inzwischen nachgelassen hatte. Zurzeit gab es zwei weitere Tavernen in der Stadt, und im Tarmacs verkehrte inzwischen die etwas etabliertere Klientel. Edmund erkannte in den meisten Stammgästen langjährige Besucher des Wiederaufführerfestes und dazwischen überraschend wenig »neue« Gesichter.
    »Gar nicht schlecht«, erwiderte Myron. »Ich habe die erste Maisernte eingebracht, wir brauchen uns also für den Augenblick keine Sorgen um unsere Vorräte zu machen.«
    »Das ist gut«, antwortete Edmund und winkte Estrelle zu, ihm einen Krug Bier zu bringen. »Aber die Wintervorräte machen mir Sorgen. Es muss doch Mittel und Wege geben, um sicherzustellen, dass die Menschen nicht verhungern. Ich meine, auch ohne sie zu Leibeigenen zu machen«, fügte er mit sich verdüsternder Miene hinzu.
    »Das habe ich in der Verfassung gesehen«, meinte Myron finster. »Ich kann’s einfach nicht glauben, dass du das stehen gelassen hast.«
    »Man hat mich überstimmt«, erklärte Edmund. »Ich hatte bloß die Wahl, ganz auszusteigen oder es einfach so laufen zu lassen. Sobald alles ein wenig in geregelten Bahnen verläuft, glaube ich freilich, dass das kein so wichtiges
Thema mehr sein wird, wie es jetzt den Anschein hat. Wirtschaftlich betrachtet funktioniert Schuldknechtschaft am besten, wenn der Wert der Arbeit niedrig ist, also bei minimaler Produktivität. Wir haben es hier ja nicht im strengen

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