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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Samstag«, erklärte Rachel mit völlig unbeteiligt klingender Stimme.
    »Am Samstag solltest du doch deinen Vater besuchen«, sagte Daneh.
    »Ich … habe angerufen und ihm gesagt, dass ich nicht kommen kann.«
    »Persönlich? Avatar? Projektion?«, fragte Daneh mit eisiger Miene.
    »Ich … habe bei seinem Butlerbot eine Nachricht hinterlassen«, sagte das Mädchen und ließ den Kopf hängen.
    »Rachel …«, setzte ihre Mutter an, hielt dann aber wieder inne. »Ich weiß, dass es recht … anstrengend sein kann, mit Edmund zu sprechen. Aber er ist dein Vater und er liebt dich. Und ich weiß, dass du ihn nicht hasst. Könntest du nicht wenigstens etwas Zeit für ihn erübrigen? «
    »O Mutter, er ist ja so altmodisch !«, ereiferte sich das Mädchen. »Er, er möchte, dass ich Kleider trage und einen Schleier , um Lus Willen! Ich weiß , er wird wollen, dass ich als ›Prinzessin von Easterling‹ oder so etwas Ähnliches zu diesem albernen Jahrmarkt komme, den er jedes Jahr veranstaltet! Und das werde ich nicht !«
    »Früher hast du das Wiederaufführerfest einmal gemocht«,
versuchte Daneh sie zu besänftigen. Und ich übrigens auch.
    » Du auch«, sagte Rachel, als könne sie ihre Gedanken lesen. »Aber das liegt hinter mir. Die ganze Geschichte ist doch albern , sich in mittelalterlicher Kleidung oder solcher aus dem zwanzigsten Jahrhundert herausputzen. Um den Maibaum tanzen. Disco !? Ich habe an dir in letzter Zeit auch keine ausgestellten Jeans gesehen, Mutter .«
    »Womit wir wieder beim Thema wären«, sagte Daneh, indem sie es wechselte. »Du wirst also deinen Vater nicht besuchen, weil du dann zum Wiederaufführerfest gehen müsstest?«
    »Ach, ich weiß nicht«, erwiderte das Mädchen. »Ich könnte ja nach Raven’s Mill gehen. Aber normal. Nicht kostümiert. Nicht einmal post-modern.«
    »Du musst deinen Vater öfter besuchen«, sagte Daneh. »Es tut ihm schrecklich weh, wenn du ihm aus dem Weg gehst.«
    »Wenn du ihn glücklich machen willst, warum besuchst du ihn dann nicht?«, konterte Rachel.
    Danehs Kiefer mahlten kurz, dann drehte sie sich um und verließ den Raum.
     
    »Hallo, du alter Unhold«, sagte Talbot, als er in die vertraute Hitze seiner Schmiede trat.
    An einem Ende beherrschte den Raum ein gewaltiger Schmelzofen, nicht etwa ein klassischer mittelalterlicher ropasischer Schmelzofen, auch nicht ein Hochofen aus einer späteren Periode, sondern ein Replikat aus dem ersten nachchristlichen Jahrtausend. Formal gesehen also eine »Antiquität« für den breiten Bereich des ropasischen Mittelalters, aber wesentlich besser als alles, was es im Ropasien jener Periode gegeben hatte. Und darüber hinaus barg der Schmelzofen ein Geheimnis.

    »Hallo, Fleischklops«, sagte eine Stimme aus dem Ofen. »Bloß einen Augenblick.«
    An der Seite des Hochofens tat sich eine Öffnung auf, und ein Strom Roheisen ergoss sich in einen auf einem Karren montierten Schmelztiegel. Gleich darauf rollte der Tiegel, offenbar nach eigenem Ermessen, quer durch den Raum zu einem anderen, kleineren Schmelzofen und kippte seinen Inhalt, gefolgt von einer Ladung Holzkohle aus einem anderen Behältnis, in dessen Mündung. Kurz darauf klappte der Deckel des Puddelofens auf, und ein kleiner Strom rot glühendes Eisen kippte auf den Boden und floss schnell über die rauchenden Natursteine zu einem mit künstlicher Luftzufuhr weiß glühend gehaltenen Tiegel.
    »Ah«, sagte die Stimme erneut, dann verzog sich das Eisen und nahm die vagen Umrisse eines menschlichen Gesichts an. »Herrgott, ist es auf diesen verdammten Steinen doch kalt!«
    Nach den Protokollen des Jahres 2385 waren künstliche Intelligenzen, definiert als Systeme, die einen Touringtest bestehen konnten und die nicht direkt mit einem oder mehr Menschen genetisch verbunden waren, streng verboten. Die KI-Kriege waren lang und blutig gewesen und keineswegs nur von KIs geführt worden. Angefangen bei intelligenten Nannitenschwärmen, die umso intelligenter und tödlicher wurden je größer sie wuchsen, bis hin zu einer Vielfalt makrobiologischer Wesen, man denke nur an den Angriff von mehr als viertausend intelligenten Pseudo-Velociraptors auf Lima, bei dem fast die gesamte Bevölkerung der Stadt ausgelöscht worden war, hatte man die Gefahr nichtmenschlicher Intelligenzen als zu groß und zu schrecklich erkannt, als dass man daran herumbasteln wollte.
    Während des vergangenen Jahrhunderts hatte es viele warnende Hinweise gegeben, aber erst die KI-Kriege hatten

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