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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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zur Straße hin wie auch zum Fluss abschirmte und es darüber hinaus auch vor Überflutungen schützte. Ein kleines Flüsschen verlief quer durch die Senke und vereinigte sich in einiger Entfernung mit dem Shenan. In der Senke selbst war das Gelände völlig flach – in vieler Hinsicht also ein idealer Ort. Er verfügte über fließendes Wasser, war vor Sicht geschützt und hatte die Berge im Rücken. Trotzdem konnte Edmund sein Grundstück ohne Mühe verlassen. Die kleinen Felder, die er gerodet hatte, und die sanften Hügel der Umgebung boten eine ideale Sicht. Friedlich und ruhig.
    Kurz nachdem er sich dort niedergelassen hatte, hatte Myron mit ihm Verbindung aufgenommen, der ebenfalls nach einem Ort suchte, an dem er sesshaft werden konnte. Sie kannten einander seit Jahren, und als Myron vorgeschlagen hatte, Nachbarn zu werden, hatte das nach einer guten Idee geklungen. Dann war ein befreundeter Töpfer hinzugekommen und etwas später ein weiterer Schmied. Und so war es immer weitergegangen, bis sich mindestens einmal im Jahr eine ansehnliche Gruppe von Wiederaufführern in der Gegend versammelte. Dann war der Gasthof unten am Strom hinzugekommen und schließlich weitere Straßen.
    Ehe er wusste, wie ihm geschah, gab es da eine Ortschaft, ein Wiederaufführerfest von einiger Bedeutung und all den Ärger, den beides mit sich brachte. Talbot
kümmerte sich um die Verwaltung der Ortschaft, lehnte es aber entschieden ab, auch das Wiederaufführerfest zu verwalten, obwohl er selbst daran teilnahm. Als Party war es gar nicht so übel, wenn er auch manchmal gute Lust gehabt hätte, sich Watte in die Ohren zu stopfen.
    In letzter Zeit hatte er sich öfter gefragt, ob es nicht Zeit war, sich ein neues Zuhause zu suchen.
    »Tag, Myron«, sagte Tarmac McGregor. Der Gastwirt, breit und übergewichtig, mit dichtem Bart und gelassen blickenden, uralten Augen, stellte den Becher ab, den er gerade polierte, und zapfte einen Schoppen. »Du scheinst ein wenig nass geworden zu sein.«
    »Wunderbares Wetter«, sagte Myron und schüttelte seinen Mantel aus. Der Farmer war hoch gewachsen und schlank mit dünnem, blondem Haar und stark gebräunt. Er trug historische Kleidung, mit Ausnahme eines lockeren weißen, jetzt mit Schlamm bespritzten Arbeitskittels. Den zog er jetzt ebenfalls aus und hängte ihn neben den Mantel.
    »Gut für das Getreide«, gab Talbot zu bedenken.
    »Ja, das schon, prima Regen«, pflichtete Myron ihm bei. »Und genau die richtige Menge, gerade das, was unser Getreide braucht.«
    Myron war der einzige Bauer der Ortschaft. Er und seine Frau hatten sich beim Wiederaufführerfest kennen gelernt und bei der Gelegenheit ihr gemeinsames Interesse für das fast in Vergessenheit geratene Gewerbe des Kleinbauerntums und des Gartenbaus entdeckt. Vor nunmehr fast fünf Jahrzehnten hatte sich das Paar in der Nähe der im Wachstum begriffenen Ortschaft Raven’s Mill ein Gehöft abgesteckt und sich dort niedergelassen mit dem Ziel, den altmodischen Bauernberuf zu ergreifen. Angefangen hatten sie mit ein paar landwirtschaftlichen Geräten, etwas Saatgut und ein wenig Vieh. Im Laufe eines halben Jahrhunderts
hatten sie ihren Hof erfolgreich aufgebaut und während dieser Zeit auch zwei Kinder in die Welt gesetzt.
    Eines der ersten Probleme, das sie hatten lösen müssen, war das Thema Vermarktung gewesen. Bereits im dritten Jahr ihrer Existenz produzierten sie weit mehr als sie selbst verbrauchten, selbst wenn ihr eigener Bedarf nicht ohnedies vom Netz geliefert worden wäre. Sie hatten dann auf Empfehlung Edmunds verbreitet, dass sie »echte handgezüchtete, historische Lebensmittel« anzubieten hatten und kurz darauf festgestellt, dass die Nachfrage gewaltig war; es stellte sich heraus, dass es viele Leute gab, die kein Vertrauen zu industriell erzeugten Lebensmitteln hatten und sich nach etwas sehnten, was nicht vom Netz produziert wurde. Für diejenigen, die dem Netz überhaupt nicht vertrauten oder sich darüber klar waren, dass portiertes Material dieselben »unnatürlichen« Prozesse durchlaufen hatte wie repliziertes Material, gab es sogar ein nicht übermäßig verlässliches Bodentransportsystem bescheidenen Umfangs.
    Im Laufe der Jahre hatten sie aus dem Verkauf ihrer Lebensmittel eine nicht unbeträchtliche Reserve an Energiekapital aufgebaut, und »Raven’s Mill historische Lebensmittel« war zu einem der beiden erfolgreichsten Unternehmen der Gegend herangewachsen.
    »Natürlich genau rechtzeitig.« Edmund

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