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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bruder mit einer Nachricht vorzuschieben. Das war vollkommen -«
    »Was?« Sophie blickte überrascht auf.
    Einen Augenblick lang starrten sie einander an.
    »Davy teilte mir mit, dass du mich nicht mehr sehen willst«, erklärte Phin. »Und ich war blöd genug, ihm zu glauben.«
    »Oh.« Sophie wandte sich erneut der Jukebox zu. »Jedenfalls hast du ziemlich schnell aufgegeben.« Sie blätterte weiter durch die Karten, doch Phin griff ihr unters Kinn, sodass sie ihn anschauen musste.
    »Sag mir, was los ist«, meinte er und sah ihr geradewegs in die Augen.
    Sophie schluckte. »Du hast dich auf dem Steg ziemlich unmissverständlich ausgedrückt, als du mich von deiner Tochter fern halten wolltest. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich hier nicht dazugehöre, sondern nur Gesprächsstoff biete. Das ist der Grund, warum du mich nicht zum Abendessen ausgeführt hast; du wolltest unser Verhältnis geheim halten, damit Dillie nichts davon erfährt -«
    »Ich habe unser Verhältnis nicht geheim gehalten«, sagte Phin. »Ich habe mich nur nicht auf die Hauptstraße gestellt und hinausposaunt, ›Ich schlafe mit Sophie Dempsey und es ist großartig.‹ Das erschien mir nicht gerade als Kavalierstat.«
    »Du hast Recht, du hast vollkommen Recht.« Sophie wandte sich erneut der Jukebox zu und blätterte zu einer neuen Karte.
    »Sophie, wenn ich Mist gebaut habe, werde ich es wieder gut machen, ich werde dich sogar zum Essen ausführen, aber ich will verdammt noch mal nicht für meine Mutter oder für Davy büßen müssen.«
    Zu ihrer Genugtuung klang er verärgert. Warum sollte sie die einzige Person in der Bar sein, die wütend war? Sie blätterte weiter durch die Jukebox.
    Er seufzte. »Wonach suchst du?«
    »Dusty«, erwiderte Sophie. »Ich kann einfach nicht glauben, dass es in dieser dämlichen Bar nichts von -«
    Phin förderte ein paar Münzen Kleingeld zu Tage und steckte fünfzig Cents in den Automaten. Er gab eine Zahlenkombination ein und meinte: »Können wir uns nun setzen?«
    Der erste Akkord von ›Some of Your Lovin‹ erklang, und Sophie erwiderte: »Oh, vielen Dank.«
    »Gern geschehen.« Phin steuerte sie von der Jukebox zu den Sitznischen, und sie bewegte sich im Takt der Musik, schwankend zwischen Trübsal und Hoffnung, aber vor allem froh, einfach wieder in seiner Nähe zu sein. Einer der Männer an der Theke hielt ihren Blick fest und lächelte ihr zu, sodass sie abrupt aufhörte, im Takt der Musik mitzugehen. Sie war ohnehin schon Außenseiterin genug, sie musste nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Phin legte ihr eine Hand auf die Schulter und meinte, »Hier entlang«. Sie erblickte Wes und Amy an ihrem üblichen Tisch weit hinten in der Ecke.
    Im Hintergrund sang Dusty leise und gedämpft, und sie dachte, Egal, was ich tue, Liz und die anderen werden mich hassen, und ich werde eine Außenseiterin bleiben, auf eine Bank im Hintergrund abgeschoben.
    »Sophie?«, fragte Phin, und sie antwortete: »Mir reicht‘s. Tu deiner Mutter einen Gefallen und vergiss mich.«
    Sie begab sich zur Mitte der Tanzfläche und begann zu tanzen, sie verlor sich in dem eingängigen Rhythmus der Musik, bis der Typ an der Theke aufstand. Nicht du , dachte sie und drehte ihm den Rücken zu, bis sie Phin erblickte, der ihr kopfschüttelnd zusah.
    »Wie wäre es mit einem Tanz?«, fragte er.
    »Das provoziert nur neues Gerede«, meinte sie und entfernte sich von ihm.
    »Blödsinn.« Phin legte den Arm um sie und zog sie zu sich heran. »Eigentlich solltest du mir jetzt willenlos in die Arme fallen.«
    Von oben herab lächelte er ihr zu, und Sophie entspannte sich in seiner Nähe, so froh, wieder seine Arme um sich zu spüren, dass ihr seine nächsten Worte egal waren. Sie bewegte sich im Takt der Musik, und er zog sie näher zu sich.
    »Es ist ohnehin zu spät, den Klatsch aufzuhalten.« Phin ließ seine Hand zu ihrer Taille gleiten und passte die Bewegung seiner Hüften ihrem Takt an. Sophie spürte das Begehren in sich aufsteigen und holte tief Luft. »Jeder, der uns sieht, weiß, was zwischen uns läuft«, flüsterte ihr Phin ins Ohr und ließ sie erschauern. »So werden Gerüchte in Gang gesetzt. Man muss uns nur zusehen, und jeder weiß Bescheid.«
    »Oh.« Sie bewegte sich in seinem Takt und ließ die Wange auf seine Schulter sinken. Er hielt sie noch fester, und ihr Atem ging schneller. »Das ist das heißeste Lied, das ich kenne«, meinte sie wenige Minuten später, vor Erregung vollkommen

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