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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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berichtigte Amy ihn sichtlich bemüht, forsch zu klingen - und hörte sich stattdessen besonders elend an. »Er hat mich nicht einmal mehr angerufen, nachdem er mich angebrüllt hat.« Sie schob ihren Stuhl zurück. »Spielt ja auch keine Rolle, ich habe andere Probleme. Ich muss eine Lösung dafür finden, wie sich eines dieser dämlichen Schlafzimmer da oben ausleuchten lässt, um die Szene mit der zerschmetterten Lampe in den Kasten zu kriegen. Da bleibt mir keine Zeit, mir über irgendeinen Kerl Gedanken zu machen.«
    Als sie den Raum verlassen hatte, seufzte Sophie. »Musst du denn wirklich gehen?«
    »Ich habe noch einige Sachen zu erledigen«, erwiderte Davy vage. »Aber ich komme ja zurück. Sorg lieber dafür, dass sie niemanden erschießt, bis ich wieder hier bin.«
    Sophie schluckte. »Du glaubst doch nicht etwa -«
    »Ich bin mir nicht sicher«, meinte Davy. »Ich wünschte nur, der Cop würde sich ihrer annehmen. Sie braucht eine starke Hand, und du hast lange genug ihren Babysitter gespielt.«
    »Okay, verschwinde«, sagte Sophie.
    Die folgenden beiden Tage waren überfrachtet an Problemen und Frustration. Der einzige Lichtblick war die Zeit, die Phin mit Sophie verbrachte. Er beobachtete besorgt, wie Wes‘ Zigarettenkonsum auf zwei Packungen pro Tag anstieg, und dachte, Wir müssen dieser Geschichte ein Ende bereiten, bevor er sich Lungenkrebs holt. Die Tatsache allerdings, dass die .22er seines Vaters aus dem verschlossenen Waffenschrank verschwunden war, trug nicht gerade zur Entspannung bei. »Jeder hätte sie mitnehmen können«, hatte Phin Wes erklärt. »Der Schlüssel liegt oben auf dem Schrank, damit Dillie ihn nicht in die Finger bekommt, aber sonst kann ihn jeder an sich nehmen. Ich habe den Schrank seit mehr als zehn Jahren nicht mehr geöffnet. Theoretisch könnte der Schlüssel seitdem verschwunden sein.«
    »Na großartig«, meinte Wes und verlor erneut eine Billardpartie, weil sich seine Gedanken um nichts anderes als die mangelnde Beweislage drehten.
    Die geplante Premiere des Videos wurde zum neuen Stadtgespräch, möglicherweise, weil Zane nur ein Fremder gewesen war, eher aber, weil der Film von der Stadt handelte. Stephen schlug vor, dass die Schulen darüber eine Hausaufgabe ausgeben sollten. »Ich soll einen Bericht schreiben«, verkündete Dillie am Freitag, »deshalb muss ich Fernsehen gucken. Jamie Barclay hat mir vorgeschlagen, ich könnte bei ihnen Zuhause fernsehen, damit wir unsere Berichte zusammen machen - ist das nicht eine tolle Idee?«
    »Oh ja, klar«, sagte Phin und dachte, Lieber Himmel, ich hoffe, dass sie eine jugendfreie Version des Videos parat haben.
    »Ich fahre zur Farm«, sagte er zu Liz, die ihn mit einem Blick eisiger Verachtung bedachte. Dankbar, dass es endlich zu regnen aufgehört hatte, ging Phin zu seinem Wagen. Dabei fiel sein Blick auf den Wasserturm, der hoch oben auf dem Hügel thronte.
    Die Farbe bröckelte ab.
    »Was, verdammt, ist da passiert?«, stellte er die Coreys zur Rede, nachdem er sie endlich ausfindig gemacht hatte.
    »Das liegt nur an dieser blöden billigen Farbe«, rechtfertigte sich der Ältere. »Beim ersten heftigen Regenguss ist sie einfach abgeblättert.«
    »Das ist doch echt cool«, meinte der Jüngere. »Sieht aus wie heruntertropfendes Blut. Die Zeitungsleute waren schon hier und haben Fotos gemacht.«
    Phin warf einen Blick zurück auf den Hügel und musste ihm zustimmen, dass der Turm in der Tat wie ein riesiges, blutendes Phallus-Symbol anmutete. »Könnt ihr die rote Farbe entfernen und ihn weiß streichen?«
    »Klar doch, als hätten wir nichts besseres zu tun, als den ganzen Wasserturm abzukratzen«, erwiderte der ältere Corey. »Noch ein paar Tage, und die Farbe ist eh abgewaschen. Allerdings wird er später immer noch eine merkwürdige Farbe haben. Das Rot hält zwar nicht, hinterlässt aber Spuren.«
    Das erklärte, warum der Wasserturm nun noch rosiger aussah, noch fleischfarbener als vorher. Wunderbar.
    Phin ließ die Coreys zurück und fuhr auf der Suche nach gesundem Menschenverstand und Trost zur Farm hinaus. Und just, als er die Autotür zuschlug, erschien Sophie auf der Veranda. Er ging auf sie zu und fühlte, wie bereits ihr Anblick seine Stimmung hob, doch sie schüttelte nur den Kopf und flüsterte: »Du kommst zu einem unpassenden Moment.«
    »Was soll das heißen?« Seine Verärgerung vermischte sich mit Frustration. Angesäuert brummte er: »Hat Amy gerade eine Bombe gebastelt? Hat Davy mal wieder

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