Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Wahrheit. Sie schlang ihre Arme um seine Hüfte und zog ihn zu sich, und sie vermittelte ihm ein wunderbares Gefühl, aber nicht wunderbar genug, um ihn abzulenken. »Was die Dusche betrifft -«
    »- das Geld«, beharrte er. »Wessen Geld, und wo ist es?«
    Sophie seufzte. »Es ist das deiner Mutter und liegt auf ihrem Bankkonto. An dem Tag, als sie zur Farm kam, versuchte sie, mich zu bestechen. Aber das liegt schon zwei Wochen zurück, deshalb -«
    »Sie wollte dich bestechen?« Ungläubig sah Phin sie an. »Für wen zum Teufel hält sie sich?«
    »Für Liz Tucker«, erwiderte Sophie. »Sie will dich doch nur beschützen. Können wir uns nun endlich duschen gehen?«
    Irgendetwas an ihrem Tonfall störte ihn; sie sprach zu hastig. »Nein.« Phin steuerte sie zur Fensterbank und zog sie auf seinen Schoß. »Du verheimlichst mir doch etwas. Es ist mir egal, was es ist, ich verzeihe dir alles, aber ich will es wissen.«
    Sophie löste sich von ihm. »Ich habe gar nichts angestellt, du Schwachkopf. Deinen Großmut kannst du dir für andere aufsparen.«
    Phin zuckte zusammen. »Tut mir Leid. Aber du verheimlichst mir doch etwas. Was hat meine Mutter sonst noch getan?«
    »Keine Ahnung«, sagte Sophie und erhob sich. »Seit diesem Tag habe ich nicht mehr mit ihr gesprochen, das schwöre ich. Und jetzt werde ich mich duschen. Wenn du mitkommen möchtest, schön, aber ich werde auch ohne dich nackt und nass sein.«
    Immer noch argwöhnisch folgte er ihr ins Badezimmer, doch als sie ihre Kleidung abstreifte, beschloss er, das Verhör erst fortzusetzen, wenn sie beide sauber und befriedigt wären.
    Eine Stunde später saß Phin aufrecht auf der Bettkante, knöpfte gerade sein Hemd zu und versuchte, sich in Gedanken auszumalen, was sie ihm augenscheinlich vorenthielt. Beim zweiten Knopf erstarrte er plötzlich, als es ihn wie ein Blitzschlag traf: Diane. »Sie hat auch Diane bestochen, stimmt‘s?«, fragte er Sophie unvermittelt, die gerade den Reißverschluss ihrer Shorts hochzog. »Woher soll ich das wissen?«
    »Aber du glaubst es.«
    »Ich täusche mich häufig«, erwiderte Sophie.
    Er dachte an Diane und Dillie und die ganze schlimme Geschichte. »Ach, du lieber Himmel.«
    »Es ist vorbei«, beschwichtigte ihn Sophie und trat zu ihm. »Was immer auch wirklich vorgefallen sein mag, es ist vorbei.«
    Er schlang seine Arme um sie und dachte: Nein, es ist nicht vorbei. Zwei Frauen hatten sich zwischen ihn und seine Familie gestellt, und die erste von ihnen war tot.
    Familienwerte waren nicht dazu bestimmt, tödliche Folgen zu haben.
    »Was ist los?«, fragte Sophie.
    »Ich muss dich jetzt nach Hause bringen«, sagte Phin und richtete sich auf. »Es ist Zeit für ein Tucker-internes Familiengespräch.«
    Phin fand seine Mutter an ihrem Schreibtisch in ihrem klimatisierten Arbeitszimmer mit Blick über den Hügel vor. Sie nickte, als er eintrat, bevor sie sich erneut ihrem Schreibtisch zuwandte und ihn mit Missachtung strafte.
    »Du hast Diane bestochen«, sagte er. Sie versteifte sich merklich, drehte sich jedoch nicht zu ihm um. Er ging zu ihr, ergriff die Lehne ihres Stuhls und wirbelte ihn so heftig auf den Rollen herum, dass sie haltsuchend seine Armlehnen umklammerte.
    »Phin!«
    »Wie viel?«, fragte er und beugte sich drohend über sie.
    Mit versteinerter Miene presste sie die Lippen zusammen, und er wartete einen kurzen Moment, der ihm endlos erschien. »Fünfzigtausend«, sagte sie schließlich.
    Phin richtete sich auf. »Nicht übel. Wofür war das, für das erste Jahr?«
    Seine Mutter nickte.
    »Damit sie sich von mir und Dillie fern hielt?«
    Wieder antwortete seine Mutter mit einem Nicken.
    »Aber sie hat sich ein Auto gekauft«, fuhr Phin fort, »und neue Kleider und Möbel für das Haus am Ufer. Wie lange hat sie gebraucht, um das Geld durchzubringen?«
    »Sie war eine dumme Person«, erwiderte seine Mutter verbittert. »Gott sei Dank hat Dillie unseren Verstand geerbt.«
    »Im Moment hege ich, was deinen Verstand betrifft, einige Zweifel«, meinte Phin erbost. »Hast du wirklich geglaubt, sie würde uns für fünfzig Riesen im Jahr in Ruhe lassen? Während sie weiterhin hier in Temptation lebte? Offenbar war sie nicht die einzige Dumme in dieser Geschichte.«
    Liz wich zurück. »Sie sollte von hier fortziehen, sobald sie sich von Dillies Geburt erholt hätte.«
    »Und wie wolltest du sie dazu bringen?«, hakte Phin nach. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    »Ich bin deine Mutter«, antwortete Liz

Weitere Kostenlose Bücher