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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnippisch. »Ich mache mir Sorgen um dich. Dieses gierige Weib hätte dich ruiniert. Während der ganzen Zeit, als du mit ihr zusammen warst, hat sie dir nur Probleme bereitet.« Verbittert sah sie ihn an. »Was Frauen anbelangt, bist du ein hoffnungsloser Fall. Diane war eine habsüchtige kleine Schlampe, und nun kommt diese -«
    »Vorsicht.« Phins Stimme schnitt durch die Kluft zwischen ihnen. »Du willst doch nicht wirklich, dass ich weitere Entscheidungen treffe.«
    »Die ganze Stadt zerreißt sich das Maul über dich«, sagte Liz mit zitternder Stimme. »Diese Frau hat Zane umgebracht. Sie haben die Waffe in ihrem Bett gefunden -«
    »Was?«, fragte Phin überrascht. Woher hatten die Klatschmäuler davon erfahren?
    Liz nickte bestätigend. »Du kennst sie nicht. Sie hat ihn umgebracht -«
    »Zur fraglichen Zeit lag sie mit mir im Bett«, schnitt Phin ihr das Wort ab. »Wes hat den Todeszeitpunkt auf fünfundvierzig Minuten eingegrenzt, und während dieser gesamten Zeit lag sie nackt mit mir im Bett. Wer erzählt dir einen solchen Mist?«
    »Jeder -«, antwortete Liz, »jeder weiß davon. Und jetzt nimmst du sie auch noch in Schutz -«
    »Würdest du mir bitte mal zuhören, anstatt mich mit deinen paranoiden Visionen vollzumüllen?«, unterbrach Phin sie.
    Liz knirschte mit den Zähnen. »Ich bin nicht paranoid. Du brauchst mich. Ich habe dich von Diane befreit. Ich habe dich gerettet.«
    »Ich frage mich nur, auf welche Weise befreit«, sagte Phin und hielt dem stählernen Blick in den Augen seiner Mutter stand. »Sie starb, als Dillie drei Monate alt war. Das muss so ungefähr der Zeitpunkt gewesen sein, als ihr das Geld ausgegangen war. Hat sie dich um einen Nachschlag gebeten?«
    »Ja«, erwiderte Liz mit merklicher Verachtung, bevor die hintergründige Bedeutung seiner Worte zu ihr vordrang und sie sich hastig korrigierte: »Nein.«
    »Hast du sie die Treppe hinuntergestoßen?«, Phin wurde übel bei dem Gedanken. »Hast du dabei zugesehen, wie sie verblutete? Hat Zane das herausgefunden? Hast du ihn erschossen? Vaters Waffe ist verschwunden.«
    Liz stand auf. »Ich habe mich mein Leben lang für dich aufgeopfert, um mir nun von dir so etwas anhören zu müssen.«
    »Es lag nicht in meiner Absicht, dein Leben zu zerstören«, erwiderte Phin verbittert. »Ich wollte mein eigenes leben. Und genau das wollten Diane und Zane vermutlich auch.«
    »Ich habe sie nicht umgebracht«, sagte Liz.
    »Zwischen den beiden Ereignissen gibt es einen auffälligen Zusammenhang, Mom.« Er wandte sich ab. »Und ich würde das nicht gerne erklären wollen.«
    »Willst du zu Wes gehen?«, fragte Liz hinter ihm mit ausdrucksloser Stimme.
    »Nein«, erwiderte Phin und vermied es bewusst, sich zu ihr umzudrehen. »Du bist und bleibst meine Mutter. Aber halte dich bitte von Sophie fern.«
    »Phin, ich habe Diane nicht getötet«, sagte Liz. »Es war wirklich ein dummer Zufall.«
    Da ihre Stimme nun endlich ein wenig zitterte, wandte Phin sich um. »Erinnerst du dich noch an den Tag im Rathaus, als du meintest, du würdest alles für mich tun?« Sie nickte. »Tu es bitte nicht.«
    Er drehte ihr den Rücken zu, verließ das Haus seiner Mutter und ging zielstrebig den Hügel hinunter zum Buchladen, bis er vor dem Pooltisch stand.
    Was für ein schöner Anblick, von massiver Eleganz und beeindruckend in seiner langen Tradition. Genau wie seine Familie.
    Er glaubte nicht wirklich, dass seine Mutter eine Mörderin war. Sie mochte durch den Tod seines Vaters aus der Bahn geworfen worden sein, aber sie war keine Mörderin. Tief in ihr schlummerte immer noch eine menschliche Seele, eine kalte und verbitterte Seele, aber immer noch etwas Menschliches. Schließlich war sie nicht plötzlich zu einem Monster mutiert.
    »O mein Gott«, stieß er hervor und ließ sich auf die Kante des Billardtisches fallen. Das war ausgeschlossen. Schließlich ging es hier um seine Mutter.
    Und nun versuchte sie, Sophie Zanes Tod in die Schuhe zu schieben.
    Er erhob sich, ging zum Telefon und wählte Hildy Mallows Nummer. »Hildy?«, fragte er, als sie abhob. »Ich habe eine Klatschgeschichte für dich, die du unter die Leute bringen kannst.«
    »Ich klatsche nicht«, widersprach Hildy sofort.
    »In diesem Fall bestimmt«, meinte Phin. »Irgendjemand verbreitet das Gerücht, Sophie habe Zane umgebracht.«
    »Davon habe ich auch schon gehört«, bestätigte Hildy. »Klingt zwar unwahrscheinlich, aber schließlich muss man jedem Menschen alles zutrauen.«
    »Sie

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