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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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per Handy an und bat sie, ihn dort zu treffen.«
    Ungläubig runzelte Phin die Stirn. »Warum -«
    »Er dachte, Zane werde Rachel belästigen, sodass sie schreien und Stephen aus dem Haus kommen würde, um dem Ganzen ein Ende zu bereiten. So ist Rob halt, du kennst ihn doch. Er denkt immer um drei Ecken. Und dafür sollten wir ausnahmsweise dankbar sein. Rachel hat Zane jedoch unvorhergesehenerweise eine Ladung Tränengas verpasst und ihn in den Fluss geschubst. Daraufhin hat Rob sie zurück zur Taverne mitgenommen, während Zane, nachdem er auf den Uferweg zurückgeklettert war, jemandem mit einer Waffe in die Arme gelaufen sein muss.« Wes stieß einen Seufzer aus. »Ich musste sie ihr förmlich aus der Nase ziehen, aber dank der Leiche kann ich den Zeitpunkt des Todes besser eingrenzen. Gegen viertel vor Zehn fiel Zane lebendig und nicht angeschossen ins Wasser. Amy kam kurz nach zehn aus der Taverne zurück und ging nach oben, aber weil Sophie und du... so laut wart, ging sie zum Steg hinaus, um frische Luft zu schnappen, wo sie dann - laut ihrer Schätzung - um halb elf Zanes Leiche fand.«
    »Es bleiben fünfundvierzig Minuten«, meinte Phin. »Hat irgendjemand ein Alibi?«
    »Du und Sophie«, erwiderte Wes. »Rob und Rachel in der Taverne. Leo in L. A. Hildy und Ed.«
    Phin hob erstaunt eine Augenbraue. »Hildy und Ed?«
    »Sie haben sich gemeinsam bei ihm zuhause einen Porno angesehen«, erklärte Wes. »Die Ermittlungen bringen einen Haufen Zeug zu Tage, das man lieber gar nicht wissen will.«
    »Und das alles führt also zu...?«
    »Zu Frank, der nicht nach Hause gekommen ist. Zu Georgia, die, nachdem du sie abgesetzt hast, alleine zu Hause war. Zu deiner Mutter, die daheim auf die schlafende Dillie aufpasste. Zu Stephen, der zwar angeblich zuhause war, aber in einem anderen Zimmer als Virginia schläft.«
    »Meine Güte, dieser Kerl muss wirklich mit Dummheit geschlagen sein«, meinte Phin, bevor er an Virginia dachte.
    »Oder auch nicht.«
    »Und zu Clea, Amy und Davy«, fuhr Wes fort. »Keiner von ihnen kann die Waffe vorzeigen, die sich bei ihnen im Haus befinden müsste. Und jeder von ihnen hatte Zugang zu Sophies Schlafzimmer, um die Waffe dort zu platzieren, wo wir sie gefunden haben. Die ist übrigens mittlerweile nach Cincinnati geschickt worden.«
    »Davy und Amy würden niemals eine Waffe in Sophies Matratze schieben«, meinte Phin im Brustton der Überzeugung.
    »Amy vielleicht doch«, gab Wes zurück. »Sie ist daran gewöhnt, dass Sophie stets die Kastanien für sie aus dem Feuer holt. Und außerdem bestand die Wahrscheinlichkeit, dass die Waffe niemals gefunden werden würde. Aber trotzdem, mein Augenmerk gilt Davy.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Davy Dempsey ein Mörder ist.«
    »Du vergisst Clea. Bis vor fünf Jahren waren die beiden ein Liebespaar, bis sie ihm wegen Zane den Laufpass gab. Heute noch besteht zwischen den beiden eine gewisse Spannung, das spüre ich doch. Es sähe Clea durchaus ähnlich, auf Nummer sicher zu gehen und zwei Kerle gleichzeitig auf Zane anzusetzen. Was wäre denn, wenn sie Davy erzählt hätte, sie habe einen Fehler gemacht, und dass sie, wenn Zane nicht mehr wäre, zu ihm zurückkäme?«
    »Davy Dempsey ist kein Mörder«, beharrte Phin. »Und selbst wenn er sich zu einem Mord entschließen sollte, würde er bestimmt nicht versuchen, sein Opfer durch einen Schuss aus einem Kindergewehr in die Schulter zu erledigen.«
    »Es sei denn, er wusste, dass sein Opfer Herzprobleme hatte«, gab Wes zu bedenken. »In diesem Falle wäre das wirklich clever. So könnte er nicht wegen Mordes belangt werden, hätte ihn aber trotzdem um die Ecke gebracht. Das mag zwar abwegig klingen, aber für mich bleibt Davy ein Verdächtiger. Wenn ich es recht bedenke, ist das so abwegig, dass es Davy durchaus zuzutrauen wäre.«
    »Und, was willst du nun unternehmen?«, fragte Phin.
    »Weitere Nachforschungen anstellen«, erwiderte Wes. »Auf den Ballistikbericht zu der Waffe in Sophies Bett warten. Davy Dempsey im Auge behalten. Auf ein Wunder hoffen.«
    »Ich beneide dich nicht um deinen Job«, sagte Phin.
    »Noch etwas«, meinte Wes, und sein ernster Tonfall ließ Phin aufhorchen. »Die Waffe in Sophies Bett gehörte deinem Vater. Ich habe sie nach Cincinnati geschickt.«
    Das Schlimmste war, dachte Phin, dass keiner von ihnen wirklich überrascht war. »Ich will davon nichts wissen.«
    »Das bedeutet schließlich noch nicht, dass Zane mit dieser Waffe erschossen wurde«,

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