Die Naschkatzen
kann.«
»Ich habe dir ein Geschäft anzubieten«, meinte Davy, und Sophie erwiderte: »Das ist ja ganz was Neues, dass du nun auch noch deine eigene Schwester über den Tisch ziehen willst.«
»Keineswegs«, sagte Davy. »Dies ist ein Versprechen. Wenn du hier bleibst und den Bürgermeister heiratest, werde ich dir dieses Haus kaufen.«
Sophie betrachtete ihn misstrauisch. »Wo hast du denn eine dreiviertel Million Dollar her?«
»Frag die Leute nie nach ihrem Geld«, meinte Davy. »Das ist unhöflich.«
Tranes Sparbuch. Sophie lief es eiskalt über den Rücken. »Woher hast du eine dreiviertel Million Dollar?«
»Sophie -«, ermahnte Davy sie und schenkte ihr ein Dempsey-Lächeln.
Sophie seufzte. »Ruf mich wegen der Kaution an, wenn sie dich erwischen.«
»Du hast die falsche Einstellung«, meinte Davy und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Geh nicht nach Cincy zurück, bleib hier. Bis Montag habe ich den Vertrag für dich unter Dach und Fach gebracht.«
Er griff nach seinem Koffer, doch sie hielt ihn zurück. »Warte.« Er fing sie auf, als sie sich ihm in die Arme warf. »Sei sehr, sehr vorsichtig«, flüsterte sie ihm ins Ohr, ohne »vor allem mit Clea« hinzuzufügen, und er hielt sie fest und sagte: »Das bin ich immer, allein dir zuliebe.« Dann küsste er sie noch einmal auf die Wange und verschwand durch die Tür.
Phin wollte gerade seine Autoschlüssel nehmen, als Sophie an diesem Abend an die Hintertür des Buchladens klopfte.
»Wir hatten doch ausgemacht, dass ich zu dir komme«, sagte Phin, als er sie hereinließ.
»Amy macht mich wahnsinnig«, sagte Sophie. »Ich habe Wes bei ihr gelassen, um sich um sie zu kümmern. Sie hat ihn ohnehin lieber als mich.« Sie schlang ihre Arme um seine Hüfte, und er zog sie zu sich und küsste sie auf die Stirn. »Und im Gegensatz zu Amy bist du die Ruhe in Person«, murmelte Sophie in sein Hemd. »Das mag ich an einem Mann.«
»In letzter Zeit ist mir das zunehmend schwerer gefallen«, meinte er. »Dillie ist bei Jamie Barclay. Möchtest du nach oben gehen und in meinem Bett fernsehen?«
»Ich wusste nicht einmal, dass du einen Fernseher hast«, sagte Sophie.
»Auf ESPN2 zeigen sie jeden Mittwoch Abend Billard«, erklärte Phin.
»Dann brauchst du natürlich einen Fernseher.«
Sophie richtete die Kissen am Kopfende des Bettes zurecht, während er den Schrank öffnete, in dem sein Fernsehgerät stand, und durch die Kanäle zappte, bis er das Kabelprogramm von Temptation gefunden hatte. Als er sich umdrehte, hatte sie es sich bereits auf dem Bett bequem gemacht und wartete auf ihn. Sie schien sich recht behaglich zu fühlen, und zweifellos sah sie äußerst attraktiv aus, auch wenn sie wieder ihre Khaki-Shorts trug.
»Kriege ich Popcorn?«, fragte sie. Phin sah auf die Küchenuhr und meinte: »Der Film beginnt in fünf Minuten. Gibst du dich auch mit etwas anderem zufrieden?«
»Meine Güte, ganze fünf Minuten.« Sophie verdrehte die Augen. »Genau das, was ich brauche - einen Mann mit Durchhaltevermögen.«
Er streckte sich neben ihr auf dem Bett aus. »Bevor ich es vergesse, Die Ehre der Prizzis.« Er klopfte auf das Bett. »Genau hier auf dem Oriental.«
»Wie hast du das herausgefunden?«
»Amy hat es mir verraten«, erklärte er. »Ich habe sie im Krankenhaus danach gefragt. Sie wusste natürlich nicht, was ich mit der Frage bezweckte.«
Sophie musste lachen und küsste ihn, und er gab sich widerstandslos ihren weichen Lippen und der Wärme ihres Mundes hin.
»Witzig, dass du das sagst«, meinte Sophie und kuschelte sich an ihn. »Ich war heute bei Hildy, um ihr eine Packung Eiscreme zu bringen, als Dankeschön dafür, dass sie mir auf ihrem Steg zu Hilfe kam, und da habe ich dieses Buch mit Balladen in ihrem Regal gesehen.«
»Und?«, fragte Phin und beugte sich vor, um sie erneut zu küssen, während er seinen Arm unter ihren Kopf schob.
»Julie Ann‹ stand auch darin«, sagte Sophie und rückte ein wenig von ihm ab. »Ich glaube, du hast es falsch im Gedächtnis.«
Er hob den Kopf. »Falsch? Meine Großmutter hat mir dieses Lied jahrelang vorgesungen, und nun willst du behaupten, dass sie den falschen Text hatte?«
»Die letzte Zeile«, erklärte Sophie unbeirrt, »lautet: ›And they never foundpoor Julie, and they never found that hungry bear‹.«
»Stimmt«, sagte Phin.
»Also sind sie beide verschwunden«, meinte Sophie.
»Stimmt«, wiederholte Phin.
»Also ist es eine ziemlich patriarchalische Vermutung, dass der
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