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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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besser als jeglicher Sex, den ich bisher mit anderen Kerlen hatte, und jetzt will ich auch den Rest kennen lernen. Und danach fahren wir gemeinsam nach L. A. und leben glücklich bis an unser Lebensende.« Sie fixierte ihn mit ihrem Blick. »Wenn du glaubst, ich gebe mich mit weniger zufrieden, hast du dich in mir getäuscht.«
    Leo schloss die Augen. »Na, wunderbar.«
    »Und du kennst mich, Leo.« Langsam ging sie auf ihn zu, während er immer noch die Augen zusammenkniff. »Obwohl nicht im Entferntesten so gut, wie du könntest.«
    Sophie saß wartend auf der Verandaschaukel, als Phin vor der Farm vorfuhr. Wie auch immer er sich ihr gegenüber verhalten würde, wie sehr er sie auch anschreien mochte, sie würde es hinnehmen. Schließlich hatte sie es verdient.
    Nachdem er auf die Veranda heraufgekommen und sich wortlos neben sie gesetzt hatte, hielt sie die Schaukel an, zog die Füße unter ihren Po und verharrte regungslos in dieser Stellung, in der Schwebe und unsicher, wie das Verhältnis zwischen ihnen zu definieren war und was sie überhaupt für ein Verhältnis mit ihm anstrebte.
    »Hat Dillie es gesehen?«, fragte sie ihn, und er antwortete: »Nein. Jamie Barclays Mutter ist sehr schnell im Umgang mit der Fernbedienung.«
    »Das war nicht unser Film, sondern Leos Version. Er hat unser Video benutzt, um einen Pornofilm daraus zu machen.«
    »Aber ihr habt doch die entsprechenden Nacktszenen gedreht, oder?«, wollte Phin wissen und starrte in den Vorgarten hinaus.
    In Gedanken erwog Sophie kurz, ihm den Charakter eines Softpornos zu erklären, bevor sie entschied, dass es hoffnungslos war. »Ja. Aber nicht so etwas. Unser Film war kein Hardcore, er war gut, aber trotzdem.«
    »Und du hast meine Worte benutzt, die ich zu dir im Bett gesagt habe«, meinte Phin.
    »Das stimmt«, gab Sophie kleinlaut zu.
    »Ich hatte mich schon gewundert, weshalb du so willig warst«, fuhr er fort. »Aus Forschungszwecken, ich verstehe.«
    »Nein«, widersprach sie. »Ich war so willig, weil du so gut warst.«
    »Hör auf mit den Schmeicheleien«, erwiderte er unbeeindruckt.
    »Du hast etwas Entscheidendes vergessen«, entgegnete sie. »Alles hat ganz anders begonnen. Es war ein Spiel, erinnerst du dich? Julie Ann und der Bär auf dem Steg? Du dachtest, ich wäre ein One-Night-Stand.« Sie schluckte. »Und ich dachte, du wärst ein geeigneter Kerl, um gewisse Grenzen zu überschreiten. Erst nachdem du in jener Nacht gegangen warst, habe ich daran gedacht, diese erste Szene zu schreiben. Außerdem glaubte ich nicht, dass du je davon erfahren würdest. Ich dachte nicht, dass du mir derart wichtig werden würdest.«
    Er schloss die Augen. »Trotzdem hast du damit weitergemacht. Auch als du wusstest, dass es mehr als ein One-Night-Stand war.«
    »Ich habe sehr bald damit aufgehört«, entgegnete Sophie. »Sogar noch bevor uns Stephen in der Küche überraschte. Bevor es für dich mehr als nur ein Spiel war.«
    »Sophie, es war nie nur ein Spiel -«
    »Nun, du hast mir nie das Gegenteil gesagt.« In dem Moment, in dem sie die Worte aussprach, spürte Sophie den aufgestauten Zorn in sich losbrechen. »Du machst ständig Witze, bleibst völlig cool und willst dich auf nichts einlassen, und jetzt soll ich mich schuldig fühlen, weil ich deine tief gehenden Empfindungen nicht erkannt habe?«
    »Man sollte die Menschen, mit denen man schläft, nicht hintergehen«, meinte Phin.
    »Als mir endlich klar wurde, dass ich dich vielleicht hinterginge, war es schon zu spät«, erklärte Sophie. »Ich fühlte mich auch Amy gegenüber verpflichtet. Und wir waren überzeugt, dass es niemals jemand erfahren würde. Und in der Tat, außer dir und Amy weiß niemand davon. Und nun sind all die Videobänder verschwunden. Die ganze Arbeit war umsonst.« Trotzig reckte sie ihr Kinn in die Luft. »Du bist also aus dem Schneider.«
    »Warum macht es mir dann immer noch so zu schaffen?«
    Er hatte sie bislang nicht einmal angeschaut, sodass sie die Geduld verlor, ihm einen harten Schlag gegen die Schulter versetzte, und er unwillkürlich herumfuhr. »Was verlangst du eigentlich von mir?«, wollte sie wissen. »Eine Entschuldigung? Nun gut, es tut mir Leid, wirklich. Willst du, dass ich die Videobänder vernichte? Sie sind bereits verschwunden. Willst du mir ein schlechtes Gewissen einreden, unter dem ich zu leiden habe? Das habe ich schon, mach dir keine Sorgen. Aber dir ist ganz genau bewusst, dass auch du deinen Teil dazu beigetragen hast. Du hast nie

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