Die Naschkatzen
von jemandem erwartet habe, der mit den Flittchen unter einer Decke steckt, die diesen Schmutz -« Noch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, war Phin Stephen an die Kehle gegangen und drückte ihn gegen die Wand.
»Was Sophie betrifft«, presste Phin mit vor Wut zitternder Stimme hervor, »so hast du sie beinahe umgebracht, du Schwein, und ich wäre dir nicht auf die Schliche gekommen, wenn -«
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, keuchte Stephen, die Augen weit aufgerissen.
»Du hast sie in den Fluss geschubst und beinahe ertrinken lassen«, schrie Phin und verstärkte seinen Griff. »Daddy!«, rief Rachel verzweifelt, während Wes gleichzeitig sagte:
»Lass ihn los, Phin.«
»Du hast ihr wehgetan.« Phin packte noch fester zu. »Von jetzt an solltest du deine Bosheiten auf mich konzentrieren, du Hurensohn, nicht auf Sophie und nicht auf die Menschen in dieser Stadt - du wirst den Kindern hier keinen Pornofilm mehr zeigen, um mich fertig zu machen, ist das klar? Das ist eine Sache zwischen uns.«
Stephen sagte nichts mehr, sondern lief blau an. Hinter sich hörte Phin Wes mit ruhiger Stimme sagen: »Er ist krank, kleiner und älter als du, und außerdem ist er es nicht wert. Lass ihn los, oder ich muss dir den Arm brechen.«
Phin sah in Stephens hinterhältiges, dämliches und blaues Gesicht und dachte an all die Widerwärtigkeiten, mit denen Stephen davongekommen war, weil sich niemand gegen ihn gewehrt hatte - weil ich mich nicht gegen ihn gewehrt habe, weil ich mich auf der sicheren Seite wähnte, weil ich verdammt noch mal zu faul war -
Wes riss Phins Arm so heftig nach hinten, dass der Schmerz ihm wie ein Messer durch die Schulter fuhr. Er ließ Stephen los und stieß gleichzeitig seinen angehaltenen Atem aus.
»Danke«, sagte Wes und ließ seinen Arm los, während Stephen, der eine interessante Violettfärbung zeigte, an der Wand hinunterrutschte.
»Autsch«, Phin ließ seine schmerzende Schulter kreisen.
»Es wäre schlecht gewesen, wenn du ihn erwürgt hättest«, sagte Wes. »Verständlich, aber schlecht.« Er sah auf Stephen am Boden, der versuchte, Luft in seine Lungen zu pumpen. »Diese Bemerkung über die ›Flittchen‹ war ziemlich unklug, Stephen. Sag so etwas nie wieder.«
Phin rieb sich den Arm und beobachtete, wie Stephen langsam wieder zu Atem kam. »Zumindest hatte ich kurzzeitig Riesenspaß.« Er beugte sich vor und sagte leise zu Stephen: »Wenn du noch einmal versuchst, Sophie wehzutun, wird Wes mir sämtliche Knochen brechen müssen, bevor ich dich loslasse.«
»Ich habe dieser Frau überhaupt nichts getan«, keuchte Stephen. »Ich greife keine Frauen an. Hast du den Verstand verloren? Verhafte ihn wegen tätlichen Angriffs, Wes! Er ist verrückt. Er hätte mich beinahe umgebracht.«
»Ich habe nichts mitbekommen«, meinte Wes. »Ich habe zwei Männer in einem hitzigen Streitgespräch gesehen, aber -«
»Aber meine Familie ist Zeuge.« Stephen rappelte sich auf. »Rachel -« Er hielt inne, als er bemerkte, dass Rachel nicht mehr da war. »Du solltest dir besser einen Anwalt nehmen«, empfahl er Phin. »Du steckst in großen Schwierigkeiten.«
Voller Entsetzen starrte Virginia sie vom anderen Ende des Zimmers an. »Du bist ein schrecklicher Mensch«, sagte sie zu Phin. »Du wirst meine Tochter bestimmt nicht mehr heiraten.«
»Nun, dann sind wir uns ja zumindest in einem Punkt einig.« Phin wandte sich wieder Stephen zu. »Du hast Sophie in den Fluss gestoßen, du hast das Videoband gestohlen, und du hast auf einem öffentlichen Fernsehkanal Pornografie ausgestrahlt. Nimm dir besser selbst einen Anwalt, du Mistkerl.«
»Du kannst nichts davon beweisen«, gab Stephen zu bedenken. »Und ich würde eine Frau nirgendwohin stoßen.« Er schien angesichts dieser Anschuldigung so aufrichtig beleidigt, dass Phin ihn mit gerunzelter Stirn musterte. Doch dann trug Stephen wieder seine gewohnte Blasiertheit zur Schau. »Und ich würde mit Sicherheit nicht Pornografie vor den anständigen Bürgern von -«
»Jetzt fängt das schon wieder an«, unterbrach Wes ihn. »Stephen, wir brauchen die anderen Bänder. Ich denke nicht, dass die Frauen dich anzeigen werden, wenn du die Videos wieder herausrückst, aber -«
»Mich wird niemand für irgendetwas anzeigen«, sagte Stephen »Ihr habt keinerlei Beweise. Und so weit ich informiert bin, braucht man Beweise, um jemanden zu verhaften, also -«
»Stephen«, sagte Phin ruhig. »Sophie ist eines Abends auf die andere Uferseite
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