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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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kennen, mögen dich. Niemand hier würde dich umbringen wollen.«
    »Nach dem heutigen Abend schon«, gab Sophie zurück.
    »Oh, ich glaube, sie haben dank Stephen mich ins Visier genommen.« Phin machte im Mondlicht eine grimmige Miene. »Und außerdem reist du sowieso ab. Ich bin derjenige, dem sie den Marsch blasen werden. Und, mein Schatz, die Melodie wird nicht von Dusty Springfield sein. Ich wünsche dir alles Gute.« Er stieg ins Auto, schlug die Tür zu und startete den Motor, um sich ihren weiteren Worten zu verschließen, die vielleicht gelautet hätten: ›Komm zurück und lass uns das ausdiskutieren, du Idiot.‹
    Nachdem er abgefahren war, kam Amy auf die Veranda und reichte ihr einen Eisriegel. Sophie nahm ihn und folgte Amy zu der Schaukel, unter der Lassie mittlerweile, da das Geschrei aufgehört hatte, hervorgekrochen war.
    »Du weißt, dass das nicht das Ende war«, sagte Amy.
    »Vielleicht schon«, antwortete Sophie mit tränenerstickter Stimme. »Er ist so ein sturer Hund, es ist durchaus möglich.«
    »Quatsch«, sagte Amy. »Er versucht nur zu verstehen, was ihm widerfahren ist. Und was er mit dem Scherbenhaufen tun soll. Der kommt schon zurück, keine Sorge. In dieser Beziehung ist er wie wir: Er kriegt immer, was er will.«
    Ein paar Minuten lang schaukelten sie schweigend, bevor Sophie die Stille unterbrach: »Meinst du das wirklich? Ich meine, das mit uns? Vorausgesetzt, es gibt noch ein ›uns‹.«
    »Klar.« Amy nickte. »Davy hatte Recht. Und Wes mag ihn, also muss er okay sein.«
    »Was hat Wes zu dem Video gesagt?«
    »Nicht viel.« Amy biss in ihren Eisriegel. »Diese Verordnungsgeschichte interessiert ihn absolut nicht. Er will wissen, wer die Bänder ausgetauscht und ganz Temptation einen Pornofilm vorgeführt hat, und er will jemanden wegen Zane festnageln, vorzugsweise Clea oder Davy. Ich habe keine Ahnung, warum er so auf die beiden fixiert ist, aber er scheint sich sicher zu sein, dass sie etwas wissen.«
    »Dir ist klar, dass sie beide verschwunden sind«, meinte Sophie. »Sie ist kurz vor ihm abgefahren. Ich glaube, sie hat sich nicht einmal von Rob verabschiedet. Also sind nur noch wir beide hier.«
    Amy nickte. »Bis nach der Ratssitzung morgen bleibe ich noch hier, und dann fahre ich nach L. A. Es sei denn, wir werden wegen Verstoßes gegen die Pornoverordnung verhaftet.«
    Sophie hielt die Schaukel an. »Was?«
    »Wes meinte, das Ganze wäre nicht so schlimm, und wir könnten zur Farm zurückkehren. Er versprach, er und Phin würden sich darum kümmern, weil die ganze Verordnung wahrscheinlich verfassungswidrig sei. Aber er hat auch gesagt, dass wir dann so lange hier bleiben müssen, bis sie das geklärt haben. Bis Donnerstag, schätzte er.«
    »Phin braucht sich für mich um gar nichts zu kümmern«, erwiderte Sophie trotzig. »Und ich bin die Einzige der lebenden Dempseys, die noch nie im Gefängnis war.«
    »Dad wäre so stolz auf dich«, meinte Amy.
    »Das ist sehr tröstlich«, antwortete Sophie und begann wieder zu schaukeln. »Phin hat noch etwas gesagt. Er meinte, Stephen hätte mich nicht gestoßen.«
    »Und wie hat er das in Erfahrung gebracht?«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, aber er war sich sicher. Und er hasst Stephen, hätte er es ihm in die Schuhe schieben können, er hätte es sofort getan. Wer also war es dann?«
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, meinte Amy. »Ich würde ein Vermögen darauf wetten, dass Stephen die Bänder vertauscht hat. Wenn er es auf dich abgesehen hatte -«
    »Warum sollte er es auf mich abgesehen haben?«, fragte Sophie. »Phin ist derjenige, der ihm im Wege steht.«
    Amy stoppte die Schaukel. »Also war es tatsächlich jemand anders?«
    »Wer auch immer, er hat mir einen wirklich harten Stoß versetzt«, sagte Sophie nachdenklich. »Und dann zugesehen, wie ich in den Fluss fiel und die Strömung mich fortriss. Um so etwas zu tun, muss mich jemand wirklich hassen. Wer also bleibt da noch?«
    »›Wir drehen alle schon mal durch‹«, meinte Amy.
    Sophie dachte an Liz und Phin und Dillie, wie sie einander verbunden waren und sich dennoch aneinander aufrieben. »Das muss ein Ende finden«, sagte sie. »Zumindest das muss ich klären, bevor ich hier fortgehe.«
    »Du willst ihr doch nicht etwa einen Besuch abstatten, oder?«, fragte Amy.
    »Doch, das muss ich«, sagte Sophie. »Sie versucht, mich umzubringen.«

15
    Am Mittag des folgenden Tages sah Phin Wes die Stufen zu seinem Buchladen heraufsteigen. »Gut, dass du

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