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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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davonfahren ließ.
    Nun gut, wie auch immer. Er blies keine Trübsal, ihm war lediglich der Boden für seine gesamte Zukunft unter den Füßen weggezogen worden, und es war niemand greifbar, an dem er seine Wut hätte auslassen können. Wes war fort, seine Mutter war irgendwo und übte sich in Harakiri, die Garveys feierten zweifellos ihren bevorstehenden Sieg bei der Bürgermeisterwahl, und Ed versuchte wahrscheinlich gerade, eine Kopie von Heißes Fleisch und lange Schenkel für seine Pornosammlung zu ziehen, während Phin dort verloren auf der Straße stand.
    Aber da war ja noch Sophie.
    »Scheißegal«, sagte er laut und ging zu seinem Wagen auf der Rückseite des Buchladens. Wes hatte Recht. Auch er hatte etwas zu erledigen, und das betraf Sophie. Zum Beispiel, eine Erklärung von ihr zu fordern. Zum Beispiel zu fragen, was sie sich bei dem Ganzen verdammt noch mal gedacht hatte. Zum Beispiel ihr ein schlechtes Gewissen für all das Chaos einzureden, das sie zurückließ.
    Wenn sie glaubte, sie könne die Stadt ohne Abrechnung verlassen, war sie schief gewickelt.
    Rachel traf Leo in seinem Motelzimmer, als er gerade packte.
    »Dich schickt der liebe Gott«, sagte er erleichtert. »Fahr mich zum Flughafen und bring mich hier raus. Dieser Typ im Restaurant war nur der Anfang. Hast du die Leute in der Lobby gehört? Ich glaube, ich habe niemals zuvor so viele Leute wegen eines Softpornos in Aufruhr gesehen. Stell dir bloß mal vor, sie hätten einen meiner Filme gesehen.«
    »Das haben sie«, erwiderte Rachel. »Du hast einen wichtigen Teil verpasst. Mein Dad hat die Videos vertauscht, und der gesamten Stadt wurde Heißes Fleisch und lange Schenkel vorgeführt.«
    »Oh«, meinte Leo. »Nun ja, aber es ist doch nur ein Film. Sie haben überreagiert.«
    »Vergiss sie«, erwiderte Rachel. »Das ist Geschichte. Denk lieber an die Zukunft.«
    Leo beäugte sie aufmerksam. »Dich scheint diese ganze Angelegenheit ziemlich unbeeindruckt zu lassen.«
    Rachel lehnte sich gegen die Wand und zuckte mit den Schultern. »Wird schon alles gut gehen. Im Moment ist jeder hier vollkommen außer sich, und das ist auch gut so, weil in Temptation ohnehin nichts passiert, was der Rede wert wäre, also haben sie endlich Gesprächsstoff. Schließlich leben hier keine schlechten Menschen, und sie würden bestimmt keine Hetzjagd auf Sophie oder jemand anderen veranstalten. Und selbst wenn, Phin und Wes würden sich darum kümmern.«
    »Ich bezweifle, dass Phin die Gelegenheit bekäme, sich darum zu kümmern«, meinte Leo. »Der Stimmung der Leute dort unten nach zu urteilen hat er soeben die nächste Wahl verloren.«
    Rachel zuckte mit den Schultern. »Er wird darüber hinwegkommen. Er liebt Sophie, und er wird alles für sie tun, koste es ihn, was es wolle. Phin ist ein sehr geradliniger Mann. Da siehst du, was die Liebe bei einem Menschen anrichten kann .« Sie fing Leos Blick ein und blinzelte.
    »Mag sein.« Leo klappte seinen Koffer zu. »Ich bin fertig. Wenn du willst, kann ich auch ein Taxi rufen, damit du mich nicht -«
    »Kommt nicht in Frage«, wehrte sie ab und zog sich ihr Kleid über den Kopf.
    Leo trat einen Schritt zurück. »Rachel, hör auf damit.«
    »Ich weiß, dass du glaubst, du würdest mich hier zurücklassen.« Rachel hob ihr Kinn, damit es nicht bibberte, weil das - so war sie ziemlich sicher - den atemberaubenden Anblick ihrer roten Spitzenunterwäsche von Victoria Secret ruinieren würde. »Aber das tust du nicht. Ich bin das Beste, was dir je in deinem Leben passiert ist, Leo. Und das meine ich auch beruflich gesehen. Auf dem Weg hierher habe ich kurz bei Sophie angehalten, und wir haben alles besprochen. Du kannst mich in die Leitung des neu eingerichteten Softporno-Bereichs einführen.« Sie holte tief Luft. »Du könntest ihn Rachel Films nennen und eine Katze als Logo benutzen, so ähnlich wie den Löwen bei den Leo-Filmen. Außerdem kann ich, im Gegensatz zu dir, jede Menge Werbung dafür machen, weil ich eine Frau bin. Sophie hält das für eine großartige Idee.«
    »Rachel -«
    »Abgesehen davon bin ich clever, Leo«, fügte Rachel hastig hinzu. »Und habe eine schnelle Auffassungsgabe. Das sagt zumindest Sophie. Ich kann jede Menge für dich tun, du wirst sehen.«
    Hilfe suchend sah Leo zur Decke. »Könnten wir darüber sprechen, wenn du angezogen bist?«
    »Nein«, antwortete Rachel. »Weil ich auch mit dir schlafen werde. Ich weiß, dass du das nicht willst, aber selbst dieser eine Kuss von dir war

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