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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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entlangzufahren und von diesem Mund Besitz zu ergreifen, wurde überwältigend. In diesem Moment sagte Wes etwas, und sie lachte auf und wandte ihm ihr Gesicht zu, um den Witz mit ihm zu teilen, sodass er in ihren großen, warmen, braunen Augen versank und sich sein Verstand vollends verabschiedete.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sie sich.
    »Nein.« Er schnappte nach Luft und trank sein Bier in einem Zug aus. »Heiß hier drin.«
    Als Sophie um Mitternacht ihr viertes Glas geleert hatte, stellte sie es ab und sagte: »Ich glaube, das war einer zu viel.«
    Er bemerkte, dass sie betrunken war; nicht so unangenehm betrunken wie Georgia, aber immerhin zu beschwipst für eventuelle Annäherungsversuche seinerseits. Es machte ihm nichts aus, Frauen zu verführen, die der Alkohol gelöst hatte, aber er zog die Grenze bei denjenigen, die vom Alkohol benebelt waren.
    Amy beugte sich vor. »Du verträgst aber auch gar nichts, Soph. Willst du aufbrechen?«
    »Ich kann zu Fuß gehen.« Sophie stieß Georgia mit der Hüfte an. »Ist ja nicht so weit.«
    »Meine Liebe, es ist stockfinster draußen«, protestierte Georgia, schob sich aber dennoch von der Sitzbank.
    »Ich habe Tränengas dabei«, sagte Sophie zu ihr, während sie über die Bank rutschte. »Und ich habe keine Angst, es zu benutzen.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag.« Ihre Wärme schlagartig vermissend, rutschte Phin ihr nach. »Ich bringe Sie nach Hause.«
    »Sicher?«, fragte Amy. »Ich kann auch mitkommen.«
    Phin lächelte Amy zu. »Kein Problem. Wenn Sie Wes nach Hause bringen, wenn Sie keine Lust mehr haben hier zu bleiben, kann ich Sophie heimfahren.«
    Amy nickte, und Phin steuerte Sophie zum Ausgang. »Geben Sie mir das Tränengas«, sagte er. »Auf Unfälle kann ich verzichten.«
    »Schwächling.« Sie löste sich von ihm und ging zur Tür. Von hinten sah sie ebenso verführerisch aus wie von vorne.
    Ich bin ein zivilisierter Mann , ermahnte er sich selbst, während er ihr durch die Tür folgte. Ich werde diese betrunkene Frau nicht anrühren.
    Zumindest nicht heute Nacht.
    Der Rum hatte Sophies Knie weich gemacht, und als sie in der Dunkelheit in Phins Wagen saß - er fuhr natürlich ein klassisches Volvo Cabriolet, geschmackvoll, teuer und betont schlicht -, dachte sie mit Entsetzen daran, dass der Alkohol ihre Zunge lösen könnte und sie möglicherweise etwas Dummes sagen würde. Etwas in der Art wie Nimm mich.
    Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu, als er durch die Dunkelheit die Hauptstraße entlangfuhr, seine Hand lässig auf dem Lenkrad und ihr keine weitere Beachtung schenkend. Sie bekam eine leichte Gänsehaut, weil es so dunkel und er ihr so nahe und so verdammt sexy war.
    Das war kein guter Gedanke, also versuchte sie, ihn zu unterdrücken, aber die Tatsache, dass sie sich dort in der Dunkelheit mit einem wahrlich beeindruckenden Mann - einem Bürgersöhnchen - befand, der einfach umwerfend und überhaupt nicht ihr Typ war, war wirklich reizvoll. Voller Schuldbewusstsein und Lustgefühl rutschte sie ein wenig auf ihrem Sitz hin und her, sodass Phin fragte: »Sind Sie okay?«
    »Klar«, sagte sie. »Warum denn nicht?«
    »Na, all dieser Rum mit Cola«, meinte er. »Wenn Sie sich übergeben müssen, sagen Sie es mir, dann halte ich an. Ich habe gerade erst die Polster gereinigt.«
    »Oh, das ist sehr romantisch«, sagte sie, woraufhin er ihr einen überraschten Blick zuwarf.
    Richtig. Es gab keinen Anlass für Romantik. Da sah man es: Das hatte man nun von einer gelösten Zunge. »So meinte ich das nicht. Ich wollte sagen, das war nicht höflich oder so. Wie heißt noch mal das Wort, das ich suche?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Phin und drosselte das Tempo, um in die Einfahrt zur Farm einzubiegen. »Ihre Denkprozesse entziehen sich mir.«
    »Ach, wirklich?« Sophie war sich bewusst, dass das lahm klang, aber ihr verbales Ausdrucksvermögen hatte sie mit dem letzten Rum-Cola hinter sich gelassen. »Ich kann nicht sehen, warum meine Denkprozesse überhaupt von Interesse für Sie sein sollten.« Da. Das war gut.
    »Sind sie auch nicht, solange sie sich nicht störend auf meine Stadt auswirken«, antwortete Phin, während der Volvo die kurze Zufahrt entlangrumpelte. »Ihr Filmprojekt versetzt alle in Aufruhr.«
    »Hey, das war nicht unsere Absicht«, wehrte Sophie ab. »Wir haben nicht um Freiwillige aus dem gemeinen Volk gebeten. Sie sind einfach -« sie gestikulierte wild mit den Händen und traf Phin beinahe ins Auge - »von

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