Die Naschkatzen
Hand aus und packte ihr Kleid in Magenhöhe.
»Hey!«, wehrte sie ab, aber er hielt sie fest.
»Noch zwei Schritte, und Sie werden den Fischgestank annehmen«, meinte Phin. »Es hat eine ganze Weile nicht mehr geregnet, und der Wasserstand ist niedrig. Hier wird es schlammig .« Er zog sie näher zu sich, trat jedoch gleichzeitig, beinahe ein Gentleman, einen Schritt zurück. »Bleiben Sie auf dem Gras.«
»Sie sind überhaupt nicht romantisch«, sagte Sophie, während sie ihr Kleid aus seinem Griff befreite.
»Natürlich bin ich das«, widersprach Phin. »Wenn die Situation es erfordert. Diese Situation erfordert aber eine Rettungsmannschaft.«
»Beweisen Sie es.« Sophie hielt Ausschau nach einem trockenen Plätzchen, wo sie sich hinsetzen konnte, und steuerte auf den Bootssteg zu, wo es nicht schlammig war.
»Lassen Sie sich in den Fluss fallen«, sagte Phin hinter ihr, »und ich werde Sie rausziehen.«
»Nein, beweisen Sie die Sache mit der Romantik. Erzählen Sie mir einen Gedanken, den Sie hier draußen hatten, der nichts mit Gerichtsprozessen oder Fischgestank oder den Gefahren des Flusses zu tun hat.« Sophie trat auf den Steg, zog ihre Schuhe aus und ließ sich am Rand nieder.
»Julie Ann‹«, sagte Phin. »Und ich habe Spaß gemacht. Fallen Sie nicht rein.«
Sophie tauchte ihre Füße vorsichtig in das kalte Wasser ein und seufzte, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Phin zuwandte. »Julie Ann ist eine Frau, mit der Sie hier Sex hatten, nehme ich an. Das zählt nicht. ›Romantisch‹ heißt nicht »verschwitzte«
Phin setzte sich hinter sie auf den Steg. »Doch, wenn Sie es richtig anstellen. Julie Ann kommt in einem Lied vor. Meine Großmutter hat es mir immer zum Einschlafen vorgesungen.«
»Meine Mom sang uns immer mit ›I Only Want to Be with You‹ in den Schlaf. Es klingt wunderschön, wenn man es langsam singt.« Sophie stützte sich nach hinten auf ihre Hände und blickte zu den Sternen empor. »War Julie Ann‹ ein schönes Lied?«
»Ja«, sagte Phin hinter ihr. »Eine Zeile lautete: ›Have you seen her in the moonlight, silver rings upon her hands‹. Als Sie Ihre Hände hochhielten, reflektierten Ihre Ringe das Mondlicht.«
»Ich muss gestehen, das ist romantisch«, meinte Sophie. »Singen Sie mir das Lied vor.«
»Nein«, sagte Phin.
»So viel zur Romantik.« Der Himmel über ihnen hatte die Farbe dunklen Samts, der Mond leuchtete hell. »Warum hielt sie Ausschau nach jemandem im Mondlicht?«
»Ihr Geliebter betrog sie, und sie ging fort in die Berge.«
In die Dunkelheit hinauszuwandern und nach einem gefährlichen, heißblütigen Liebhaber als Ersatz für den alten langweiligen Ausschau zu halten, klang verlockend. »Hat sie in den Bergen jemand gefunden?« Sie lehnte sich noch weiter zurück, um ihre Glieder zu strecken.
»Einen Bären.«
Mit einer abrupten Bewegung drehte Sophie ihren Kopf, um ihn anzusehen. Er hatte sich auf dem Steg ausgestreckt und sah ebenfalls zu den Sternen hoch, wobei er seine Aufmerksamkeit nahezu zu vergessen schien.
»Sie hat sich in einen Bären verliebt?«
»Nein, der Bär hat sie gefressen.« Phin drehte den Kopf und sah sie an. »Die Appalachen eignen sich nicht gerade für alberne Liebeslieder.«
»Ein Bär hat sie gefressen.« Sophie schüttelte den Kopf. »Und das finden Sie romantisch.«
»Das Lied ist sehr schön.« Phin richtete den Blick wieder zu den Sternen. »Es endet mit ›Now she wears a crown of sorrow, and her name is Julie Ann‹. Sehr romantisch.«
»Tote Frauen sind nicht romantisch«, widersprach Soph ie trocken.
»Okay, sie ist nicht tot«, sagte Phil. »Der Bär hat sie vernascht, und sie hatte einen tierischen Orgasmus.«
Sophie prustete vor Lachen los, bevor sie sich daran hindern konnte. »Oh, sehr schön. Romantisch ist das aber auch nicht.«
»Doch, wenn Sie es richtig machen.«
Sophie dachte darüber nach. »Ich muss es nicht richtig machen.«
»Nicht Sie würden es nicht richtig machen«, erklärte Phin, »sondern ein Bär.«
»Jetzt schieben Sie es nicht dem Bären in die Schuhe«, sagte sie. »Emanzipierte Frauen können für sich selbst sorgen. Ich habe ›Das andere Geschlecht‹ gelesen, außerdem ›Der Cinderella-Komplex‹. Ich bin für meinen Orgasmus selbst verantwortlich.«
»Warum?«
»Was meinen Sie damit, ›Warum‹? Das ist ein Zitat aus einem Film. Tootsie. Eine berühmte Zeile. Ich kann nicht glauben, dass Sie sie nicht gekannt haben.«
»Ich sehe keine Filme«, sagte Phin. »Ich
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