Die Naschkatzen
dann Rob als sein Sohn auftaucht, wird es Sinn machen, dass sie sich in ihn verliebt.«
»Und was soll das dann mit diesem Sweatshirt mit -«
»Sie will, dass Rob in ihren Erinnerungen an die High School Frank spielt.« Amy rümpfte die Nase. »Absolut schmalzig, aber sie bestimmt das Drehbuch.«
»Stimmt«, meinte Sophie. »Ich werde den Bürgermeister nach einem Sweatshirt mit Aufdruck fragen.« Und nach atemberaubendem Sex . Allein der Gedanke daran raubte ihr kurzzeitig den Atem.
»Aber bitte bald«, meinte Amy.
Sophie gab sich edelmütig. »Ich denke, ich könnte jetzt mal in dem Buchladen vorbeischauen. Er sagte, er würde heute dort arbeiten. Außerdem hat er vielleicht ein paar Ideen, wenn ich in den Büchern keine Anregung finde.« Mir schwebt da schon so einiges vor.
Amy blickte wieder auf den Bildschirm mit der Lampenszene. »Ich verlasse mich darauf.« Sie schien immer noch niedergeschlagen zu sein. »Du spielst doch nur mit dem Bürgermeister, stimmt‘s? Du steckst doch nicht wirklich in dieser Sache drin?«
»Nein«, wehrte Sophie ein wenig ernüchtert ab. »Das Spielen beruht sozusagen auf Gegenseitigkeit.«
»Auf eine Szene wie mit Chad kann ich nämlich verzichten«, sagte Amy. »Ich fände es wirklich schrecklich, wenn dir so etwas noch einmal passieren würde. Und dem Bürgermeister steht ›Chad‹ auf der Stirn geschrieben.«
»Blödsinn«, widersprach Sophie. »Letzte Nacht war er sehr lieb.«
»Und Zane finde ich auch zum Kotzen«, fuhr Amy fort, die offenbar gar nicht richtig zuhörte.
»Um Zane werden wir uns schon kümmern«, meinte Sophie und stand auf. »Wirklich, uns erwarten rosige Zeiten.«
Endlich einmal war sie ziemlich sicher, dass dies für den Rest des Nachmittags auch zutraf.
7
An diesem Nachmittag rief Rachels Vater sie aus dem Garten in den betonierten Hof hinter dem Haus. Die Gummihandschuhe noch an den Händen, setzte sie sich vorsichtig - einerseits wegen des von der Sonne erhitzten Metalls, andererseits in Erwartung einer Standpauke ihres Vaters - neben ihn auf den Gartenstuhl aus Stahlrohr.
»Du arbeitest also an diesem Film mit«, begann er. »Was machen die denn so?«
»Sie filmen nur Leute, die sich auf der Veranda unterhalten«, antwortete Rachel.
»Oh.« Ihr Vater schien enttäuscht zu sein. Dann bestimmte er: »Du wirst mir alles erzählen, was sie tun. Das ist wichtig für die Stadt.«
»Warum?«
»Es ist meine bürgerliche Pflicht zu wissen, was in dieser Stadt vor sich geht«, plusterte ihr Vater sich auf. »Diese Fremden könnten einen schlechten Einfluss ausüben. Deshalb wirst du mir alles erzählen, verstanden?«
»Ja, Daddy«, antwortete Rachel, keinesfalls gewillt, das zu tun. »Die Coreys streichen das Haus an diesem Wochenende und nach Schulschluss. Das sind die einzigen Neuigkeiten.«
Ihr Vater schien desinteressiert. »Vielleicht sollte ich mal vorbeischauen, um mich selbst davon zu überzeugen. Phin Tucker ist auch ständig dort, oder?«
»Er hat Sophie gezeigt, wie man Sicherungen austauscht«, erklärte Rachel, obwohl sie ziemlich sicher war, dass dies nicht das Einzige war, was Phin Sophie gezeigt hatte.
Selbst von dem Rücksitz in Phins Cabrio am Abend zuvor war Rachel die sexuelle Spannung auf den Vordersitzen nicht entgangen. Als ihre Mutter sie an der Tür abgefangen und geflissentlich gefragt hatte, ›War das Phin Tucker, der dich heimgebracht hat?‹, hatte sie gesagt, ›Mom, er hat nicht einmal registriert, dass ich da war‹.
»Er steckt also mit den Filmleuten unter einer Decke«, hörte sie ihren Vater sagen und erwiderte ohne nachzudenken: »Und wie.«
»Macht dir das nichts aus? Stört es dich gar nicht, dass ich gegen ihn bei der Bürgermeisterwahl kandidiere?«
»Warum sollte mich das stören? Das machst du doch alle zwei Jahre.« Rachel starrte hinaus in den Garten, den Garten, in dem sie gleich wieder Unkraut jäten musste, in den Garten, in dem sie ihr ganzes Leben lang Unkraut jäten würde.
Sie wünschte sich an einen Ort, wo ein anderer das Unkrautjäten übernahm.
»Ich will nicht, dass es dich verletzt, wenn er seine Zeit mit anderen Frauen verbringt«, sagte ihr Vater. »Und ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast, du müsstest dich zwischen deinem Vater und deinem Ehemann entscheiden.«
»Ehemann?«, fragte Rachel nach. »Nicht in einer Million Jahren. Mom hat es sich in den Kopf gesetzt, dass wir zusammenkommen, aber da irrt sie sich.«
»Ich bin sicher, sie -«, setzte Stephen an, doch
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