Die Naschkatzen
ab, während er sich erhob. »Sieh dir das an.« Der Wecker lag zertrümmert neben der Fußleiste, die Delfinlampe war in tausend Stücke zersprungen, es war ein einziges Chaos , aber so sehr sie sich auch darum bemühte, sie konnte keine ernsthafte Empörung empfinden. Das musste wohl an der absoluten Befriedigung liegen, mutmaßte sie, die alles andere irrelevant erscheinen ließ. Trotzdem, er hatte sich unmöglich benommen, also konzentrierte sie sich auf die Bescherung am Boden, während sie das Laken dazu benutzte, den Schweiß von ihrem immer noch bebenden Körper zu wischen. »Jetzt sieh dir das bitte an!«
Phin legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie auf das Bett zurück, sein Gesicht noch immer in das Kissen gedrückt. »Bist du gekommen?«
Sophie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte zur Decke, wobei sie versuchte, die Wärme und Schwere seines Arms auf ihr und das wunderbare Gefühl, das ihren Körper durchströmte, zu ignorieren. »Ja.«
»Hat es dir gefallen?«, fragte er, seine Stimme immer noch durch das Kissen gedämpft.
Trotz allem musste sie grinsen. »Ja.«
»Sag, ›Danke, Phin‹.«
»Du spinnst wohl.«
»Sag, ›Ich danke dir vielmals, Phin‹.«
»Keine Chance.«
»Sag, ›Du bist ein toller Liebhaber, Phin‹.«
»Das reicht jetzt.« Sie rollte sich herum, um aus dem Bett zu steigen, doch sein Arm rutschte zu ihrer Taille hinab und zog sie wieder zu sich.
Sein muskulöser Körper fühlte sich gut an ihrem Rücken an, und sie musste ihre ganze Konzentration aufwenden, um sich daran zu erinnern, dass sie wütend auf ihn war, weil er sie zum Orgasmus gebracht hatte.
Das konnte nicht richtig sein.
Er hob sein Gesicht aus dem Kissen und rollte sich herum, um sie von hinten an sich zu ziehen, während er ihr feuchtes Haar küsste und sie eng umschlang. »Die Vorstellung, entdeckt zu werden«, sagte er. Sie entspannte sich in der wohlig warmen Kurve seines Körpers.
»Was?«
»Du hast Phantasien, entdeckt zu werden. Sehr verbreitet unter Frauen.« Er gähnte ihr ins Ohr. »Männer haben sie nicht. Wir gucken lieber zu.«
»Ich habe keine derartigen Phantasien«, widersprach Sophie. »Das ist lüstern.«
»Du bist lüstern.«
Empört versuchte Sophie, sich ihm zu entziehen. »Ich bin nicht lüstern.«
Er seufzte. »Sophie, dein Gefühlsleben ist verkorkst.« Er hielt sie fest und küsste ihren Hals erneut, sodass sie jede Gegenwehr aufgab und sich ganz seiner Wärme überließ. Zu ihrem eigenen Entsetzen fühlte sie sich geschmeichelt, dass er sie für lüstern hielt. Allemal besser als geschlechtslos. Wenn man recht darüber nachdenkt...
»Also bin ich... aufregend?«
»Atemberaubend«, flüsterte Phin in ihren Nacken. »Und du hast zweifellos Phantasien davon, überrascht zu werden. Ich ahne, dass wir jede Menge Sex an öffentlichen Orten haben werden.« Wieder gähnte er und verlagerte seine Haltung auf dem Bett. »Jeder Ort wäre bequemer als diese Matratze. Und vor allem leiser.«
»Ich sehe uns nirgendwo jede Menge Sex haben«, sagte Sophie und versuchte, wieder die Kontrolle über sich zu erlangen. Aber ich bin aufregend.
»Das liegt nur daran, dass du gehemmt bist«, sagte Phin. »Und genau aus diesem Grund hat Gott mich gesandt, um dich zu retten.«
»Gott hat dich nicht gesandt«, widersprach Sophie. »Der Teufel hat dich geschickt. Und wir werden keinen Sex in der Öffentlichkeit haben.«
»Natürlich werden wir das.« Phin ließ sich nicht beirren. »Willst du auch wissen, warum?«
Wieder küsste er ihren Hals, sodass ihr Herz erneut schneller zu schlagen begann. »Nein.«
»Weil es dir gefällt«, flüsterte er ihr ins Ohr, und sie erschauerte.
»Das glaube ich nicht«, sagte sie und griff mit der Hand nach der Bettkante, um sich aus seiner Umarmung zu lösen, bevor er sie zu Sex auf dem Küchentisch überreden würde.
Er griff nach ihrer rechten Hand, um sie zurückzuhalten, und führte sie nahe vor ihre Gesichter, um sie zu betrachten. »Auf deinem Ring ist etwas eingraviert.« Er hörte sich schläfrig an, und sie gab es auf, sich ihm entziehen zu wollen, und genoss stattdessen den Klang seiner Stimme an ihrem Ohr.
»Auf beiden«, sagte Sophie. »Auf einem steht Freier Wille, auf dem anderen Schicksal. Sie gehörten meiner Mutter.« Sie betrachtete den Ring im Mondschein und Phins Finger, die die ihren umfassten, und dachte, Das ist schön.
Phin drehte den Ring, bis das Schicksal mitten auf ihrem Finger zu lesen war. Er gähnte. »Freier
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