Die Naschkatzen
wollte Brandon wissen.
Sophie blickte ungläubig auf den Hörer. »Was?«
»Ich glaube nicht, dass du das bis zum Ende durchdacht hast. Wenn du heute Nachmittag nach Hause kommst, können wir-«
»Wir bleiben noch eine weitere Woche«, unterbrach Sophie ihn.
»- die Situation besprechen, und ich kann dir dabei helfen, mit deinem Verdrängungsproblem umzugehen.«
»Verdrängung?« , fragte Sophie verständnislos.
»Noch eine Woche?«, fragte Brandon.
»Brandon, der einzige, der hier etwas verdrängt, bist du«, sagte Sophie. »Wirklich, ich glaube, wir haben uns einfach aneinander gewöhnt. Ich denke, es ist Zeit, dass wir andere Menschen finden, die unsere Bedürfnisse erfüllen.« Sie schloss die Augen, als sie unwillkürlich an einige der Bedürfnisse dachte, die Phin erfüllt hatte, erfüllen konnte, in der nächsten Woche ohne jegliches Zutun ihrerseits erfüllen würde.
»Wir können unsere Bedürfnisse erfüllen«, meinte Brandon. »Wir haben unsere Bedürfnisse immer erfüllt.«
»Ich glaube, ich habe neue Bedürfnisse entdeckt«, erwiderte Sophie.
»Wenn es um Sex geht, sei nicht kindisch. Sag mir, was du dir wünschst, und ich werde es dir geben.«
»Meine Freiheit«, sagte Sophie. »Ich versuche, das hier auf eine zivilisierte Art und Weise zu regeln, aber ich möchte wirklich raus aus dieser Beziehung. Eigentlich bin ich schon raus.«
»Ich werde dich Ende der Woche noch einmal anrufen«, sagte Brandon. »Ich bin sicher, bis dahin ist der Reiz verflogen, und wir können vernünftig miteinander reden.«
»Der Reiz mag. dann vielleicht weg sein, aber ich auch. Wirklich, Brandon -«, setzte Sophie erneut an, aber er hatte schon aufgelegt.
»Ist die neue Szene fertig?«, erkundigte Amy sich von der Wohnzimmertür aus.
»Ja.« Sophie legte den Hörer auf und schob das Notebook in ihre Richtung. »Das war Brandon. Er glaubt -«
»Sei mal still, damit ich das lesen kann«, unterbrach Amy sie, und bei dem Ton in ihrer Stimme sah Sophie überrascht auf. Sie beobachtete, wie Amy vom Bildschirm ablas. Sie sah weitaus gespannter aus, als es die Szene verdiente.
»Das ist großartig«, sagte Amy, nachdem sie am Ende angelangt war, sah jedoch keinesfalls glücklich aus. »Und jetzt wird mir einiges klar. Den ganzen Lärm letzte Nacht konnte ich mir nicht erklären.«
»Er ist wirklich erfinderisch.« Sophie sah sie stirnrunzelnd an. »Was stimmt nicht?«
»Nichts«, sagte Amy. »Das muss ich Clea zeigen -«
»Nein«, sagte Sophie und klappte das PowerBook zu. »Was ist passiert?«
Amy biss sich auf die Lippen. »Zane, dieser Arsch«, sagte sie schließlich, »hat mir soeben erklärt, dass er Wes über meine Jugendstrafakte in Kenntnis setzen wird, wenn ich nicht auf der Stelle mit den Aufnahmen aufhöre, damit Clea mit ihm nach Hause kommt.« Sie schluckte hörbar. »Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass ich weitermache, weil Wes bereits Bescheid wisse und es ihm egal sei.«
»Stimmt das denn?«
»Nein«, sagte Amy. »Und ich glaube, es wäre ihm nicht egal - schließlich ist er ein Cop, oder? Aber was soll‘s? Ich werde diesen Film und die Dokumentation drehen, komme, was wolle, und es ist mir egal, was dieser Arsch tut, aber -«
»Aber Zane muss sterben«, nickte Sophie einvernehmlich. »Ich verstehe. Wir werden uns etwas Schreckliches ausdenken, was wir ihm antun.«
»Das wäre hilfreich«, stimmte Amy zu, sichtlich etwas aufgeheitert.
»Zu schade, dass Davy nicht hier ist«, meinte Sophie. »Er war immer für die beste Rache gut.«
»Lass uns ihn anrufen«, schlug Amy vor. »Ich möchte nämlich, dass Zane etwas wirklich Schlimmes widerfährt. Dabei fällt mir ein, Clea will noch eine Liebesszene. Das würde Zane den Rest versetzen, also -«
»Lass uns den Faden weiterspinnen.« Sophie versuchte, einen gleichgültigen Eindruck zu machen. »Du willst, dass ich mich dem Bürgermeister noch einmal opfere.«
»Nach dem zu urteilen, was ich letzte Nacht mitbekommen habe, war das kein Opfer.« Amy brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. »Außerdem müssen wir versuchen, ein Sweatshirt mit Aufdruck aufzutreiben. Er sieht nach dem Typ Mann aus, der eines hätte.«
Verständnislos sah Sophie sie an. »Ein Sweatshirt mit Aufdruck?«
Immer noch unglücklich nickte Amy. »Clea möchte diese Szene drehen, wenn sie auf ihrem Weg nach Hause die Straße entlangfährt und sich an Frank in der High School erinnert, sodass, sobald sie den wahren Frank sieht, jeder den Schock verstehen wird. Und wenn
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